Politik

Gemeinsame Marineübung China, Russland und Iran halten Manöver ab

Ein Lenkwaffenzerstörer "Guiyang" der chinesischen Marine (Archivbild).

Ein Lenkwaffenzerstörer "Guiyang" der chinesischen Marine (Archivbild).

(Foto: picture alliance/dpa)

Angesichts der US-Sanktionen im Atomstreit will der Iran seine militärische Zusammenarbeit mit Russland und China vertiefen. Die Länder starten ein gemeinsames Marinemanöver im Indischen Ozean - eine klare Machtdemonstration Richtung Westen, sagen Beobachter.

Der im Atomkonflikt mit den USA unter Druck geratene Iran hat gemeinsam mit Russland und China ein Marinemanöver im Indischen Ozean begonnen. Bei dem ersten trilateralen Manöver gehe es darum, die Sicherheit im nördlichen Teil des Indischen Ozeans zu gewährleisten, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Isna. Während des viertägigen Manövers sollten taktische Übungen ausgeführt werden, zitierte Isna den Vizekommandeur der iranischen Marine, Gholamresa Tahani.

Die Marineübungen sind nach Einschätzung von Beobachtern eine Reaktion der drei Staaten auf die von den USA geplante Marinemission zum Schutz der Schifffahrt im Persischen Golf. In den vergangenen Monaten hatte sich die Lage dort erheblich verschärft, nachdem der Iran monatelang den britischen Öltanker "Stena Impero" festgehalten hatte. Zudem schoss der Iran im Juni eine US-Drohne ab. Weitere Angriffe auf Öltanker wurden bisher nicht aufgeklärt.

Die Straße von Hormus ist eine der wichtigsten Seestraßen der Welt. Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean. Ein Großteil des weltweiten Ölexports wird durch die Meerenge verschifft.

Hinter den Spannungen zwischen Teheran und Washington steht der Atomstreit beider Länder. Die Amerikaner werfen der iranischen Führung vor, Atomwaffen bauen zu wollen. Der Iran weist das zurück. Die USA waren 2018 im Alleingang aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen, das den Iran am Bau einer Atombombe hindern und zugleich dessen politische und wirtschaftliche Isolation beenden sollte. Seitdem setzt die US-Regierung die Führung in Teheran mit massiven Wirtschaftssanktionen gegen das Land unter Druck, um ein strengeres und auf andere Gebiete erweitertes Abkommen zu erzwingen. Der Iran widersteht dem Druck bislang.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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