Stundenlange Verspätungen, marode Züge, Mitarbeitermangel: Laut internen Konzernunterlagen ist der Sanierungsstau beim Staatskonzern verheerend. Bahn-Chef Lutz braucht dringend eine Milliarden-Spritze des Bundes. Von Diana Dittmer
Einen Monat ist Rüdiger Grube im Jahr 2017 Bahnchef - dann tritt er ab. Doch Berichten zufolge bezieht der Manager des bundeseigenen Unternehmens noch das komplette Jahressalär. Derartiges will der neue Minister künftig unterbinden.
Die Eröffnung der neuen Prestigestrecke zwischen Berlin und München gerät für die Bahn zum Desaster. Dabei kommen die Pannen nicht überraschend. Es sind Probleme, mit denen der Staatskonzern seit Jahren kämpft. Von Max Borowski
Bahn-Aufsichtsratschef Felcht will im März 2018 sein Amt niederlegen. Vor seinem Abgang teilt er aber noch einmal kräftig aus. Er beschuldigt die Politik, die Arbeit des Kontrollgremiums "immer schwieriger" gemacht zu haben.
Er war bei Airbus, Dasa, Daimler und der Deutschen Bahn. Nun zieht es Rüdiger Grube in ein anderes Metier: Der 65-Jährige wird einer der Deutschland-Chefs der US-Investmentbank Lazard, 1848 gegründet und milliardenschwer.
Das laufende Jahr scheint für die Deutsche Bahn ein sehr erfolgreiches zu werden. Neben mehr Passagieren gibt es auch Lichtblicke für den kriselnden Schienengüterverkehr. Konzernchef Lutz spricht von einem positiven Trend.
Jetzt ist es offiziell: Der neue Mann an der Spitze der Deutschen Bahn heißt Richard Lutz. Der Aufsichtsrat wählt den 52-jährigen Betriebswirt und bisherigen Finanzvorstand zum Nachfolger von Rüdiger Grube.
Kommende Woche wird nicht nur der neue Bahnchef bestellt, auch die Zahlen werden offiziell vorgelegt. Für Richard Lutz ist es ein guter Einstand: Dem Staatskonzern geht es wieder besser.
Richard Lutz bekommt eine Menge Vorschusslorbeeren seitens der Großen Koalition. Der bisherige Finanzvorstand soll den Staatskonzern mit seiner bislang gesammelten Erfahrung auf Vordermann bringen. Doch nicht alle sind begeistert.
Ende Januar trat Rüdiger Grube überraschend als Chef der Deutschen Bahn zurück. Nun ist wohl mit dem bisherigen Finanzvorstand Lutz ein Nachfolger gefunden worden. Darauf soll sich die Große Koalition verständigt haben.
Der Schlag hat gesessen: Mit seinem überraschenden Rückzug von der Konzernspitze brummt Ex-Bahnchef Grube der Bundesregierung eine gewichtige Personalfrage auf. Hektisch laufen im Hintergrund politische Rangierarbeiten auf allen Gleisen.
Der Rücktritt von Bahnchef Grube kam selbst für den Verkehrsminister überraschend. Deshalb bestellt er den Chefaufseher ein. Der weist eine Verantwortung an der Eskalation zurück. Mitglieder des Aufsichtsrats sehen das anders.
Der überraschende Rückzug von Deutschlands oberstem Eisenbahner reißt eine klaffende Lücke. Grube ist erst der vierte Mann an der Spitze der Bahn. Sein Rückzug befördert den Staatskonzern ungewollt in eine neue Epoche. Von Martin Morcinek
Nach dem großen Knall sucht Verkehrsminister Alexander Dobrindt hektisch nach einem Nachfolger für Bahnchef Grube. Wer auch immer das Ruder übernimmt: Der Job wird alles andere als ein Zuckerschlecken. Von Hannes Vogel
Bahnchef Grube hört auf. Wie es aus Aufsichtsratskreisen heißt, tritt der Manager mit sofortiger Wirkung zurück. Grund sollen Uneinigkeiten über seine Vertragsverlängerung gewesen sein.