Kein Weg aus dem Konjunkturtief DIW: Wirtschaft schrumpft im 1. Quartal wohl weiter
28.02.2024, 14:10 Uhr Artikel anhören
2023 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent geschrumpft. Wirtschaftsminister Robert Habeck rechnet 2024 mit 0,2 Prozent Wachstum.
(Foto: IMAGO/Ardan Fuessmann)
Das DIW-Institut erwartet auch für das 1. Quartal dieses Jahres eine negative Konjunkturentwicklung. Der Schrumpfkurs aus dem letzten Jahr setzt sich wohl erst mal fort. Im gesamten Zeitraum 2024 wird es laut Wirtschaftsminister Habeck ein minimales Wachstum geben.
Die deutsche Wirtschaft schrumpft nach Einschätzung des DIW-Instituts voraussichtlich auch Anfang des neuen Jahres. Das im Februar deutlich gesunkene DIW-Konjunkturbarometer signalisiere, dass das Bruttoinlandsprodukt auch im laufenden Vierteljahr von Januar bis März zum Vorquartal leicht fallen werde, teilten die Berliner Forscher und Regierungsberater mit.
"Die deutsche Wirtschaft tut sich schwer damit, einen Weg aus dem Konjunkturtief zu finden", sagte Timm Bönke, Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin. "Sie kämpft weiter mit den Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, den höheren Zinsen, unklaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie der nur moderat zulegenden Weltwirtschaft."
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt war Ende 2023 und im Gesamtjahr je um 0,3 Prozent geschrumpft und bewegt sich am Rande der Rezession. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat jüngst die Prognose der Regierung für das Wachstum 2024 massiv von 1,3 auf 0,2 Prozent gesenkt.
Probleme im Verarbeitenden Gewerbe
Vor allem das Verarbeitende Gewerbe, also alle Industriebetriebe, die Rohstoffe und Zwischenprodukte weiterverarbeiten und dabei auch Endprodukte erzeugen, wartet laut DIW nach wie vor auf den Aufschwung. "Die hohen Energiepreise und die verhaltene Weltkonjunktur lasten weiter auf der deutschen Industrie", sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt.
Hinzu komme die politische Unsicherheit, die zunehmend Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wecke und die Investitionsfreude dämpfe. "Deutschland ist seit der Energiepreiskrise nicht mehr das wirtschaftliche Zugpferd für Europa", hieß es beim DIW.
Quelle: ntv.de, rog/rts