Wirtschaft

Experte zu Aus von E-Auto-Prämie "Die Zukunft des Weltmarktes ist jetzt erst recht China"

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Chinesische Autobauer machen mit dem Export von Elektroautos ein gutes Geschäft.

Chinesische Autobauer machen mit dem Export von Elektroautos ein gutes Geschäft.

(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)

Der vorgezogene Stopp der staatlichen Kaufprämie von Elektroautos könnte weitreichende Konsequenzen haben. Das sagt Branchenexperte Dudenhöffer der "Rheinischen Post". Demnach verliere die deutsche Industrie entscheidende Vorteile, von denen vor allem China profitiere.

Das abrupte Ende der staatlichen Kaufprämien für Elektroautos wird nach Ansicht des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer dramatische Folgen für die deutsche Automobilwirtschaft haben. Dudenhöffer sagte der "Rheinischen Post": "Die Konkurrenzfähigkeit der Hersteller wird jetzt sehr stark geschädigt." Stattdessen sehe er einen Aufschwung der chinesischen Autobauer: "Die Zukunft des Weltmarktes ist jetzt erst recht China." Ohne hohe Investitionen in Elektroautos verliere die deutsche Industrie entscheidende Vorteile. "Die Chinesen bauen ihre Autoindustrie massiv aus, weil sie Kunden haben. Unsere Hersteller haben jetzt keine mehr."

Die Entscheidung von Wirtschaftsminister Robert Habeck sei zudem "chaotisch", ergänzte Dudenhöffer. Der Plan, die Förderung erst Ende 2025 auslaufen zu lassen, wäre hingegen "sehr, sehr gut gewesen", so der Experte. "Bis Ende 2025 hätten wir den Hochlauf mit hohen Stückzahlen weiter geschafft." Die Wirtschaft hätte mehr Batteriekapazitäten aufbauen und neue Technologien umsetzen können. Dann wäre laut Dudenhöffer auch das E-Auto billiger geworden. "Nun hat Habeck den Stecker gezogen. Der Verkauf geht ein wie eine Primel."

Die FDP unterstützt dagegen das Vorgehen von Wirtschaftsminister Habeck, die Kaufprämie für E-Autos bereits jetzt auslaufen zu lassen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, sagte der Zeitung: "Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen." Jeder Minister sei für die Einsparungen in seinem Ressort selber zuständig. "Robert Habeck geht hier konsequenter vor als Cem Özdemir, der offensichtlich für die Einsparungen in seinem Ressort nicht geradestehen möchte", so Houben.

Forderungen aus der SPD, den Ausstieg zu verlangsamen, lehnte Houben ab. Dass Habeck eine Subvention wie die E-Auto-Prämie so kurzfristig aufkündige, sei zwar überraschend. "Diese Ankündigung zu revidieren und einen schrittweisen Ausstieg zu suchen, würde alle Betroffenen mehr verunsichern und weiteren Unmut erzeugen." Zudem müsse dann an einer anderen Stelle eingespart werden, was weitere Widerstände auslösen würde, sagte Houben.

Quelle: ntv.de, vmi

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