Heftiger Konflikt im Ärmelkanal Fischer setzen "Muschel-Krieg" vorerst fort
08.09.2018, 10:14 Uhr
Im "Jakobsmuschel-Krieg" scheuen britische und französische Fischer nicht davor zurück, andere Boote absichtlich zu rammen.
(Foto: REUTERS)
Vor der Küste der Normandie stehen die Zeichen weiter auf Eskalation. Im Streit um die Jakobsmuscheln im Ärmelkanal verweigern sich britische und französische Fischer vorerst einem Frieden. Die Politik hat die Gespräche aber noch nicht aufgegeben.
In der Auseinandersetzung um den Fang streng geschützter Jakobsmuscheln im Ärmelkanal haben sich britische und französische Fischer vorerst nicht einigen können. Ein Treffen beider Seiten in Paris sei ohne Ergebnis geblieben, berichteten britische und französische Medien.
Die Diskussionen seien aber nicht abgebrochen, sagte demnach der Direktor des französischen Fischerei-Komitees, Hubert Carré. Eine Sprecherin der britischen Fischereibehörde ging von weiteren Gesprächen in der kommenden Woche aus. "Wir machen Fortschritte", sagte sie. "Die Verhandlungen gehen weiter und wir sehen uns die nächsten Schritte an."
Französische und britische Fischer hatten sich in der vergangenen Woche im Ärmelkanal eine heftige Auseinandersetzung auf hoher See geliefert. Franzosen versuchten, die Konkurrenten aus Großbritannien davon abzuhalten, in der Baie de Seine vor der Normandieküste Jakobsmuscheln zu fangen. Britische Medien sprachen von einem "Jakobsmuschel-Krieg".
Grund für den seit Jahren schwelenden Konflikt ist, dass französische Fischer eine gesetzlich vorgegebene Schonzeit für Jakobsmuscheln zwischen Mai und Oktober einhalten müssen. Für britische Fischer gilt dieses Verbot nicht. Sie pochen auf ihr Recht, vor der französischen Küste arbeiten zu dürfen.
Nach französischen Behördenangaben hatte es in früheren Jahren Vereinbarungen zwischen beiden Seiten gegeben. Bei einem Treffen in London hatte es nach Angaben des französischen Agrarministers Stéphane Travert Fortschritte gegeben. Britische Fischer erklärten sich bereit, vorerst nicht in die Seine-Bucht einzufahren, gingen dabei jedoch von einer Lösung des Konflikts schon am Freitag aus.
Quelle: ntv.de, cri/dpa