Snapchat und Tesla gefragt Inflationsdaten geben Wall Street ordentlich Schub
14.11.2023, 22:47 Uhr Artikel anhören
Nervös hatten Anleger auf die Inflationsdaten geblickt, jetzt atmen sie auf: Die Fed hat keinen Grund mehr für weitere Zinserhöhungen.
(Foto: REUTERS)
Der Preisauftrieb in den USA hat sich zuletzt abgeschwächt, an der Wall Street macht sich Erleichterung breit: Die Ära der Zinserhöhungen scheint überstanden. Die US-Börsen drehen deutlich ins Plus, insbesondere bei Tech-Werten greifen die Anleger zu.
Der Zinsoptimismus der Börsenanleger nach einem Rückgang der US-Inflation treibt die Wall Street stark an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 1,4 Prozent höher auf 34.827 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 2,4 Prozent auf 14.094 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,9 Prozent auf 4495 Punkte zu.
"Von der Ära der Zinserhöhungen kann man sich nun verabschieden", sagte Brian Jacobsen, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Annex. Nun dürften sich die Anleger den Wetten darauf zuwenden, wann Fed-Chef Jerome Powell mit Zinssenkungen beginnen wird. "Die Zinspause hat ja im Juli begonnen. Jetzt müssen wir sehen, wie lange Powell die Zinsen auf diesem Niveau halten kann." So habe die Phase mit konstant bleibenden hohen Zinsen fünf Monate gedauert, nachdem die US-Zentralbank 1994 bis 1995 die Zinsen von drei auf sechs angehoben hatte.
Bei den Einzelwerten beflügelte die Ankündigung einer Partnerschaft die Aktien von Snapchat und Amazon. Die Papiere legten um 7,5 beziehungsweise 2,2 Prozent zu. US-Nutzer könnten zukünftig einige Produkte direkt über den Foto-Messengerdienst Snapchat kaufen, teilte der Online-Händler mit.
Auch angehobene Preise für die Tesla-Modelle 3 und Y in China stimmten Anleger optimistisch. Die Titel des US-Elektroautopioniers zogen um mehr als sechs Prozent an. Für Zuversicht sorgte auch ein Rekordabsatz von Elektrofahrzeugen im Oktober in der Volksrepublik trotz der ausgelaufenen Subventionen. Tesla profitierte zudem von Spekulationen auf wieder fallende Zinsen im kommenden Jahr, nachdem die US-Inflationsrate im Oktober stärker zurückgegangen war als erwartet.
Gefragt waren ebenfalls die Aktien von Home Depot, die um 5,4 Prozent kletterten. Einen Trend zu kleineren Heimwerkerprojekten hat die US-Baumarktkette im dritten Quartal etwas aufgefangen. Zwar ging der Umsatz um drei Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar zurück, während der Gewinn pro Aktie um knapp zehn Prozent auf 3,81 Dollar sank. Doch hatten Analysten mit einem Umsatzrückgang von 3,3 Prozent und einem Gewinn von 3,76 Dollar pro Aktie ein noch schwächeres Abschneiden erwartet.
Quelle: ntv.de, ino/rts