Wirtschaft

Preise ziehen wieder stärker an "Inflationshüpfer" in den USA zeigt schwierigen Weg

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Die Notenbank Fed kann Experten zufolge im September getrost pausieren.

Die Notenbank Fed kann Experten zufolge im September getrost pausieren.

(Foto: Reuters)

Den zweiten Monat in Folge legt die Teuerungsrate in den USA zu. Experten rechnen dennoch damit, dass die Notenbank Fed auf eine Zinserhöhung im September verzichten wird. Allerdings zeigen die Daten auch, dass der Weg zu den angestrebten Inflationswerten lang ist.

In den USA deutet sind die Verbraucherpreise den zweiten Monaten in Folge gestiegen. Im August legten sie auf Jahressicht um 3,7 Prozent zu, nach 3,2 Prozent im Juli und 3,0 Prozent im Juni, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Experten hatten mit einem leicht geringeren Anstieg gerechnet. Die US-Notenbank Fed will die Teuerung dämpfen und es von der Datenlage abhängig machen, ob sie am 20. September die Zinsschraube weiter anzieht oder nicht. "Es sieht stark nach einer Zinspause aus, auch wenn der Inflationskampf noch nicht gewonnen ist", sagte Analyst Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Grund für den "Inflationshüpfer" seien einmal mehr Energiepreise und ein Statistikeffekt.

Die Währungshüter der Federal Reserve achten bei der Inflation auch auf die sogenannte Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben. Diese Rate fiel wie von Ökonomen erwartet auf Monatssicht von 4,7 auf 4,3 Prozent. Die Kennziffer lässt Rückschlüsse auf die grundlegenden Inflationstrends zu und ist daher für den geldpolitischen Kurs der Fed eine wichtige Orientierungsgröße.

"Währungshüter können getrost pausieren"

"Der Inflationsweg bleibt holprig, er wird jedoch weiter talwärts gehen", sagte Hepperle. "Durch die abermals rückläufige Kernrate sinkt der Zinserhöhungsdruck auf die Fed." Helaba-Experte Ulrich Wortberg sieht zwar auch, dass der Teuerungsdruck künftig wieder nachlassen dürfte. "Das Risiko, dass die Inflation in den kommenden Monaten etwas hartnäckiger ist als zunächst erwartet, ist aber größer geworden", betonte Wortberg. "Daher dürften die Zinserwartungen tendenziell größer werden" und die Banker dürften sich eher nicht entspannt zurücklehnen.

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Die zuletzt gestiegene Arbeitslosenquote und der abebbende Boom am Jobmarkt liefern Befürwortern einer Zinspause Argumente. "Neben dem rückläufigen Trend der Kerninflationsrate dürfte auch der ausbalanciertere US-Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle für ein Stillhalten der Fed sein", erklärte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die Zahl der offenen Stellen sei zwar im historischen Vergleich noch hoch, doch es gebe nicht mehr ganz so viele Jobs wie noch vor einigen Monaten. "Die US-Währungshüter können nach den bereits vollstreckten deutlichen Zinsanhebungen im September getrost pausieren."

Die Fed will es zudem vermeiden, die Konjunktur durch eine zu straffe Linie abzuwürgen. Fed-Direktor Christopher Waller hatte jüngst gesagt, es sehe danach aus, dass der Fed eine sogenannte weiche Landung der US-Wirtschaft gelingen also eine tiefgreifende Rezession vermieden werden könne. Die Preise stiegen von Juli auf August um 0,6 Prozent und damit im Vormonatsvergleich so stark wie seit Juni 2022 nicht mehr. Der Dollar legte nach den Daten zum Euro zu.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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