Und sie sprechen doch miteinander Lagarde und Varoufakis diskutieren
04.04.2015, 18:33 Uhr
Werden den Ostersonntag nutzen, um über den Reformplänen zu brüten: Christine Lagarde und Yanis Varoufakis.
(Foto: REUTERS)
Anders als berichtet reißt der Gesprächsfaden zwischen dem IWF und Athen offenbar nicht ab. Finanzminister Varoufakis ist bei IWF-Chefin Lagarde eingeladen, um über die Reformpläne zu reden. Die griechische Presse wundert sich derweil über die deutschen Medien.
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis berät sich an diesem Sonntag mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, über die Reformpläne seines von der Pleite bedrohten Landes. Wie sein Ministerium in Athen mitteilte, handele es sich bei dem Treffen in Washington um eine "informelle Diskussion".
1. Mai 201 Mio. Euro
12. Mai 769 Mio. Euro
5. Juni 307 Mio. Euro
12. Juni 346 Mio. Euro
16. Juni 576 Mio. Euro
19. Juni 346 Mio. Euro
13. Juli 461 Mio. Euro
1. August 179 Mio. Euro
4. September 307 Mio. Euro
14. September 346 Mio. Euro
Quelle: IWF
In der kommenden Woche naht im Schuldenstreit die Stunde der Wahrheit: Als kritisches Datum gilt der Donnerstag. Medienberichten zufolge warnte die griechische Regierung die Euro-Partner vor einem Zahlungsausfall an diesem Tag. Das Finanzministerium in Athen dementierte, eine derartige Äußerung gemacht zu haben. Griechenland wolle in der kommenden Woche alle seine finanziellen Verpflichtungen begleichen - auch einen Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro des IWF. "Alles, was nächste Woche gezahlt werden muss, der IWF, die Gehälter, die Renten, wird gezahlt", sagte ein Regierungsvertreter.
Bei einer Schaltkonferenz der Staatssekretäre aus den Finanzministerien der 19 Eurostaaten hatte es am vergangenen Mittwoch keine Gewissheit gegeben, ob Athen die IWF-Zahlung stemmen kann. Aus Ärger über die anhaltende Reformverweigerung Athens hat der IWF Medienberichten zufolge seine Fachleute über die Osterfeiertage zurückbeordert. Da kommende Woche das orthodoxe Osterfest ansteht, wurde befürchtet, dass die Gespräche zwischen der Athener Regierung und dem IWF erst Mitte April weitergehen würden. Dem steht nun das Treffen Lagardes mit Varoufakis entgegen.
Keine Panik in Hellas
In Griechenland sind die Medien derweil verwundert über das anhaltende Interesse Deutschlands an der Finanzkrise ihres Landes. "Die griechische Krise 'verkauft' sich gut in den deutschen Medien", schrieb die angesehene Athener Zeitung "To Vima". Die Deutschen hätten sich schon so sehr an die Berichte aus "Hellas" gewöhnt, dass ihnen etwas fehle, wenn es mal keine Nachrichten gebe.
"Nun aber haben die deutschen Journalisten ein großes Problem: Es gibt keine aktuellen Nachrichten aus Griechenland, denn die erwartete Panik bricht nicht aus", witzelte das Blatt. "Panik herrscht bloß in den Nachrichtenredaktionen (in Deutschland), aber auch an den Arbeitsplätzen und in den Freizeiteinrichtungen."
Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa