Vorwurf des Betrugs Polizei durchsucht Villa von Signa-Gründer René Benko
25.06.2024, 13:25 Uhr Artikel anhören
In Österreich ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachts gegen Benko.
(Foto: picture alliance/dpa/APA)
Der Zusammenbruch des Signa-Imperiums schlägt juristisch weiter hohe Wellen - sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Ermittler in der Alpenrepublik wollen jetzt in René Benkos Villa Unterlagen sicherstellen.
Die Villa des Signa-Gründers René Benko in Tirol wird derzeit von der Polizei durchsucht. Das bestätigte Benko-Sprecher Norbert Wess. "Ja, es findet gerade eine Durchsuchung zwecks Sicherstellung von allfälligen Unterlagen zu den medial bereits transportierten Vorwürfen vor Ort statt", teilte Wess in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Sein Mandant verhalte sich kooperativ und konstruktiv. Laut der Tageszeitung "Heute" kommt es auch an anderen Standorten zu Hausdurchsuchungen. Die Polizei in Tirol und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wollten sich auf Anfrage nicht äußern.
Im Frühjahr wurde bekannt, dass die Behörden im Zusammenhang mit der Insolvenz der Signa-Gruppe auch gegen Firmengründer Benko ermitteln. Der Vorwurf lautet Betrug aufgrund mutmaßlichen Vortäuschens der Zahlungsfähigkeit bei der Verlängerung von Bankkrediten.
Auch in Deutschland wird ermittelt
Medienberichten zufolge geht es um einen 25-Millionen-Euro-Kredit einer österreichischen Bank, bei dessen Verlängerung im vergangenen Sommer Benko das Institut über die finanzielle Lage der Signa-Gruppe getäuscht haben soll. Benkos Anwalt hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Auch die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe. Zur Insolvenz des ehemals zu Signa gehörenden Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe gebe es Ermittlungen, teilte die Anklagebehörde mit.
Vorprüfungen zu möglichen strafrechtlichen Ermittlungen gebe es außerdem im Zusammenhang mit der Insolvenz der Signa-Gruppe, zu der knapp 170 Unternehmen gehörten. "Im Rahmen dessen werden derzeit Unterlagen gesichtet - insbesondere in Hinblick auf Tatvorwürfe des Bankrotts, der Untreue und des Subventionsbetrugs", teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Offen sei noch, welche Personen als Beschuldigte zu führen seien. Zudem ermittelt im Zusammenhang mit der milliardenschweren Signa-Pleite bereits die Staatsanwaltschaft München wegen Geldwäscheverdachts und möglicher Insolvenzdelikte.
Quelle: ntv.de, lme/rts