Wirtschaft

KaDeWe-Insolvenz im Fokus Berliner Staatsanwälte ermitteln gegen Signa-Firmen

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Signa-Gründer René Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten.

Signa-Gründer René Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten.

(Foto: picture alliance/dpa/APA)

Bankrott, Untreue und Subventionsbetrug: Nach der Pleite-Serie des österreichischen Unternehmens steht die Signa-Gruppe erneut im Fokus der Justiz. Wegen der Insolvenz der KaDeWe Group ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft in Berlin.

Nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko hat auch die Staatsanwaltschaft in Berlin Untersuchungen eingeleitet. Zur Insolvenz des ehemals zu Signa gehörenden Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe gebe es Ermittlungen, teilte die Anklagebehörde mit.

Vorprüfungen zu möglichen strafrechtlichen Ermittlungen gebe es außerdem im Zusammenhang mit der Insolvenz der Signa-Gruppe, zu der knapp 170 Unternehmen gehört hätten. "Im Rahmen dessen werden derzeit Unterlagen gesichtet - insbesondere in Hinblick auf Tatvorwürfe des Bankrotts, der Untreue und des Subventionsbetrugs", teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Offen sei noch, welche Personen als Beschuldigte zu führen seien. Zu Details wollten sich die Ankläger auch mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.

Drei Staatsanwaltschaften ermitteln

In Deutschland ermittelt im Zusammenhang mit der milliardenschweren Signa-Pleite bereits die Staatsanwaltschaft München wegen Geldwäscheverdachts und möglicher Insolvenzdelikte. Die Münchner Strafverfolger stünden im Kontakt mit anderen deutschen Staatsanwaltschaften, hatten sie erklärt. Die Vorgänge um die Signa-Gruppe haben auch in Österreich die Ankläger auf den Plan gerufen.

Die im Einzelhandel und vor allem im Immobiliengeschäft tätige Signa hat die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte hingelegt. Zu der von Benko geschaffenen Signa-Gruppe gehörten neben zahlreichen Immobilien in besten Innenstadt-Lagen auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof sowie die KaDeWe Group. Galeria soll nun an Investoren verkauft werden. Die Immobilien der KaDeWe Group rund um das Berliner Luxuskaufhaus gingen an die thailändische Central Group, die auch nach dem operativen Geschäft greift.

Benko hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten. Laut dem US-Magazin "Forbes" hatte Benkos Wert 2023 einen Höchststand von 6 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) erreicht. Doch Anfang Dezember strich ihn "Forbes" angesichts der wachsenden Probleme von Signa aus seiner internationalen Milliardärs-Liste.

Quelle: ntv.de, lno/rts

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