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DAX legt wieder zu Thyssenkrupp-Tochter Nucera überzeugt bei Debüt

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Die Aktien von Nucera gingen mit einem deutlichen Plus im Vergleich zum Ausgabepreis aus dem Handel.

Die Aktien von Nucera gingen mit einem deutlichen Plus im Vergleich zum Ausgabepreis aus dem Handel.

(Foto: REUTERS)

Anhaltende Zinssorgen schickten den DAX in den vergangenen Tagen auf Talfahrt. Jobdaten aus den USA helfen dem deutschen Leitindex wieder aus der Misere. Auch das Börsendebüt von Nucera sorgt bei den Anlegern für einen erfreulichen Wochenausklang.

Ein unerwartet gering ausgefallener US-Stellenaufbau hat die Zinssorgen an Europas Börsen zum Wochenschluss im Zaum gehalten. Der DAX unterbrach seine mehrtägige Verlustserie und legte rund 0,5 Prozent auf 15.603,40 Punkte zu, der EuroStoxx50 gewann 0,3 Prozent. Auf Wochensicht hat der deutsche Leitindex allerdings 3,4 Prozent eingebüßt. Denn die Angst vor immer weiter steigenden Zinsen und den Folgen für das Wirtschaftswachstum ist für die Börsen immer noch ein Bremsklotz.

Für Gesprächsstoff auf dem Frankfurter Börsenparkett sorgte das Börsendebüt von Nucera. Die Aktien der Wasserstoff-Tochter von Thyssenkrupp legten gegenüber dem Ausgabepreis von 20 Euro zeitweise um gut 23 Prozent bis auf 24,68 Euro zu. Aus dem Handel gingen sie mit 23,52 Euro.

"Das Unternehmen muss zwar noch profitabel werden, aber die Investoren setzen auf die Technologie der Firma und die starken Wachstumsaussichten für grünen Wasserstoff", sagte Christof Muerb von der Deutschen Bank, die den Börsengang zusammen mit dem US-Institut Citi organisiert hat. Aus den Depots flogen dagegen Kion nach dem Abgang des erst vor einem halben Jahr angetretenen Finanzchefs. Die Aktien des Gabelstapler-Herstellers verloren 4,8 Prozent.

Wie der Handelstag auf dem Frankfurter Parkett verlief, können Sie detailliert in unserem Börsen-Tag nachlesen.

In Kopenhagen sackte die Aktie von Coloplast um 2,8 Prozent ab. Der dänische Medizintechnikkonzern kauft für 1,3 Milliarden Dollar die auf Wundversorgungsprodukte aus Fischhaut spezialisierte isländische Firma Kerecis und plant dazu eine Kapitalerhöhung. In London brachen die Aktien von OSB Group um 28,8 Prozent ein und standen so niedrig wie seit November 2020 nicht mehr. Der Immobilienfinanzierer rechnet mit einem Verlust von bis zu 180 Millionen Pfund, da Kunden ihre Hypotheken früher als prognostiziert refinanzierten.

Ein auf Hochtouren laufender Jobmarkt birgt Risiken

An der Wall Street ging es im Tagesverlauf nach der Veröffentlichung der Jobdaten kaum voran. Im Juni entstanden in den USA mit 209.000 neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft zwar weniger als erwartet. Allzu große Euphorie kam angesichts einer insgesamt nur langsamen Abkühlung am Arbeitsmarkt jedoch nicht auf. "Der Beschäftigungsaufbau ist weiterhin solide und die Arbeitslosenquote niedrig, während die Lohnsteigerungen ansehnlich sind und die Jahresrate dabei sogar zugelegt hat" erläuterte Helaba-Experte Ralf Umlauf.

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Im Kampf der Notenbank gegen die Inflation birgt ein auf Hochtouren laufender Jobmarkt Risiken. Unternehmen müssen neues Personal oft mit höheren Löhnen locken und versuchen, die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzureichen. "Die Fed wird an der avisierten Zinserhöhung Ende des Monats festhalten und sich darüber hinaus alle Optionen in Abhängigkeit der Datenentwicklung offenhalten", sagte Experte Umlauf.

An den Anleihemärkten kehrte einen Tag nach dem Ausverkauf in Folge hochkochender Zinssorgen wieder Ruhe ein. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stand mit 2,638 Prozent auf dem Vortagesnniveau, nachdem sie mit 2,662 Prozent zeitweise so hoch wie seit vier Monaten nicht mehr gelegen hatte. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback gegen andere wichtige Währungen widerspiegelt, fiel um 0,7 Prozent auf 102.35 Punkte. Der Euro stand im Gegenzug mit 1,0956 Dollar 0,6 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de, fzö/rts

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