Deutschlands größtes börsennotiertes Unternehmen der Schwerindustrie erlebt eine Phase des Umbruchs: Konzernchef Kerkhoff verkündet das Ende der bisherigen "Matrixstruktur" und warnt Aktionäre vor wachsendem Gegenwind.
Heikles Aktionärstreffen in Bochum: Deutschlands größter Stahlkonzern Thyssenkrupp muss den Anteilseignern auf der Hauptversammlung die Pläne zur Aufspaltung des traditionsreichen Unternehmens erläutern. Konzernchef Kerkhoff rechnet mit einer zügigen Stahlfusion.
Führungskrise, Stahlfusion, Aufspaltung, anstehender Brexit - bei Thyssenkrupp herrscht seit geraumer Zeit Unruhe. Konzernchef Kerkhoff hat viele Entscheidungen getroffen. Allerdings waren nicht alle richtig.
Der deutsche Industrieriese Thyssenkrupp will seine Werftensparte nicht an die Franzosen verkaufen. Top-Manager Burkhard dementiert entsprechende Medienberichte. Eine deutsch-französische Kriegsschiff-Schmiede rückt in weite Ferne.
Der Mischkonzern Thyssenkrupp ist ein gigantischer Problemfall. Beinahe alle Sparten melden schwächere Zahlen als vor einem Jahr. Rettung verspricht sich das Unternehmen von seiner Aufspaltung. Derweil klemmt es bei einer Spitzenpersonalie.
Auch nach dem Rücktritt des langjährigen Konzernchefs Hiesinger bleibt Thyssenkrupp in schwierigem Fahrwasser. Nachfolger Kerkhoff muss bereits zwei Mal die Prognose nach unten korrigieren - und die Baustellen werden nicht weniger.
Die Furcht vor unabsehbaren Folgen eines "No-Deal-Brexit" hält den Dax weiter in Schach. Zusätzlich bereitet Anlegern der anhaltende italienische Haushaltsstreit Kopfschmerzen. Eine Neuverschuldung könnte an den Kapitalmärkten für Ungemach sorgen.
Wenn sich die ThyssenKrupp-Aktie in den nächsten Wochen vom jüngsten Absturz erholen kann, dann wird sich eine Investition in Long-Hebelprodukte bezahlt machen.
Seit Jahren steckt Thyssenkrupp in der Krise. Auch unter dem neuen Vorstandschef Kerkhoff kommt der Stahlriese nicht auf die Beine. Mit einem Kartellverfahren und einer massiven Gewinnwarnung verschreckt der Konzern nun abermals seine Anleger.
Die Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands hat negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Der niedrige Rhein-Pegelstand zwingt Thyssenkrupp und BASF zu Produktionsdrosselungen. In Berlin droht die Einstellung der Schifffahrt.
Die Aufspaltung von Thyssenkrupp ist beschlossene Sache. So soll der angeschlagene Konzern wieder gestärkt werden. Aus dem Dax wird sich das Traditionsunternehmen aber wohl verabschieden müssen.
Thyssenkrupp steht vor einer Aufspaltung in zwei Teile. Vorstandschef Kerkhoff erwartet durch diese Maßnahme eine neue Bewertung des profitablen Aufzugsgeschäfts. Der Bereich ist der größte Gewinnbringer des Dax-Konzerns.