Wirtschaft

Halbleiterhersteller räumen ab US-Anleger halten sich zurück - Wall Street schließt im Minus

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Die Berichtssaison hält die Anleger auf Trab.

Die Berichtssaison hält die Anleger auf Trab.

(Foto: REUTERS)

Nach den deutlichen Aufschlägen am Vortag fahren die Händler an der Wall Street wieder einen vorsichtigeren Kurs. Jüngst veröffentlichte Konjunkturdaten geben nur wenig Orientierung. Eindeutiger lassen sich die Berichte der beginnenden Bilanzsaison interpretieren.

Uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten und Konzernbilanzen sorgen für einen unruhigen Handel an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,2 Prozent tiefer auf 43.153 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 19.338 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf 5937 Stellen ein.

Die Investoren versuchten unter anderem, die jüngsten Zahlen für den US-Einzelhandel zu interpretieren. Die Einnahmen in der Branche waren im Dezember um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. "Der Anstieg blieb hinter den Erwartungen zurück", konstatierte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. "Doch so bleiben Zinssenkungserwartungen wohl erhalten und könnten mit Blick auf den Verlauf des ersten Halbjahres sogar wieder leicht zunehmen."

TSMC
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Die US-Bilanzsaison nahm indes Fahrt auf. So stützte ein Rekord-Quartalsgewinn von TSMC die Aktien im Halbleitersektor. Die US-notierte Aktie des weltgrößten Chip-Auftragsfertigers kletterte um fast vier Prozent. Die Titel von Unternehmen wie Lam Research, Applied Materials und Broadcom gewannen in ihrem Kielwasser rund ein bis 4,5 Prozent.

Gefragt nach starken Zahlen waren auch Morgan Stanley mit einem Plus von rund vier Prozent. Die New Yorker Großbank hatte ihren Gewinn im Schlussquartal 2024 mehr als verdoppelt. Genauso stark fiel auch der Quartalsgewinn der Bank of America aus, doch bei den Anlegern konnte das Geldhaus damit nicht punkten. Die Papiere gaben etwa ein Prozent nach.

Aus den Depots flogen auch Target. Die Titel des Einzelhändlers gaben rund ein Prozent nach. Das Unternehmen hatte zwar dank eines starken Weihnachtsgeschäfts seine Umsatzprognose für das vierte Quartal angehoben, die Gewinnprognose beließ es jedoch unverändert.

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Die Titel der Anbieter von Social-Media-Plattformen wie der Snapchat-Betreiber Snap, der YouTube-Eigentümer Alphabet und die Facebook-Mutter Meta verloren indes bis zu 5,2 Prozent. Der designierte US-Präsident Donald Trump will das geplante Verbot der Kurzvideo-Plattform TikTok in den USA einem Medienbericht zufolge aussetzen.

Ölpreise fallen nach Waffenruhe-Deal

Die Investoren wogen zugleich die Zinsaussichten nach der zuletzt schwächeren US-Kerninflation ab. Die Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate nach unten zu drücken, hatte die Wall Street am Vortag gestützt. RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar mahnte zur Vorsicht: "Bleibt abzuwarten, wie die ersten Töne aus dem Weißen Haus dann bei den Anlegern ankommen." Trumps Zoll-Pläne wie auch seine Agenda zur Lockerung der Fiskalpolitik dürften inflationstreibend wirken und den Spielraum für weitere Leitzinssenkungen der US-Notenbank Fed stark einschränken.

WTI Oil
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Der Dollar-Index, der in den vergangenen Monaten stark gestiegen war, notierte wenige Tage vor der Amtseinführung Trumps leicht schwächer bei 108,98 Punkten. Am Ölmarkt drückte die Einigung über eine Feuerpause in Gaza die Preise. Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich um knapp ein Prozent auf 81,37 Dollar je Fass (159 Liter). Der Preis für die US-Sorte WTI gab 1,4 Prozent nach und lag bei 78,92 Dollar je Barrel. Im Gaza-Konflikt sollen ab Sonntag die Waffen schweigen und bald die ersten Geiseln freikommen. Israel und die radikal-islamische Hamas einigten sich am Mittwoch auf eine Feuerpause in dem seit 15 Monaten anhaltenden Konflikt in der für die Ölproduktion wichtigen Region. Am Donnerstag gab es jedoch zunächst widersprüchliche Angaben, was die Details des Abkommens angeht. Später hieß es in Medienberichten, dass das israelische Kabinett am Freitag zusammentreten werde, um dem Gaza-Abkommen zuzustimmen.

Mehr zum heutigen Börsengeschehen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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