Wirtschaft

Wegen Meldung aus Ägypten Weizenpreis so tief wie zuletzt im Februar

Die Ukraine wirft Russland vor, mehrere 100.000 Tonnen Weizen gestohlen und an andere Länder verkauft zu haben.

Die Ukraine wirft Russland vor, mehrere 100.000 Tonnen Weizen gestohlen und an andere Länder verkauft zu haben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wegen des Kriegs in der Ukraine steigt der Preis für Weizen. Nun sinkt er auf den tiefsten Stand seit Ende Februar. Marktbeobachter führen dies auf eine Ankündigung Ägyptens zurück, den Getreide-Import zu reduzieren. Großbritannien sagt Kiew derweil Hilfe im Kampf gegen Getreide-Diebstahl zu.

Der Preis für Weizen ist in der Nacht auf den tiefsten Stand seit vier Monaten gefallen. Zeitweise wurde ein Scheffel (etwa 27 Kilogramm) an der Börse in Singapur für 9,26 US-Dollar gehandelt. So niedrig war der Weizenpreis zuletzt Ende Februar, als Russland den Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen hat. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung für den aktuellen Preisrückgang auf Meldungen aus Ägypten. Demnach plant das Land, die Weizenimporte zu senken.

Nach Angaben eines ägyptischen Regierungsvertreters will das Land den Import von Weizen um 500.000 Tonnen pro Jahr senken. Das nordafrikanische Land ist ein wichtiger Importeur für Weizen aus der Kriegsregion. Durch die Folgen des Krieges sind Lieferungen ausgeblieben und es kam zu einem starken Anstieg der Weltmarktpreise. Im Mai wurde ein Scheffel Weizen zeitweise für bis zu 12,85 Dollar gehandelt.

Russland und die Ukraine zählen zu den wichtigsten Anbauländern von Weizen weltweit. Beide Länder haben vor dem Krieg zusammen etwa ein Viertel des weltweiten Weizenhandels abgedeckt. Die Ukraine wirft Russland nicht nur vor, die Ausfuhr von Weizen über die Schwarzmeer-Häfen zu blockieren, sondern auch, mehrere 100.000 Tonnen Weizen gestohlen und an die Türkei und andere Länder verkauft zu haben. Russland bestreitet dies.

Großbritannien kündigte an, die Ukraine in dem Streit zu unterstützen. Die britische Regierung stelle Technologie zur Verfügung, um die Herkunft von Weizen zu überprüfen, sagte Agrarminister George Eustice. Großbritannien arbeite mit anderen Ländern wie etwa Australien daran, um sicherzustellen, dass gestohlener ukrainischer Weizen nicht auf den Markt komme. Eustice erklärte zudem, Großbritannien prüfe auch, was getan werden könne, um der Ukraine bei der Reparatur ihrer Bahnen zu helfen und so den Weizen auf dem Landweg aus der Ukraine zu schaffen.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen