Film und Serien

Fresso, Beule und Tentakel Lauras Stern auch für Erwachsene

Ausnahmseweise mal nicht raus: Hoëcker, mit den Kollegen Nick und Schmitz.

Ausnahmseweise mal nicht raus: Hoëcker, mit den Kollegen Nick und Schmitz.

(Foto: dpa)

Ach nee, denkt man sich, jeden Abend die Geschichte vorlesen, die CD im CD-Player, zu Hause, im Auto, und jetzt auch noch der Film im Kino? Muss das sein? Ja, es muss, denn die Fünfjährige ist schließlich der Boss (gefühlt) und deswegen geht Mutti auch mit ins Kino. Und wird überrascht.

Beule, Fresso, Tentakel, Stielauge und der Chef ... grusel grusel oder so.

Beule, Fresso, Tentakel, Stielauge und der Chef ... grusel grusel oder so.

(Foto: dapd)

Positiv übrigens. Denn, na klar, eine Premiere ist schon lustig, es gibt am Schluss eine Geschenke-Tüte und Luftballons, Popcorn bis zum Abwinken und vorher die Besichtigung der Stimmen, die den Zeichentrickfiguren ihr Leben einhauchen. Das hätte jetzt auch Desiree Nick sagen können, und ganz ehrlich, hat sie auch, sie hat es original so gesagt: Sie ist nicht einfach nur eine Synchronstimme, die tumb einen Text nachplappert, den vor ihr bereits amerikanische Kollegen - und das oft unerreicht komisch - ihren Figuren verpasst haben, nein, dieses Mal, bei dieser deutschen Produktion, sind WIR die ersten.

Und das freut Frau Nick. Wie auch Bernhard Hoëcker und Ralf Schmitz, die rechts und links von Frau Nick auf der Bühne stehen (die übrigens ihre Unterarme lässig auf den Schultern der beiden abstützen kann) und dem voll versammelten Kinopublikum erklären, wem sie denn nun ihre Stimme geliehen haben.

Die Hauptdarsteller: Laura und ihr Stern.

Die Hauptdarsteller: Laura und ihr Stern.

(Foto: dpa)

Frau Nick ist "Tentakel" - und wie sollte es anders sein: Sie ist der Boss. Sie ist zwar nicht der Chef (der wird von Oliver Kalkofe gesprochen), aber sie versucht zumindest, es diesem immer recht zu machen und alle seine Wünsche zu erfüllen. Alle Traummonster sollen ihr gehorchen - das tun sie zwar nicht, aber das kümmert Frau Nick, äh, Tentakel recht wenig. Dann sind da noch das kleine Monster Stielauge, typgerecht besetzt mit Herrn Hoëcker, Fresso, gesprochen von Markus Maria Profitlich, und Beule, ganz süß eigentlich, wenn man sich vorstellt, dass der Maddin Schneider dahinter steckt, und zu guter Letzt, der kleine, orange Lichtfänger. Der gibt eigentlich nur Geräusche von sich, dass aber so lustig, dass man Ralf Schmitz dazu nur gratulieren kann. Denn der Lichtfänger, der als einziges Monster keine Angst vor dem Licht hat und sich deshalb natürlich um "Lauras Stern" kümmern muss, macht, ähnlich einer Scharade und weil er nicht sprechen kann, die Dinge vor, die er erreichen will. Und da raten alle Kinder im Kino mit - sie sind, Sie können es sich denken, schneller als ihre Eltern.

Auf ins Land der Träume. Alle!

Auf ins Land der Träume. Alle!

(Foto: dpa)

Tatsächlich schafft der Film es in 65 Minuten, eine komplette Geschichte von theoretisch total scheußlichen Monstern zu erzählen, ohne dass ein Kind sich gruselt. Diese Monster sind aber echte Möchtegern-Monster, und das durchschauen auch schon Fünfjährige. Selbst der Irrgarten, die Traumlandschaft, in die sich Laura und ihr kleiner nerviger Bruder aufmachen, um das Lieblingsspielzeug von Tommy wiederzufinden, den Beschütz-mich-Hund, stellt keine Bedrohung dar, sondern wirkt eher wie ein großes Einkaufsregal, vor dem man steht und nicht weiß, wo man zuerst zugreifen soll. Kinderbuchautor Klaus Baumgart kann durchaus zufrieden sein mit der visuellen Umsetzung in 3D-Gefilde, auch die Musik, komponiert von Henning Lohner, trägt zum Gelingen des Filmes bei.

Und wie immer bei Kinderfilmen neueren Datums: Es gibt auch was zu lachen für die Erwachsenen. Das ist nett, und so macht ins Kino gehen Spaß. Auch ohne Geschenketüte am Schluss zu empfehlen!

Quelle: ntv.de

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