Fußball

Knapper Sieg in San Sebastian reicht Bayer zittert sich ins CL-Achtelfinale

Held des Abends: Ömer Toprak erzielte Leverkusens Siegtreffer.

Held des Abends: Ömer Toprak erzielte Leverkusens Siegtreffer.

(Foto: AP)

Im Gruppenfinale erreicht Bayer Leverkusen doch noch die K.o.-Runde der Champions League. In San Sebastian zittert sich die Werkself zum ersten Königsklassen-Auswärtssieg seit mehr als 4000 Tagen. Weil Manchester United Schützenhilfe leistet, reicht das.

San Sebastian - Leverkusen 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Toprak (49.)

San Sebastian: Zubikarai -  Martinez, Ansotegi, Gonzalez (66. Gaztanaga), Jose Angel - Bergara -  Elustondo (62. Prieto), Pardo - Griezmann, Agirretxe (80.  Seferovic), Vela
Leverkusen: Leno - Donati, Spahic, Toprak, Can - Lars Bender,  Rolfes, Castro - Hegeler (46. Robbie Kruse), Kießling (86.  Derdiyok), Son (90.+1 Kohr)
Referee: Hagen Zuschauer: 23.408
Schüsse: 15:22 Ecken: 6:5 Ballbes: 47:53

Manchester sei Dank! Mit englischer Schützenhilfe und dem ersten Auswärtssieg in der Champions League nach langen 4088 Tagen hat Bayer Leverkusen doch noch das Achtelfinale erreicht. Zwei Wochen nach dem 0:5-Debakel gegen Manchester United meldete sich der Zweite der Fußball-Bundesliga mit einem 1:0 (0:0) bei Real Sociedad San Sebastian zurück und profitierte zugleich vom 0:1 des Rivalen Schachtjor Donezk bei ManUnited. Damit verdrängte Bayer mit zehn Punkten noch die Ukrainer (8) vom zweiten Tabellenplatz.

Ömer Toprak (49.) erzielte vor 22.000 Zuschauern im Anoeta-Stadion den Siegtreffer für die Werkself, die zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte zu den 16 besten Clubs in Europa gehört. Als Gruppenzweiter winkt den Leverkusenern, die bereits garantierte Einnahmen von 21,5 Millionen Euro sicher haben, bei der Auslosung am Montag ein hochkarätiger Gegner wie Real Madrid.

"Haben hochverdient gewonnen"

In der 49. Minute köpfte Toprak das 1:0.

In der 49. Minute köpfte Toprak das 1:0.

(Foto: AP)

"Wir sind selbstbewusst aufgetreten und nicht ungeduldig geworden. Wenn man die 90 Minuten sieht, dann haben wir hochverdient gewonnen", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler im Bezahlsender Sky und freute sich auf eine "Zigarre und ein Glas Rotwein". Sportlich könnte es besser auch kaum laufen. Leverkusen überwintert in allen drei Wettbewerben.

Trainer Sami Hyypiä vertraute der gleichen Startelf wie beim 1:0 am vergangenen Samstag im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund. Und Bayer hatte gleich die ersten großen Chancen des Spiels. In der elften Minute setzte Gonzalo Castro einen Freistoß aus 20 Metern an den Pfosten. Kurz darauf verpasste Kapitän Simon Rolfes mit einem Kopfball aus drei Metern die Führung (23.).

Kein Spaziergang im Baskenland

Leichtes Spiel hatten die Rheinländer, die sich vor zwei Wochen noch beim 0:5 gegen Manchester kräftig blamiert hatten, aber keineswegs. Die Leverkusener besaßen zwar die größeren Spielanteile, waren aber lange Zeit vor dem Tor des Tabellensechsten der Primera Division nicht zwingend genug. Angesichts der Konstellation, dass bei einer Niederlage von Donezk auch ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht hätte, wollte die Hyypiä-Elf nicht zu viel riskieren. Erschwerend kam hinzu, dass sich die beiden Mittelfeld-Kämpfer Lars Bender und Rolfes nach frühen Gelben Karten nicht mehr viel erlauben durften.

So eröffnete Bayer den Spaniern, die bereits vor dem Spiel als abgeschlagenes Schlusslicht ausgeschieden waren, immer wieder Konterchancen. Insbesondere Antoine Griezmann war als Alleinunterhalter in der Offensive stets gefährlich und leitete auch kurz vor dem Pausenpfiff die beste Gelegenheit der Gastgeber ein, als Carlos Vela an der Hereingabe des Franzosen knapp vorbeirutschte.

Kießling verpasst, Toprak machts besser

Zur zweiten Halbzeit verstärkte Hyypiä die Offensive und brachte Robbie Kruse für den glücklosen Jens Hegeler, dem im Hinspiel noch der 2:1-Siegtreffer in der Schlussminute gelungen war. Der eingewechselte Australier leitete auch gleich die nächste Großchance mit einer Flanke auf Stefan Kießling ein, dessen Kopfball aber Enaut Zubikarai parierte (49.).

Bei der anschließenden Ecke von Gonzalo Castro war es dann aber doch passiert. Verteidiger Ömer Toprak stand goldrichtig und beförderte den Ball aus kurzer Entfernung ins Tor. Mit einem türkischen Freudentanz feierte er seinen zweiter Europapokaltreffer. Kurz darauf hatten Castro (57.), Kießling (61.) und Heung-Min Son (72.) weitere gute Chancen, um für Beruhigung in der Leverkusener Chefetage zu sorgen.

Wenn es in der Champions League im Februar nächsten Jahres weitergeht, ist Emre Can nicht dabei. Die Bayern-Leihgabe sah die dritte Gelbe Karte und ist damit für ein Spiel gesperrt.

Quelle: ntv.de, dpa

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