Fußball

Vom Entzug auf die Intensivstation England bangt um Gascoigne

Das Drama um Paul Gascoigne geht weiter. In einer US-Klinik kämpft der frühere englische Fußballstar gegen seine Alkoholsucht. Doch auf den Entzug reagiert er derart negativ, dass ihn die Ärzte sicherheitshalber rund um die Uhr überwachen.

Paul Gascoigne kämpft.

Paul Gascoigne kämpft.

(Foto: dpa)

Der Gesundheitszustand des ehemaligen englischen Fußball-Stars Paul Gascoigne hat sich durch seinen Alkohol-Entzug derart verschlechtert, dass er auf die Intensivstation verlegt werden musste. Das bestätigte Gascoignes früherer Mitspieler Gary Mabbutt dem britischen TV-Sender Sky Sports. Gascoigne hatte sich wegen seiner Alkoholsucht am Montag in eine Entziehungsanstalt im US-Bundesstaat Arizona begeben.

"Leider hat Paul sehr schlecht auf den Entzug reagiert. Deshalb haben die Ärzte entschieden, dass er vorsorglich in die Klinik gebracht wird, um ihn 24 Stunden am Tag überwachen zu können", sagte Mabbutt, der früher zusammen mit "Gazza" bei Tottenham Hotspur spielte: "Ich habe mit Pauls Ärzten in England gesprochen, sie haben Kontakt zu ihm. Laut den Ärzten erholt er sich bereits. Er wird hoffentlich bald in die Entzugsklinik zurückkehren können, um die Maßnahmen fortzusetzen."

Auch der frühere englische Stürmerstar Gary Lineker sorgte sich nach der Verlegung seines früheren Teamkollegen auf die Intensivstation. "Gazza hat Probleme. Hoffentlich schafft er es", twitterte Lineker.

Am vergangenen Sonntag hatte Gascoignes Berater Terry Baker erklärt, dass der 45-Jährige in akuter Lebensgefahr schwebe. Durch Alkohol-Exzesse und Drogenbesitz sorgte der 57-malige englische Nationalspieler immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. Wiederholt unterzog er sich Entziehungskuren - ohne Erfolg.

Erinnerungen an George Best

Viele frühere Wegbegleiter und Freunde fürchten nun, dass Gascoigne ein ähnliches Schicksal erleiden könnte wie Jahrhundertfußballer George Best. Der hatte sich nach einem viel zu schnellen Leben zu Tode getrunken. TV-Moderator Piers Morgan nannte die Entzugsklinik in Phoenix Gascoignes "Last Chance Saloon". Eine schockierende Metapher für Englands einstigen Fußballiebling, der den Kampf gegen die eigenen Dämonen zu verlieren droht. Die "Sun" druckte ein Foto von Gascoigne, wie er nach seiner Ankunft in Phoenix an einer Flughafenbar kauert - mit einem großen Glas Bier.

Ansonsten ist Gascoigne in den USA nun weitestgehend beschützt - vor "Freunden", die einen "letzten Drink" mit ihm haben wollen. Und vor Englands Boulevard-Meute, die von Nachbarn erfahren haben will, dass er ein "betrunkener Zombie" sei und am vergangenen Sonntag auf seinem Balkon in einen Blumentopf gepinkelt habe. Dabei galt "Gazza" zuvor laut "Guardian" 18 Monate lang als trocken. Er habe sein Leben in Bournemouth, einer Stadt an der Südküste, in seiner Wohnung am Meer halbwegs in den Griff bekommen.

Und dann verlor er vor einigen Wochen nach dem Tod eines Freundes aus der Entzugsklinik doch wieder sein Gleichgewicht. Den öffentlichen Auftritt bei einer Charity-Veranstaltung in Northampton habe er trotz des Rückfalls unbedingt gewollt, wie sein Agent Terry Baker sagte: "Ich habe die Organisation angerufen und gesagt, dass es wohl das Beste wäre, ihn nicht auftreten zu lassen, aber er bestand darauf, dass er einige neue Witze auf Lager habe und in Tip-Top-Form sein würde." Am Ende lachten die Zuhörer über die tragische Clown-Figur.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen