Fußball

Mini-Revolution im Fußball Fifa erlaubt vier Wechsel im DFB-Pokal

Mehr Spielraum: Carlo Ancelotti kann in Zukunft beim FC Bayern neben Kapitän Philipp Lahm noch drei weitere Spieler auswechseln - zumindest im DFB-Pokal und wenn es Verlängerung gibt.

Mehr Spielraum: Carlo Ancelotti kann in Zukunft beim FC Bayern neben Kapitän Philipp Lahm noch drei weitere Spieler auswechseln - zumindest im DFB-Pokal und wenn es Verlängerung gibt.

(Foto: imago/Ulmer)

Ab sofort dürfen die Mannschaften im DFB-Pokal einen vierten Spieler einwechseln - wenn die Partie in die Verlängerung geht. Einem entsprechenden Pilot-Antrag des Deutschen Fußball-Bundes stimmt das für Regeln zuständige Football Association Board zu.

In Spielen des DFB-Pokals ist ab sofort eine vierte Einwechslung im Falle einer Verlängerung möglich. Wie der Deutsche Fußball-Bund mitteilte, hat das International Football Association Board (Ifab) des Weltverbandes Fifa einen entsprechenden Beschluss des Präsidiums genehmigt. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern soll diese Regelung bereits in der nächsten Runde greifen und auch für die gesamte Spielzeit 2017/2018 Bestand haben.

Alle deutschen Vereine, die in den beiden Wettbewerben noch vertreten sind, hatten der Teilnahme an dem Pilotprojekt zuvor zugestimmt. Bei den Pokalspielen bedeutet dies: Geht eine Partie in die Verlängerung, können die Trainer von ihrem Recht einer vierten Auswechslung Gebrauch machen. "Wir sind froh, dass alle Vereine den sportlichen Nutzen dieser Regelung sehen. Wir haben die Belastung der Spieler im Blick und die Trainer haben nun eine Möglichkeit mehr, diese zu steuern", sagte Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung. Die Teilnahme an diesem Projekt ermögliche "die praxisnahe Bewertung der vierten Einwechslung in der Verlängerung mit Blick auf die Vorteile, aber es ist auch möglich, etwaige negative Auswirkungen im Hinblick auf den Wettbewerb feststellen zu können".

Bereits bei der WM 2014 in Brasilien hatten Experten intensiv über die feste Installierung einer neuen Regel diskutiert, die den Mannschaften Spielraum bei den Auswechslungen ermöglichen sollte. "Das Spiel ist unglaublich schnell geworden", hatte der ehemalige französische Nationaltrainer Gérard Houllier damals als Teil einer Expertengruppe gesagt: "Wir hätten weniger Spieler mit Krämpfen." Den besseren gesundheitlichen Schutz für Profis bei erheblicher Belastung verdeutlichte auch der Belgier Michel d'Hooghe, bei der Fifa Vorsitzender der medizinischen Kommission, als er der Welt am Sonntag sagte: "Ich persönlich bin der Meinung, dass ein vierter Spielerwechsel diesbezüglich im Falle einer Verlängerung erlaubt werden sollte."

Erstmals in der Geschichte hatte es vier Wechsel in Deutschland gegeben - am 21. Juli dieses Jahres in Sandhausen. Bei der U19-EM wurden im Spiel um Platz fünf zwischen Deutschland und der Niederlande der DFB-Spieler Emmanuel Iyoha sowie der Niederländer Michael Vlap in der Verlängerung eingewechselt. "Als Trainer begrüße ich diese Maßnahme", hatte DFB-Coach Guido Streichsbier gesagt. Mit der vierten Einwechslung setzt sich letztlich eine stetige Entwicklung fort. 1967 durfte im Fußball erstmals ein verletzter Spieler pro Mannschaft ersetzt werden. Seit 1968 durften zwei Akteure ausgewechselt werden, seit 1995 dann drei Spieler.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid

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