Fußball

Uefa prüft Champions-League-PartieWettbetrug bei Schalker Spiel?

08.01.2011, 17:11 Uhr

Das Champions-League-Spiel zwischen Schalke 04 und Hapoel Tel Aviv steht unter Manipulations-Verdacht. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, befasst sich die Uefa mit der Partie. So sollen Betrüger in Asien ungewöhnlich hohe Beträge auf einen Sieg Schalkes gesetzt haben.

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Alles mit rechten Dingen? Schalke schlägt am 20. Oktober Tel Aviv mit 3:1. Hier kämpft Gelsenkirchens Klaas-Jan Huntelaar mit Douglas da Silva um den Ball. Der steht nun unter Verdacht, absichtlich schlecht gespielt zu haben. (Foto: picture alliance / dpa)

Die Europäische Fußball-Union prüft nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" einen Manipulationsverdacht beim Champions-League-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Hapoel Tel Aviv. Dem Verband wurde dem Bericht zufolge nach dem 3:1- Erfolg des Revierklubs am 20. Oktober 2010 ein detailliertes Dossier über Kursveränderungen auf den Wettmärkten und Einsatzvolumen zugespielt.

So sollen in Asien vor dem Anpfiff um die zwölf Millionen Euro auf eine klare Niederlage der Israelis gewettet worden sein. Die Uefa kommentierte mögliche Untersuchungen zu spezifischen Spielen auf Anfrage zunächst nicht, muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, zunächst einmal gar nichts getan zu haben. "Die Kursschwankung war in diesem Fall so dramatisch, dass selbst die mangelhaften Frühwarnsysteme der Uefa hätten anschlagen müssen", sagte ein Szenekenner aus London der "Süddeutschen Zeitung".

Der Außenseiter verliert – das ist der Trick

Schalkes Trainer Felix Magath zeigte sich vom Manipulationsverdacht überrascht. Er höre das zum ersten Mal, sagte der 57-Jährige im Trainingslager im türkischen Belek. "Wenn man 3:0 gegen Olympique Lyon gewinnt, dann ist ein 3:1-Heimsieg gegen einen Gegner aus Israel sicher nicht so ungewöhnlich, ohne gleich einer Manipulation verdächtig zu sein." Auch sei es "normal, dass ein Team auswärts schwächer spielt als daheim, das haben wir selbst in der Hinrunde in der Bundesliga erlebt." Im Rückspiel waren die Schalker zwei Wochen später nur mit viel Glück zu einem mühsamen 0:0 bei den heimstarken Israelis gekommen.

Genau das aber ist laut der "Süddeutschen Zeitung" genau der Trick. "Die international vernetzte Wettmafia manipuliert am liebsten Spiele, bei denen der Underdog verliert und niemand Verdacht schöpft." Wichtig sei allein, wie hoch der Favorit gewinnt. Im Fall des FC Schalke 04 sollen die Betrüger auf einen Sieg mit zwei Toren Unterschied gesetzt haben.

Unter dem Verdacht der Manipulation steht bei Hapoel offenbar der brasilianische Abwehrspieler Douglas da Silva. Der 26-Jährige soll von einem früheren Mitspieler, der laut Medienberichten ein illegales Wettbüro führte, erpresst worden sein. Abwehrspieler da Silva wechselte in der Winterpause zum österreichischen Spitzenklub Red Bull Salzburg.

Quelle: sgi/dpa/sid