Kuzmina vergoldet ihren Olympia-Sprint Biathletinnen besiegeln historische Pleite
09.02.2014, 17:19 Uhr
Anastasia Kuzmina ist die erste erfolgreiche Titelverteidigerin im Biathlon bei Olympischen Winterspielen.
(Foto: AP)
Nach dem Olympia-Fehlstart der Biathlon-Herren finden auch die deutschen Frauen nicht in die Erfolgsspur. Im Sprint schafft es keine Deutsche in die Top 10, die siegreiche Slowakin Anastasia Kuzmina dafür aber in die Geschichtsbücher.
Die deutschen Biathleten sind mit einem bitterem Novum in die Olympischen Winterspiele von Sotschi gestartet. Zum ersten Mal in der Geschichte gab es für die erfolgsverwöhnten Skijäger in Sprintrennen bei Winterspielen keine einzige Medaille, selbst zum Sprung in die Top 10 reichte es nicht. Nachdem Simon Schempp am Samstag beim Sieg von Biathlon-Oldie Ole Einar Björndalen mit Rang 15 der beste Deutsche war, reichte es einen Tag später im Frauenrennen nur zu Platz 11 durch Umschülerin Evi Sachenbacher-Stehle. Gold ging wie 2010 an die Slowakin Anastasia Kuzmina.
Die deutschen Skijäger erlebten damit eine historische Pleite: Seit Einführung des Sprint-Wettbewerbs 1980 in Lake Placid hatte es in den Rennen auf der kurzen Strecke zuvor immer deutsches Edelmetall gegeben.
Fehler ärgert Sachenbacher-Stehle

Ex-Skilangläuferin Evi Sachenbacher-Stehle war überraschend beste Deutsche im Biathlon-Sprint.
(Foto: dpa)
Bezeichnend war, dass ausgerechnet "Sorgenkind" Sachenbacher-Stehle im ersten olympischen Biathlonrennen ihrer Karriere die Beste war und im Ziel kurzzeitig auf eine Medaille hoffen durfte. Die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin verpasste durch einen Patzer im stehenden Anschlag jedoch den Sprung auf das Podest. "Ohne den Fehler würde es ganz anders aussehen", sagte die 33-Jährige: "Im Verfolger lasse ich den Fehler einfach weg, dann passt das schon."
Allerdings vermasselte sich Sachenbacher-Stehle die perfekte Ausgangsposition für das Rennen am Dienstag und geht mit 34 Sekunden Rückstand auf Sprint-Siegerin Kuzmina in die Loipe. Die Slowakin schaffte es als erste Biathletin der Geschichte, einen Olympiasieg in der gleichen Disziplin zu wiederholen. Silber sicherte sich die Russin Olga Wiluchina vor der Ukrainerin Wita Semerenko.
Herren droht erneute Nullnummer
Bei ihren letzten Winterspielen musste sich die gesundheitlich angeschlagene Andrea Henkel (1 Fehler) mit dem enttäuschenden 22. Rang zufrieden geben. "Der Fehler ist sehr ärgerlich", sagte die 36-jährige Thüringerin. Die Youngster Franziska Preuß (2) und Laura Dahlmeier (2) konnten bei ihren Olympiadebüts auf den Plätzen 41 und 46 nicht überzeugen.
2010 hatte die mittlerweile zurückgetretene Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner noch für drei von fünf Medaillen gesorgt - nun sind die Aussichten auf ein erfolgreiches Abschneiden äußerst düster. Bereits vor vier Jahren waren die Männer gänzlich ohne Edelmetall geblieben. Das könnte erneut passieren, denn in der Verfolgung am Montag (16.00 Uhr) ist nur noch Schadensbegrenzung drin. Nachdem Schempp trotz fehlerfreien Schießens als Bester nur auf Rang 15 gelaufen war und Erik Lesser 21. wurde, sind die Podestplätze weit entfernt.
Quelle: ntv.de, cwo/sid