Dreckiges Wasser, kaputte Klos, defekte Lifts Sotschi bietet olympischen Hotel-Horror
05.02.2014, 21:31 Uhr
Vor allem in Sotschis Bergregion gibt es noch einige olympische Baustellen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor ihrer Anreise nach Sotschi befürchten viele Olympia-Gäste das Schlimmste. Das IOC beschwichtigt und verspricht allen "ein qualitativ hochwertiges Zimmer". Dann treffen die ersten Journalisten in Sotschi ein - und dokumentieren kuriose Zustände.
Baustaub in den Betten, Chaos in den Hotels? Die spannende Frage für viele Olympia-Besucher lautete vor Beginn der Winterspiele in Sotschi: Werden die Hotels rechtzeitig fertig? Die allgemeine Befürchtung war: niemals.
Die Zahlen, die das russische Organisationskomitee zu den Bau-Verzögerungen präsentierte, verwirrten mehr als dass sie beruhigten. Am vergangenen Freitag räumten die Organisatoren zunächst ein, lediglich drei von 20 Hotelkomplexen in der Bergregion seien fertiggestellt. Am Sonntag rechnete eine OK-Sprecherin vor, sechs von insgesamt neun Anlagen seien nun bezugsfertig. Die übrigen sollten "in Kürze" folgen, ein Datum wurde nicht genannt.
Am Montag gab dann das Internationale Olympische Komitee Entwarnung. IOC-Präsident Thomas Bach teilte höchstselbst mit: Die Lage hat sich entspannt, von 24.000 vorgesehenen Zimmern in Sotschi und der Bergregion Krasnaja Poljana seien 97 Prozent bezugsfertig. "Nur in drei Prozent der Zimmer muss noch etwas gemacht werden", beschwichtigte Bach und versprach: "Alle werden ein qualitativ gutes Zimmer erhalten."
Wenig später trafen die ersten Pressevertreter in Sotschi ein. Seitdem kann sich die Welt ein Bild davon machen, was das IOC unter bezugsfertig versteht. Auf Twitter und in zahlreichen Medien wie der "Washington Post" oder "Deadspin" dokumentieren viele Olympia-Journalisten die Pannen in ihren Zimmern.
Die Spanne der Mängel ist interessant, sie reicht von heruntergefallenen Gardinenstangen über trübes Trinkwasser bis hin zu fehlenden Bars und Rezeptionen. Kleiner Trost für die Journalisten: Auch Ober-Olympier Thomas Bach muss in Sotschi offenbar knapp unter dem gewohnten Standard residieren.
Quelle: ntv.de, cwo