Auto

In 0,956 Sekunden auf 100 Sachen Fünf neue Rekorde der Elektromobilität

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Ein Skoda Enyaq RS iV hat Anfang 2023 einen neuen Drift-Rekord aufgestellt.

Ein Skoda Enyaq RS iV hat Anfang 2023 einen neuen Drift-Rekord aufgestellt.

(Foto: Skoda)

Die E-Mobilität setzt immer neue Bestmarken - nicht nur bei den Neuzulassungszahlen. Gerade in letzter Zeit wurden gleich mehrere Performance-Rekorde gebrochen, zum Teil mit Guinness-Buch-Eintrag: etwa unglaubliche 2573 Kilometer mit einer Akkuladung oder ein Sprint von 0 auf 100 in weniger als einer Sekunde.

Für viele Autonutzer stellt sich aktuell die Frage, ob sie vielleicht auf E-Mobilität umsteigen oder dem Verbrennungsmotor weiter die Treue halten sollen. Viele argwöhnen hinter dem Elektroantrieb weiterhin ein defizitäres Konzept. Doch längst sind die Stromer zu schlagfertigen, alltagstauglichen und spaßmachenden Mobilen aufgestiegen, die in einigen Bereichen den Verbrennungsmotor sogar deutlich überflügeln. Das belegen unter anderem einige neue Rekordmarken der Elektromobilität, deren Potenziale längst noch nicht ausgereizt erscheinen.

Mythen sprintet in 0,956 Sekunden von 0 auf 100 km/h

12,3 Meter Anlauf reichen dem Mythen, um aus dem Stand auf Tempo 100 zu kommen.

12,3 Meter Anlauf reichen dem Mythen, um aus dem Stand auf Tempo 100 zu kommen.

(Foto: Alessandro Della Bella / ETH Zürich)

Seit Jahren liefern sich die Universität Stuttgart und die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich einen Wettstreit in der Sprintdisziplin von 0 auf 100 km/h. 2022 konnten die deutschen Studenten eine neue Bestmarke von knapp unter 1,5 Sekunden setzen, die im September 2023 jedoch von den Schweizern pulverisiert wurde. Mythen heißt der Experimental-Flitzer der Eidgenossen, dem 12,3 Meter oder 0,956 Sekunden reichen, um aus dem Stillstand in dreistellige Temporegionen vorzudringen.

Neben einem viermotorigen Radnabenantrieb mit 240 kW/326 PS und einem Gewicht von lediglich 140 Kilogramm war für die Rekordfahrt noch die Bodenhaftung von ausschlaggebender Bedeutung. Das Abheben verhinderte neben Heck- und Frontflügel eine Art Staubsauger, der das Fahrzeug auf den ersten Meter an den Boden gesaugt hat.

Rimac Nevera bricht diverse Sprintrekorde

23 neue Performance-Rekorde soll der Rimac Nevera auf einem Testgelände bei Papenburg eingefahren haben.

23 neue Performance-Rekorde soll der Rimac Nevera auf einem Testgelände bei Papenburg eingefahren haben.

(Foto: Rimac)

Doch nicht nur elektrische Experimental-Autos können Sprintrekorde knacken. Der Hypersportwagen Rimac Nevera, ein straßenzugelassener und zum Kauf angebotener Elektrowagen, hat im Sommer ebenfalls diverse Bestmarken über- beziehungsweise unterboten. Sein 1408 kW/1914 PS und 2360 Newtonmeter starke E-Antrieb macht ihn bereits zum stärksten Seriensportwagen der Welt.

Nun hat die kroatische Elektro-Flunder bei Testfahrten auf dem Gelände von Automotive Testing Papenburg außerdem einige eindrucksvolle Performance-Werte abgeliefert: Die Sprints auf 100, 200 und 400 km/h wurden offiziell mit 1,81, 4,42 beziehungsweise 21,31 Sekunden gemessen. Unter anderem die von Drittparteien bestätigte Zeit für den Sprint auf 400 km/h gilt als neue Bestmarke. Davon soll der bei den Messfahrten mit straßenzugelassenen Michelin-Cup-2-R-Reifen bestückte Bolide gleich 23 gesetzt haben. Rimac will vom rund zwei Millionen Euro teuren Nevera lediglich 150 Exemplare bauen.

muc22 fährt mit Akkkuladung 2573 Kilometer

Der muc22 ist mit einer Akkuladung 2573 Kilometer weit gefahren.

Der muc22 ist mit einer Akkuladung 2573 Kilometer weit gefahren.

(Foto: TU München)

Die wichtigste Währung der E-Mobilität ist jedoch die Reichweite. Da diese bei vielen E-Autos noch ausbaufähig erscheint, sehen viele Autofahrer im Verbrenner weiterhin die bessere Alternative. Doch 2573 Kilometer? Damit ist die elektrische Alternative über jeden Zweifel erhaben. Allerdings ist das Auto, das diese Bestmarke im September 2023 aufgestellt hat, ein recht spezieller Fall. Es handelt sich um einen aerodynamisch verkleideten Einsitzer mit einem cw-Wert von 0,159 und einem Gewicht von 170 Kilogramm.

Für Vortrieb sorgt beim muc22 ein lediglich 400 Watt (0,5 PS) starker permanenterregter Synchronmotor. Die Energie stammte aus einem 15,5 kWh großen Akku. Der Durchschnittsverbrauch betrug 0,6 kWh je 100 Kilometern. Zum Vergleich: Die Menge an Benzin, die ein normaler VW Golf auf 100 Kilometer benötigt, hat einen rund 100-fachen Energiegehalt.

Iveco eDaily zieht 153,58 Tonnen

Der Iveco eDaily hat eine über 150 Tonnen schwere Kolonne an den Haken genommen und 30 Meter weit bewegt.

Der Iveco eDaily hat eine über 150 Tonnen schwere Kolonne an den Haken genommen und 30 Meter weit bewegt.

(Foto: Iveco)

Der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco hat im Juli 2023 eine neue Weltbestmarke für das höchste von einem Elektro-Kastenwagen gezogene Gewicht gesetzt. Bei der mit einem Guinness-Weltrekord geadelten Aktion durfte ein Iveco eDaily einen Iveco X-Way Strator an den Haken nehmen, dem wiederum ein Anhänger samt Bagger mit mehr als 50 Tonnen sowie ein X-Way 8x4-Kipper samt Flughafenfeuerwehrauto anhängig waren. Über eine Strecke von 30 Meter hat der eDaily diese insgesamt 153 Tonnen schwere Kolonne gezogen.

Skoda Enyaq driftet 7,4 Kilometer

Ebenfalls einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde sicherte sich ein Skoda Enyaq RS iV Anfang 2023 auf einem zugefrorenen See in Mittelschweden. Dem tschechischen Stromer gelang es auf der Eisfläche, pausenlos driftend eine Distanz von 7,351 Kilometer zurückzulegen.

Dabei fuhr das Elektroauto den Dauerdrift auf einer rund 16 Minuten langen Rekordfahrt insgesamt 39 Mal im Kreis und war mindestens 32 und maximal 49 km/h schnell. Die bisherige Bestmarke von 6,231 Kilometern wurde im Vorjahr in China aufgestellt.

Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen