Gebrauchtwagen-Check Mercedes GLK - solides kleines G
31.10.2020, 17:02 Uhr
Bis 2015 war der Mercedes GLK in seinem Segment ein Bestseller.
(Foto: Mercedes)
Der Mercedes GLK ist seit fünf Jahren im Ruhestand. Zeit einen Blick auf den das seinerzeit kleinste G zu werfen und zu fragen, ob er als Gebrauchter eine gute Wahl ist. Beim TÜV zeigt er sich jedenfalls trotz der Jahre gut in Form.
Der Mercedes GLK war das erste kleine SUV der Marke mit dem Stern. Damit gehörte Mercedes zwar nicht zu den ersten im Markt, konnte sich aber mit Marktstart 2008 ein ordentliches Stück vom Zulassungskuchen des boomenden Segments abschneiden. Das blieb auch bis zum Produktionsende 2015 so. Danach setzte der GLC die Erfolgsgeschichte fort.

Der GLK ist insgesamt kein Raumriese. Nicht auf den Plätzen und auch nicht mit 450 Liter Kofferraumvolumen.
(Foto: Mercedes)
Der GLK basiert auf der C-Klasse (W204) und streckt sich auf eine Länge von 4,54 Metern. Mit seiner Höhe von 1,70 Metern hinterlässt das Fahrzeug einen imposanten Eindruck. Optisch orientiert sich das SUV an der G-Klasse, wirkt jedoch nicht ganz so kantig. Auch ein martialische Gedanken kommen beim Betrachten des GLK nicht auf. Die kantige Karosserie erlaubt zudem das Einschätzen des Fahrzeugendes, was das Einparken erleichtert. Einstieg und Sitzposition sind hoch, bis zu fünf Erwachsene finden Platz, wirklich bequem ist es in der zweiten Reihe nicht. Der Kofferraum fasst 450 Liter, was nicht wirklich viel ist und wer die Rücksitzlehnen umklappt, kommt auf bis zu 1550 Liter Stauraum. 2012 frischte Mercedes den GLK optisch auf. Unter anderem änderte sich die Gestaltung der Scheinwerfer, im Innenraum wurde das Armaturenbrett mit Aluminium- oder Holzintarsien aufgewertet.
Zeitweise mit Sechszylinder
Die Verwandtschaft zur C-Klasse zeigt sich auch bei der großen Auswahl der Motoren. Zur Wahl stehen Benziner und Diesel mit Vier- und Sechszylindern sowie mit Heck- oder Allradantrieb. Die Benziner starten mit dem GLK 200, der 184 PS leistet. Auch der GLK 250 mit 211 PS ist ein Vierzylinder, ihn gibt es alternativ auch mit Allradantrieb (4Matic). Die Versionen GLK 280 4Matic und GLK 300 4Matic, beide mit jeweils 231 PS, sind 3,0-Liter-Sechszylinder glänzen durch Laufruhe und Durchzugskraft. Sie waren aber nur in den Modellen die zwischen 2008 und 2011 gebaut wurden zu haben. Auch der GLK 350 4Matic mit 272 PS, ein Sechszylinder mit 3,5 Litern Hubraum, wurde 2011 aus dem Programm genommen. Topmotorisierung blieb von 2011 bis zum Schluss der 3,5-Liter-V6 als GLK 350 4Matic mit 306 PS. Bis auf den Basis-Benziner sind alle Otto-Triebwerke mit einer Siebengang-Automatik versehen. Die Verbräuche liegen laut Datenblatt zwischen sieben und 10,6 Litern.

Wie es im Innenraum eines GLK aussieht, hängt von den Kreuzen ab, die der Vorgänger in der Optionsliste gemacht hat.
(Foto: Mercedes)
Traditionell griffen seinerzeit aber die meisten Kunden zu einem Diesel. Hier startet das Leistungsangebot bei 143 PS. Der GLK 200 CDI verfügt über Heckantrieb und standardmäßig über ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Alternativ steht eine Siebengang-Automatik zur Verfügung. Diese ist bei allen anderen Selbstzündern ab Werk dabei. Außerdem im Dieselangebot sind der GLK CDI 220 4Matic (170 PS) und GLK 250 CDI 4Matic 204 PS. Die Dreiliter-Sechszylinder-Diesel 320 CDI 4Matic (224 PS bzw. 231 PS) und GLK 350 4Matic (265 PS) runden das Selbstzünderportfolio ab. Die Verbräuche kommen laut Hersteller auf Werte zwischen 5,5 und 8 Litern.
Wie bei Mercedes üblich gibt es auch beim GLK neben den Standard-Ausstattungen noch reichlich Gelegenheiten, das Fahrzeug durch das Ankreuzen von Optionen zu individualisieren. Mit dem Facelift ziehen als Option erstmals für den GLK Ambiente-Beleuchtung mit LED-Technik in den Innenraum ein: Außerdem gibt es ein großes Farbdisplay als Info-Monitor für das Kombiinstrument vor dem Fahrer.
Kaum Probleme beim TÜV

Die Verarbeitungsqualität und Materialien sind - neben der soliden Technik - die Stärke des GLK.
(Foto: Mercedes)
Abhängig vom Stand des Bankkontos oder der bewilligten Leasingrate des ehemaligen Erstbesitzers stehen unterschiedlich gut ausgestattete GLK-Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt zur Verfügung. Die Verarbeitungsqualität und Materialien sind - neben der soliden Technik - die Stärke des GLK. Mit fünf Sternen im EuroNCAP-Crashtest liefert er auch hier eine souveräne Leistung ab. Neben neun Airbags kann der GLK mit crashaktiven Kopfstützen, Antischlupfregelung, ABS und ESP punkten.
Das Absolvieren der TÜV-Hauptuntersuchungen treibt GLK-Besitzer keine Sorgenfalten auf die Stirn. Die TÜV-Prüfer finden wenig zu kritisieren. Einzig die Bremsen geben Anlass für ein Kopfschütteln des Prüfers. Hier fallen mit zunehmendem Alter rostige Bremsleitungen unangenehm auf. Bei Fahrwerk, Licht, und Auspuff erlaubt sich das SUV jedoch keine Schwächen.
Fazit: Wer Freude am kantigen Design hat und Wert auf solide Technik legt, macht beim GLK nicht viel falsch. Für Fahrzeuge der ersten Stunde muss man mindestens 8000 Euro anlegen. Die Modelle ab dem Facelift stehen ab rund 11.000 Euro in den Gebrauchtwagen-Portalen.
Quelle: ntv.de, hpr