Unterhaltung

"Vater" der unbeugsamen Gallier Asterix-Zeichner Albert Uderzo ist tot

Albert Uderzo mit seinen berühmtesten Schöpfungen: Asterix (r.) und Obelix.

Albert Uderzo mit seinen berühmtesten Schöpfungen: Asterix (r.) und Obelix.

(Foto: imago images / United Archives)

Seine Comicfiguren sind weltberühmt, seine Bücher erzielen Millionenauflagen: Nun stirbt Albert Uderzo, der zusammen mit René Goscinny die tapferen Gallier um Asterix und Obelix erschaffen hat, mit 92 Jahren.

Der Zeichner der weltberühmten Asterix-Comics, Albert Uderzo, ist tot. Er starb im Alter von 92 Jahren, wie seine Familie mitteilte. Gemeinsam mit Autor René Goscinny erschuf er die Comicserie um ein Dorf voller unbeugsamer Gallier, die in der Antike den römischen Besatzern die Stirn bieten.

Uderzo sei bei sich zu Hause in Neuilly im Schlaf gestorben, sagte sein Schwiegersohn Bernard de Choisy der Nachrichtenagtentur AFP. Er sei seit Wochen "sehr müde" gewesen. Ein Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus bestehe nicht. "Die Welt hat einen großen Zeichner verloren", teilte der deutsche "Asterix"-Verlag Egmont Ehapa mit. "Zugleich bleiben wir reich beschenkt zurück mit den einzigartigen Comic-Geschichten aus Gallien."

Uderzo (l.) und Goscinny im Jahr 1976.

Uderzo (l.) und Goscinny im Jahr 1976.

(Foto: imago images/Mary Evans)

"Asterix" gehört zu den erfolgreichsten Comicserien weltweit. In Frankreich, aber auch in Deutschland erscheinen neue Bände in Millionenauflage. Die Comics wurden in mehr als 100 Sprachen und Dialekte übersetzt, darunter auch Latein. Große Erfolge an den Kinokassen feierten mehrere Zeichentrick-, Animations- und Realverfilmungen. Nahe Paris gibt es einen Asterix-Freizeitpark. In Frankreich wurden Asterix und Obelix zu einer Art Nationalsymbol. Etliche Zitate aus den Comics gingen in den Sprachgebrauch über, etwa der Ausspruch "Beim Teutates!".

Reihe wird weitergeführt

Uderzo wurde am 25. April 1927 als Sohn italienischer Einwanderer in der Nähe von Reims geboren. Ende der 40er-Jahre gehörte er zu den erfolgreichsten Zeichnern seiner Generation - trotz seiner Farbenblindheit. Im Jahr 1951 lernte Uderzo dann den talentierten Geschichtenschreiber Goscinny kennen. Gemeinsam produzierten sie mehrere Serien, darunter die Erlebnisse des Kaperkapitäns "Pitt Pistol" und des jungen Reporters "Luc Junior". Ihr größter Erfolg begann jedoch ab 1959 mit Asterix, dessen erstes Abenteuer in der französischen Jugendzeitschrift "Pilote" veröffentlicht wurde, bevor in Frankreich mit "Asterix le Gaulois" (Asterix der Gallier) zwei Jahre später das erste Album erschien. In Deutschland kam das Werk erstmals 1968 auf den Markt.

Ab 1974 erschien die Serie nur noch in Albenform. Nach dem frühen Tod Goscinnys 1977 schrieb und zeichnete Uderzo die folgenden Bände allein. Doch trotz weiterhin hoher Verkaufszahlen stieß die abnehmende dramaturgische Qualität der Comics zunehmend auf Kritik bei den Fans.

Anfang 2009 zog sich der an Arthrose leidende Uderzo zunehmend vom Zeichentisch zurück. Ursprünglich hatte er verfügt, dass nach seinem Tod keine neuen Abenteuer der tapferen Gallier erscheinen sollten. 2011 allerdings kündigte er an, dass die Serie fortgeführt werde. 2013 erschien erstmals ein Band, der nicht aus der Feder Uderzos stammte. Als Autor der Reihe fungiert seitdem Jean-Yves Ferri, die Zeichnungen stammen von Didier Conrad. Zuletzt erschien 2019 der Band "Die Tochter des Vercingetorix".

Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa

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