

Karl Lagerfeld, Hannelore Elsner, Bruno Ganz, Heidi Hetzer, Klaus Kinkel, Karel Gott: Wir blicken auf das Jahr zurück und erinnern an bekannte, berühmte, besondere Persönlichkeiten ...
... aus Kunst, Politik, Sport, Wissenschaft, Fernsehen und Wirtschaft, die in den vergangenen zwölf Monaten gestorben sind. Darunter sind auch Menschen, die nicht mit positiven Taten in Erinnerung geblieben sind, aber dennoch die Nachrichten prägten und darum Erwähnung finden.
Theo Adam war Sänger, Regisseur und Schriftsteller. Sein Bassbariton brachte ihn an Opernhäuser weltweit. Der gebürtige Dresdner studierte nach dem Krieg Gesang und debütierte 1949 an der Staatsoper Dresden. Er gehört zu den großen Wagner-Interpreten seiner Zeit, sang alle Rollen seines Fachs bei den Bayreuther Festspielen, ob Wotan oder Hans Sachs. Dank seiner Stimme gehörte er zu den DDR-Künstlern, die auch im Westen Deutschlands auftreten durften.
Erst mit 80 Jahren hatte sich Adam ins Private zurückgezogen, auch singen wollte er nicht mehr. Als Eremit im "Freischütz" nahm er am 30. November 2006 in Dresden seinen Abschied von der Bühne (im Bild). Adam starb am 10. Januar; er wurde 92 Jahre alt.
Danzigs Bürgermeister Pawel Adamowicz starb am 14. Januar an den Folgen eines Messerangriffs, er erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der parteilose Bürgermeister war am Abend zuvor auf offener Bühne bei einer Spendenveranstaltung von einem Angreifer niedergestochen worden. Adamowicz wurde nur 53.
Am 16. Januar starb Mirjam Pressler im Alter von 78 Jahren. Die Schriftstellerin und Übersetzerin schrieb mehr als 30 Kinder- und Jugendbücher wie "Novemberkatzen" oder "Nathan und seine Kinder". Zudem übersetzte sie mehr als 300 Werke. Auch die Tagebücher von Anne Frank übertrug sie aus dem Niederländischen ins Deutsche. Für ihr Schaffen erhielt Pressler viele Auszeichnungen, etwa 2018 das Bundesverdienstkreuz für ihren "herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland und die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht".
Der frühere CIA-Agent Tony Mendez wurde durch die spektakuläre Rettung mehrerer US-Diplomaten aus dem Iran bekannt. Seine Rolle bei der Rettungsaktion vor 40 Jahren wird im Film ...
... "Argo" beleuchtet. Darin spielt Ben Affleck, der auch Regie führte, den CIA-Agenten. "Argo" gewann 2013 drei Oscars, darunter als bester Film. Mendez starb im Alter von 78 Jahren am 19. Januar.
Die Schauspielerin Ursula Karusseit ist vielen TV-Zuschauern bekannt aus der Serie "In aller Freundschaft", aber sie war auch viel am Theater und im Film zu sehen. Sie studierte ab 1960 in Ost-Berlin an der Staatlichen Schauspielschule und war danach am Deutschen und Maxim-Gorki-Theater und an der Volksbühne. 1969 heiratete sie ...
... den Schweizer Regisseur Benno Besson, bekam so auch einen Schweizer Pass - und mit ihm einen Sohn, Pierre Besson, der ein bekannter Schauspieler wurde. Hier steht er mit seiner Halbschwester Katharina Thalbach, auch eine Tochter Benno Bessons, auf der Bühne.
Karusseit spielte im Lauf ihrer Karriere in Dutzenden bedeutenden Fernseh- und Kinofilmen mit, etwa in "Wege übers Land" (1968) und "Daniel Druskat" (1976). Sie starb am 1. Februar im Alter von 79 Jahren.
Matti Nykänen zählt zu den größten Skispringern aller Zeiten. Bei Olympia in Sarajewo 1984 und Calgary 1988 gewann er insgesamt viermal Gold und einmal Silber. Viermal holte er sich den Gesamt-Weltcup. Die Vierschanzentournee gewann er zweimal. In Finnland wurde er 1985 und 1988 zum Sportler des Jahres gewählt. Nykänen starb im Alter von 55 Jahren am 3. Februar, einen Tag vor ...
... Leonie Ossowski. Ihre Bücher waren aus dem prallen Leben gegriffen, zeitlebens hat sie sich auf die Seite der Schwachen gestellt: Die Schriftstellerin erzählte in ihren Romanen von Obdachlosen und Heimkindern, misshandelten Frauen und Zwangsarbeiterinnen. Ein Bestseller wurde der einfühlsame Jugendroman "Die große Flatter", der 1979 mit Richy Müller als preisgekrönter Dreiteiler in der ARD zu sehen war. Ossowski wurde 93 Jahre alt.
Fußballfans werden ihn nicht vergessen: Rudi Assauer. Der langjährige Manager des FC Schalke 04 starb am 6. Februar im Alter von 74 Jahren. Der größte Erfolg des Machers mit der Zigarre war der Gewinn des Uefa-Pokals im Jahr 1997 gegen Inter Mailand.
Die Meisterschaft blieb dem einstigen Fußballer, der auch für den Rivalen Borussia Dortmund gekickt hatte, aber verwehrt - ganz nah dran waren Assauer und seine Schalker 2001, als die Königsblauen in einem dramatischen historischen Saisonfinale den Titel in letzter Minute an die Bayern verloren.
In seinen letzten Lebensjahren war Assauer an Alzheimer erkrankt - er bekam viel Respekt für seinen offenen Umgang damit in seiner Autobiografie und einer TV-Doku.
Viele hielten Rosamunde Pilcher für eine Deutsche. Nirgends war die britische Autorin so bekannt wie hierzulande - auch dank der vielen Filme, die Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockten. Zu der Bestsellerautorin mit weltweit mehr als 60 Millionen verkauften Büchern wurde Pilcher erst im reifen Alter. Das 1987 veröffentlichte "Die Muschelsucher" wurde ihr erster großer Erfolg. Allein in Deutschland verkaufte sich das Buch 1,7 Millionen Mal. Das ZDF begann 1993 mit der Verfilmung von Pilcher-Romanen. "Stürmische Begegnung" hieß das erste Werk, ...
... das acht Millionen Zuschauer hatte. Mittlerweile ist der 150. Film abgedreht. Der Publikumserfolg der Filme ist in Deutschland so groß, dass in der Folge ein regelrechter Pilcher-Tourismus vor allem in die Region um Cornwall einsetzte. Reiseunternehmen bieten Touren auf ihren Spuren an, die britische Tourismusbehörde zeichnete sie aus. Als Anerkennung für ihre Verdienste verlieh Prinz Charles Pilcher 2002 den Verdienstorden des britischen Königreichs. Bald darauf stellte sie das Veröffentlichen von Büchern ein. Sie starb mit 94 am 6. Februar.
Albert Finney zählte seit den 60er-Jahren zu den bekanntesten Charakterdarstellern Großbritanniens. Für den Abenteuerfilm "Tom Jones - Zwischen Bett und Galgen" (im Bild) wurde er 1964 erstmals für den Oscar als Bester Hauptdarsteller nominiert. Für ...
... "Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte" mit Julia Roberts (2000, im Bild) erhielt er eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller. Insgesamt wurde Finney fünf Mal für einen Academy Award nominiert - erhalten hat er den Filmpreis nie. Zuletzt war er 2012 in "James Bond 007 - Skyfall" sowie dem Thriller "Das Bourne Vermächtnis" zu sehen. Finney starb am 7. Februar im Alter von 82 Jahren.
Der französische Zeichner Tomi Ungerer hatte sich unter anderem als Autor und Illustrator von Kinderbüchern einen Namen gemacht. Auch mit Plakatkunst und erotischen Zeichnungen fand er Anerkennung. Insgesamt hat er mehr als 150 Bücher geschrieben und illustriert und etwa 40.000 Zeichnungen, über 300 Plakate, Dutzende Ölbilder, Lithographien und Skulpturen geschaffen.
Die erotische Provokation war sein Markenzeichen - immer verbunden mit Humor, Ironie und scharfzüngigem Witz. In Deutschland waren Ungerers Werke lange Zeit populärer als in Frankreich. Kritik, er sei pornografisch und sexistisch, wies er entschieden zurück. "Ich bin ein Aufzeichner. Meine erotischen Zeichnungen sind reine Satire", sagte er. Ein Renner im deutschsprachigen Raum war lange "Das große Liederbuch" von 1975 mit Volks- und Kinderliedern und Zeichnungen. Ungerer zeichnete auch Filmplakate für Starregisseure wie Stanley Kubrick und Otto Preminger. Er starb am 9. Februar mit 87.
Der US-Schauspieler Jan-Michael Vincent wurde durch die Fernsehserie "Airwolf" bekannt (im Bild). In der steuerte er 1984 bis 1986 als Stringfellow "Huckleberry" Hawk den mit unglaublichen Fähigkeiten versehenen Helikopter Airwolf. Vincent spielte in der Serie an der Seite von Ernest Borgnine (r.). In den 1960er-Jahren war ...
... der gut aussehende US-Amerikaner von einem Talentsucher entdeckt worden. Nach kleineren Rollen in TV-Serien wie "Lassie" und "Bonanza" wirkte er in Spielfilmen an der Seite von Stars wie John Wayne, Robert Mitchum und Charles Bronson mit. Der Erfolg, der dann mit "Airwolf" kam, überwältigte Vincent. Er verfiel Drogen und Alkohol. Interessante Rollenangebote wurden erst rar und blieben dann ganz aus. Er starb am 10. Februar mit 73.
Lee Radziwill (l.) war die jüngere Schwester der ehemaligen US-First-Lady Jacqueline Kennedy (hier beide 1951, als "Jackie O." noch Jacqueline Bouvier war). Berühmt war die Society-Dame Radziwill für ihre Schönheit und ihr Stilbewusstsein sowie als Freundin von Berühmtheiten wie Pop-Art-Künstler Andy Warhol und Schriftsteller Truman Capote. Nachdem ...
... ihr Schwager John F. Kennedy 1961 ins Weiße Haus einzog, begleitete Radziwill das Präsidentenpaar mehrfach bei Staatsbesuchen. So war sie beispielsweise bei seiner "Ich bin ein Berliner"-Rede anwesend. In dieser Zeit lernte Radziwill auch den griechischen Unternehmer Aristoteles Onassis kennen, der später ihre Schwester heiratete. Radziwill selbst war dreimal verheiratet. Sie starb im Alter von 85 Jahren am 15. Februar, einen Tag vor ...
... Bruno Ganz. Der Schweizer Schauspieler war auf der Bühne und im Film einer der Großen seines Fachs. Schon als Schüler entdeckte er das Theater für sich, verließ vorm Abitur das Gymnasium. In Bremen traf er den Regisseur Peter Stein, mit dem er lange zusammenarbeitete. Die von Stein geleitete Berliner Schaubühne wurde in den 1970er-Jahren zum Zentrum des europäischen Theaterlebens. Dort spielte Ganz etwa die Titelrolle in Ibsens "Peer Gynt" und in "Kleists Traum vom Prinzen Homburg". Mitte der 70er wurden ...
... auch Filme zu seinem Metier. Zu den ersten zählten die Literaturverfilmung "Die Marquise von O." (1976) und Steins Verfilmung der "Sommergäste". Später folgten Werner Herzogs "Nosferatu" (1978) und Volker Schlöndorffs "Die Fälschung" (1981). Zu seinen Freunden zählte Ganz den deutschen Regisseur Wim Wenders, unter dessen Regie er 1977 die Hauptrolle in "Der amerikanische Freund" spielte und mit dem er 1987 "Der Himmel über Berlin" (im Bild) drehte. In "In Zeiten des abnehmenden Lichts" (2017) mimte Ganz einen DDR-Funktionär kurz vor dem Mauerfall.
Für den Fernsehfilm "Gegen Ende der Nacht" über Schicksale und Schuld unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er 1999 den Adolf-Grimme-Preis. Unvergessen ist sein Auftritt als trauriger Kellner in der italienischen Komödie "Brot und Tulpen" (2000). Von der Kritik in höchsten Tönen gelobt war seine Verkörperung des Diktators Adolf Hitler in "Der Untergang" 2004 (im Bild). Ganz starb im Alter von 77 Jahren.
Am 19. Februar ging eine Schockwelle durch die Modewelt: Karl Lagerfeld war gestorben. Er hatte mehr als ein halbes Jahrhundert die Mode mitbestimmt. Mitte der 50er-Jahre begann er in Paris große Couture-Häuser wie Balmain, Patou, Chloé oder Fendi zum Erfolg zu führen. Er habe sich schon immer für Kleider interessiert, ohne zu wissen, dass man das Mode nenne, sagte Lagerfeld einmal in einem Interview.
Als Kreativdirektor übernahm er 1983 Chanel. Ein Wechsel, der für das französische Modehaus wegweisend war. Der deutsche Modeschöpfer rüttelte die traditionsreiche Luxusmarke aus ihrem Dornröschenschlaf.
Schwarze Sonnenbrille, weißgepuderte Haare, Vatermörderkragen und fingerlose Handschuhe: Sie gehörten zu Lagerfelds Markenzeichen - ebenso wie das Kokettieren mit seinem Alter. Nach eigenen Angaben kam Lagerfeld 1935 zur Welt. Laut Geburtsanzeige seiner Eltern in den "Hamburger Nachrichten" wurde er aber am 10. September 1933 geboren. Demzufolge starb Lagerfeld im Alter von 85 Jahren.
Der britische Popsänger und Frontmann der Band Talk Talk, Mark Hollis, starb am 25. Februar. Er wurde 64 Jahre alt. Hollis hatte die Band 1981 in London gegründet; in den 80er-Jahren hatten sie viele große Hits. Die Band nahm fünf Studioalben auf, darunter "It's My Life", das mit "Such A Shame", "Dum Dum Girl" und dem Titelsong einige ihrer bekanntesten Songs enthielt. 1991 lösten sich Talk Talk auf.
Andy Anderson (l.) spielte zwischen 1983 und 1984 bei den ersten Pop-Singles von The Cure ("The Lovecats" und "The Caterpillar") sowie auf dem Album "The Top". Trotz dieser kurzen Zeit gilt er als prägender Schlagzeuger der Band; er hatte aus The Cure eine Rockband gemacht. Anderson arbeitete während seiner Karriere aber auch mit anderen Superstars wie Iggy Pop, Peter Gabriel, Jimmy Somerville und Isaac Hayes zusammen. Er starb im Alter von 68 Jahren am 26. Februar.
Vier Oscars, zehn Grammys, unzählige verkaufte Alben und viele gescheiterte Ehen: Das Leben des Ausnahmemusikers André Previn verlief turbulent und zumindest beruflich höchst erfolgreich. Geboren wurde er 1929 als Andreas Ludwig Priwin in Berlin, schon bald nach seiner Geburt musste er mit seiner jüdischen Familie vor den Nazis flüchten. Über Paris gelangte die Familie in die USA, wo Previn bald sein musikalisches Talent entdeckte. Er machte zunächst als Pianist Karriere.
Als erster Jazzmusiker bekam er eine Goldene Schallplatte. Später komponierte er Filmmusik, etwa zu "Gigi" und "Eins, Zwei, Drei". Previn widmete sich dann der klassischen Musik, lernte das Dirigieren. Zudem wurde er einer der weltweit wichtigsten zeitgenössischen Komponisten. Für sein musikalisches Schaffen wurde er 2011 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern (im Bild), einem der höchsten deutschen Orden, ausgezeichnet.
Privat erlebte Previn mehr Tiefen als Höhen. Fünf Ehen scheiterten, neun Kinder und Adoptivkinder blieben aus den Verbindungen. Von 1970 bis 1979 war Previn mit der Hollywood-Schauspielerin Mia Farrow (im Bild) verheiratet. Die gemeinsame Adoptivtochter Soon-Yi ist inzwischen Ehefrau von Woody Allen, nachdem zuvor Farrow selbst mit dem Regisseur zusammen war. Farrow und Previn blieben allerdings "beste Freunde", wie er immer wieder betonte.
Auch mit der 34 Jahre jüngeren Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter (im Bild), mit der Previn von 2002 bis 2006 verheiratet war, blieb er nach dem Scheitern der Ehe befreundet. Er starb am 28. Februar im Alter von 89 Jahren.
Als Wissenschaftler hatte sich der 1932 in Dresden geborene Politologe und Historiker Arnulf Baring früh Respekt erworben: Seine Werke "Am Anfang war Adenauer" (1969) und "Machtwechsel: Die Ära Brandt-Scheel" (1982) wurden als gründliche Analysen gelobt. 1969 war Baring zum Professor an der FU Berlin berufen worden, wo er fast 30 Jahre forschte und lehrte. Er sorgte mit seinen Thesen, Essays ...
... und Talkshow-Auftritten immer wieder für Diskussionen. So verteidigte er 2010 das umstrittene Buch Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab". 2002 kritisierte er das "erstarrte Parteiensystem" und rief in einem Zeitungsartikel zum Steuerboykott auf ("Bürger, auf die Barrikaden!"). 1983 wurde er nach langjähriger Mitgliedschaft aus der SPD ausgeschlossen, weil er im Wahlkampf den FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher unterstützt hatte. Er starb mit 86 am 2. März, ...
... am selben Tag wie der österreichische Kabarettist, Moderator und Autor Werner Schneyder (l.). Dem deutschen TV- und Kabarettpublikum wurde Schneyder vor allem durch seine Auftritte mit Dieter Hildebrandt (r.) in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft bekannt. Mit ihm arbeitete er viele Jahre zusammen. Zeitweise schrieb Schneyder Kolumnen im Männermagazin "Playboy". Er verfasste zudem rund 20 Bücher. Schneyder arbeitete unter anderem auch ...
... für das ZDF als Sport-Kommentator. Er veröffentlichte bis zuletzt Artikel über die kulturellen und politischen Verhältnisse speziell in Österreich. Auch als TV-Gast war er gefragt. Im österreichischen Bundespräsidenten-Wahlkampf 2016 wetterte er gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer und stand klar an der Seite des späteren Siegers Alexander Van der Bellen. Schneyder wurde 82.
Keith Flint (l.) war der Sänger der britischen Elektronik-Band The Prodigy. Sie begann in den 1990er-Jahren, mit Breakbeats und schrillen Sounds elektronische Musik populär zu machen. Die Rave-Kultur steckte gerade mitten in ihrer heißen Phase und kaum eine andere Band brachte dieses besondere Gefühl so perfekt zum Ausdruck wie sie. Mit "The Fat Of The Land" 1997 und Singles wie "Firestarter", "Breathe" und "Smack My Bitch Up" gelang The Prodigy dann endgültig der Durchbruch als Kult-Trio der Raving Society.
Flint wurde am 4. März leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Laut Bandmitglied Liam Howlett beging er Suizid. Keith Flint wurde nur 49 Jahre alt.
Am selben Tag starb der Schauspieler Luke Perry im Alter von 52 Jahren nach einem Schlaganfall. Er war vor allem bekannt geworden in seiner Rolle als ...
... Herzensbrecher Dylan McKay in "Beverly Hills, 90210" (Perry in der Mitte). Die Kultserie um eine Clique von jungen Leuten in Kalifornien lief in den USA von 1990 an zehn Jahre lang in knapp 300 Episoden. "90210" - die Postleitzahl der reichen Stadt Beverly Hills in Los Angeles - wurde dadurch zu einer der bekanntesten Postleitzahlen der Welt. Zuletzt hatte Perry in der Serie "Riverdale" mitgespielt.
Auch Klaus Kinkel starb am 4. März. Er war eine einflussreiche Persönlichkeit der deutschen Politik. 1979 rückte er als erster Zivilist überhaupt an die Spitze des Bundesnachrichtendienstes. Nach dem Machtwechsel zu Schwarz-Gelb 1982 kehrte er als Staatssekretär im Justizministerium in die damalige bundesdeutsche Hauptstadt Bonn zurück. In dieser Funktion ...
... war er nach dem Fall der Mauer auch an den Verhandlungen rund um den deutsch-deutschen Einigungsvertrag beteiligt. 1991 wurde der Spitzenbeamte selbst Justizminister. Erst damals trat er auch in die FDP ein. Er gehörte über viele Jahre hinweg ...
... zu den engsten Mitarbeitern des früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher. Nach dessen Abschied aus dem Auswärtigen Amt übernahm er 1992 für sechs Jahre selbst das Ministerium. Kinkel war auch Vizekanzler der damaligen schwarz-gelben Koalition (Bild: 1994 mit Helmut Kohl). Kinkel wurde 82 Jahre alt.
Der US-amerikanische Gitarrist Dick Dale war ein Pionier der Surf-Musik. In den frühen 1960er-Jahren war er durch Instrumental-Hits wie "Let’s Go Trippin" und "Misirlou" bekannt geworden. Hollywood-Regisseur Quentin Tarantino setzte "Misirlou" zum Beginn seines Kultfilms "Pulp Fiction" ein und machte den Titel damit wieder populär. Dale starb am 16. März, der "King of the Surf Guitar" wurde 81 Jahre alt.
Der Popsänger, Produzent und Songschreiber Scott Walker starb am 22. März im Alter von 76 Jahren. Internationale Bekanntheit erlangte der in den USA geborene Walker in den 60er-Jahren als Sänger der Band The Walker Brothers, mit der er Hits wie "Make It Easy On Yourself" (1965) oder "The Sun Ain't Gonna Shine Anymore" (1966) landete. Seit 1967 ...
... verfolgte Walker - hier 1967 in Moskau beim Autogrammeschreiben - seine Solokarriere, die von vielen Stilwechseln geprägt war. Insgesamt veröffentlichte der vielseitige Musiker 18 Soloalben. Sein letztes namens "Vox Lux" erschien 2018. Walker galt als eine der eigenwilligsten Figuren der britischen Popmusik. Viele große Künstler, darunter David Bowie und Nick Cave, gelten als maßgeblich von ihm beeinflusst. Walker betreute als Produzent auch andere Musiker, etwa die britische Rockband Pulp.
Viele kannten von Michael Brennicke weniger das Gesicht und eher die Stimme - aus der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY". Seit 1989 war seine tiefe und markante Stimme in deren Beiträgen zu hören. Zuvor war er 1984 auch als Schauspieler in der TV-Reihe zu sehen. Auch neben "XY" war Brennicke ein gefragter Synchronsprecher. Er lieh unter anderem Hollywood-Größen wie Dustin Hoffman und Kurt Russell seine Stimme. Als Schauspieler wirkte er unter anderem im "Tatort" und bei "Derrick" mit. Brennicke starb am 25. März mit 69.
Als Weltraum-Begleiter von DDR-Raumfahrer Sigmund Jähn ging der sowjetische Kosmonaut Waleri Bykowski (l.) in die Geschichte ein. Insgesamt verbrachte der gelernte Kampfpilot Bykowski mehr als 20 Tage im All. Beim Weltraumflug mit Jähn 1978 war Bykowski Kommandant des sowjetischen Raumschiffes "Sojus 31". Knapp acht Tage blieben die beiden im Weltraum und umkreisten 125 Mal die Erde.
Bykowski erhielt viele Auszeichnungen für seine Verdienste, etwa den Titel "Held der Sowjetunion". Bykowski ist auch Rekordhalter: 1963 kreiste er 4 Tage, 23 Stunden und 6 Minuten allein um die Erde - der längste Alleinflug im Weltraum. Dies war sein allererster Flug ins All überhaupt. Nach dem Flug mit Jähn arbeitete Bykowski weiter für das Gagarin-Zentrum, beendete aber in den 80er-Jahren seine aktive Karriere als Raumfahrer. Er starb am 27. März mit 84 Jahren.
Die Regisseurin Agnès Varda lief Sturm gegen das herkömmliche Erzählkino und interessierte sich für die kleinen Dinge. Einfache, am Rande der Gesellschaft lebende Menschen und banale Dinge des Alltags: Ihre Filme zeichnen sich durch Neugierde am Alltäglichen und durch Respekt vor den Menschen aus. Varda wurde in ihrer über 60-jährigen Karriere mit Ehrungen und Auszeichnungen überhäuft: Goldener Löwe, Ehren-César, Ehrenleopard, Palme d’honneur, Ehren-Oscar im Jahr 2017. Bei der Berlinale 2019 wurde sie mit einer Berlinale Kamera geehrt (im Bild). Varda starb am 29. März mit 90.
Die britische Schauspielerin Tania Mallet war das "Bond-Girl" im James-Bond-Film "Goldfinger". Sie war in den 60er-Jahren ein gefragtes Model. In "Goldfinger" (1964) spielte sie an der Seite von Sean Connery Tilly Masterson, die den Tod ihrer Schwester, der Bond-Geliebten Jill Masterson, rächen will und ermordet wird. Es blieb ihre einzige Filmrolle. Mallet, die Cousine von Helen Mirren, wurde 77 Jahre alt. Sie starb am 30. März.
Auch die Jugoslawin Nadja Regin wurde unter anderem als Bond-Girl in "James Bond - Liebesgrüße aus Moskau" (1963) und "James Bond - Goldfinger" (im Bild) bekannt. Sie spielte zudem in drei Edgar-Wallace-Kurzfilmen und in Fernsehserien mit, war als Drehbuchautorin für die BBC tätig und gründete einen Verlag. Regin starb am 8. April im Alter von 87 Jahren.
Herlind Kasner, die Mutter von Bundeskanzerlin Angela Merkel, starb am 6. April im Alter von 90 Jahren (hier beide im November 2000). Kasner lernte Anfang der 50er-Jahre in Hamburg den Theologen Horst Kasner kennen. 1954 kam Tochter Angela zur Welt. Später siedelte die Familie in die DDR über, erst nach Quitzow, dann nach Templin. Nach der Wende engagierte sich Kasner lange Jahre in der SPD. In Templin leitete sie bis ins hohe Alter Englisch-Kurse an der Volkshochschule.
Sie begleitete ihrer Tochter oft bei öffentlichen Auftritten. So war sie immer dabei, wenn Merkel zur Regierungschefin gewählt wurde und auch am 8. Februar 2019, als Merkel zur Ehrenbürgerin Templins ernannt wurde (im Bild).
Die schwedische Schauspielerin Bibi Andersson wurde durch Rollen in Ingmar-Bergman-Filmen wie "Wilde Erdbeeren", "Das siebente Siegel" (beide 1957) und "Persona" (1966) bekannt. Schon als 15-Jährige hatte sie begonnen, mit Bergman zusammenzuarbeiten - als Darstellerin in Seifenwerbung. Später waren die beiden auch privat ein Paar. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie mit vielen Preisen ausgezeichnet. 1963 bekam sie für ihre Rolle in "Schlafwagen-Abteil" den Silbernen Bären der Berlinale (im Bild). Andersson starb am 14. April mit 83.
Carl Jakob Haupt war einer der bekanntesten Modeblogger Deutschlands. Er verlor mit nur 34 Jahren am 19. April seinen Kampf gegen den Krebs. Der Wahl-Berliner machte sich vor allem durch seinen Männer-Mode-Blog "Dandy Diary" einen Namen, seit 2010 ...
... als Partner von Gründer und Freund David Roth (l., neben Harald Glööckler). "Es ist total wichtig, scheiße auszusehen und das auch auszuhalten", ist eines seiner berühmtesten Zitate. Haupt war auch Party-Veranstalter. Als er 2016 mit Roth in Neukölln einen veganen Imbiss eröffnete, musste die Polizei anrücken, so groß war der Andrang. 2012 luden die beiden Blogger am Rande der Berliner Modewoche zu einem "Fashion Porn" in einen Sexshop nach Kreuzberg.
Martin Böttcher komponierte die Musik für viele Serien und Filme. Berühmt wurde er aber vor allem mit der Musik für Verfilmungen der Karl-May-Bücher um Winnetou und Old Shatterhand in den 60er-Jahren. Gelesen hat er dennoch kein einziges Karl-May-Buch, wie er zu seinem 90. Geburtstag sagte. "Ich habe die Geschichten so oft gesehen, da brauchte ich sie nicht zu lesen." Für sein Schaffen erhielt der 1927 in Berlin geborene Komponist viele Preise und Auszeichnungen. Böttcher starb mit 91 Jahren in der Nacht vom 19. zum 20. April.
Hannelore Elsners Tod am 20. April kam plötzlich und unerwartet. Sie war eine der bekanntesten und beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands, hatte in vielen Fernseh- und Kinofilmen mitgespielt, den Deutschen Filmpreis und weitere Auszeichnungen erhalten.
Elsner feierte bereits mit 17 Jahren ihr Filmdebüt an der Seite von Freddy Quinn in "Freddy unter fremden Sternen" (1959). Nach ihrer Schauspielausbildung setzte sie ihre Karriere an Theatern in München und Berlin fort. Erste Engagements hatte sie Mitte der 60er-Jahre. (Bild: 1963 im Film "Allotria in Zell am See")
Nach einer 15-jährigen Pause feierte sie im Jahr 2000 ihren größten Erfolg. In "Die Unberührbare" von Oskar Roehler spielte sie die suizidgefährdete Schriftstellerin Hanna Flanders - die Rolle brachte ihr im gleichen Jahr den Deutschen Filmpreis, den Deutschen Kritikerpreis und den Bayerischen Filmpreis ein.
Elsner trat zudem mehrmals im "Tatort" auf. Ihre TV-Paraderolle hatte sie als Kriminalhauptkommissarin Lea Sommer in der ARD-Serie "Die Kommissarin". Dort war sie in insgesamt 66 Folgen von 1994 bis 2006 zu sehen. Ihre letzte Rolle spielte Elsner im 2019 erschienenen Filmdrama "Kirschblüten & Dämonen" von Doris Dörrie. Sie starb im Alter von 76 Jahren.
Der Schauspieler Ken Kercheval wurde berühmt durch seine Rolle als der Öl-Tycoon Cliff Barnes, der ewig unterlegene Gegenspieler von J. R. Ewing (Larry Hagman), aus der 80er-Jahre-Hitserie "Dallas". In den USA lief das ...
... Familiendrama um Geld, Macht und Intrigen 14 Jahre lang ununterbrochen. Die 356 Folgen wurden in 67 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern ausgestrahlt, auch in Deutschland. Kercheval (u.l.) war in allen Staffeln dabei. Er hatte seine Karriere am New Yorker Broadway begonnen und spielte auch in Kinofilmen wie "The Seven-Ups" und "F.I.S.T. - Ein Mann geht seinen Weg" mit. Kercheval war starker Raucher. In den 90er-Jahren erkrankte er an Lungenkrebs und musste sich einer OP unterziehen. Am 21. April starb er mit 83 Jahren.
Heidi Hetzer war Rallyefahrerin, unerschrockene Weltenbummlerin, gehörte zu den erfolgreichen Unternehmerinnen Berlins und zu den Originalen der Stadt. Sie lernte Kfz-Mechanikerin im väterlichen Betrieb. Mit 31 Jahren übernahm sie 1969 das Unternehmen ihres Vaters und baute es zu einem der größten Autohäuser Berlins aus. Sie führte es bis 2012. Hetzer war zudem ...
... Oldtimer-Fan und nahm gern an Rallyes teil. Sie gewann mehr als 150 Preise. Bis Mitte April 2019 war Hetzer noch mit einem rosa Jeep auf einer längeren Afrika-Tour. Zuvor war sie zweieinhalb Jahre lang mit ihrem Oldtimer "Hudo" - einem Hudson Greater Eight, Baujahr 1930 - um die Welt gereist. Am 21. April wurde sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Hetzer wurde 81.
Im April trauerte Luxemburg um Alt-Großherzog Jean: Der ehemalige Staatschef des Großherzogtums starb am 23. April im Alter von 98 Jahren. Jean war von 1964 an 36 Jahre lang das Staatsoberhaupt des 600.000-Einwohner-Landes, bevor er im Jahr 2000 zugunsten seines Sohnes Henri abdankte.
Die Schauspielerin Ellen Schwiers starb am 26. April im Alter von 88 Jahren. 2015 hatte die aus einer Schauspielerfamilie stammende Schwiers nach 70 Jahren Abschied von der Bühne genommen. Vor allem als Darstellerin großer Frauenrollen hatte sich Schwiers auch im Kino und Fernsehen einen Namen gemacht. (Bild: 1955 mit Joachim Fuchsberger in "08/15")
Als "Mutter Courage" tourte sie in Bert Brechts Stück durch die Lande, in Salzburg spielte sie die Buhlschaft im "Jedermann". Mit Shakespeares "Was ihr wollt" feierte Schwiers 1972 ihr Regie-Debüt bei den Burgfestspielen in Jagsthausen. 1956 hatte sie den Filmproduzenten Peter Jacob geheiratet, den früheren Ehemann von Leni Riefenstahl. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, die auch Schauspieler wurden: Katerina Jacob (im Bild, l., 1986) und Daniel Jacob, der 1985 starb.
Karol Modzelewski (l., im Februar 1981) war ein bekannter polnischer Solidarnosc-Aktivist. Der Historiker starb am 28. April mit 81 Jahren. Modzelewski war 1964 wegen Kritik an der Kommunistischen Partei Polens aus der Partei ausgeschlossen und von der Universität Warschau verbannt worden. Für einen offenen Brief an die Partei musste er dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. In den 80er-Jahren war er an der Seite von Lech Walesa an der Gründung von Solidarnosc beteiligt, von ihm stammt der Name der Gewerkschaft.
Nach der Verhängung des Kriegsrechts am 13. Dezember 1981 durch General Wojciech Jaruzelski wurde Modzelewski erneut inhaftiert. Insgesamt war er mehr als acht Jahre im Gefängnis. Nach dem Ende des Kommunismus in Polen wurde er Senator.
Der US-Regisseur John Singleton war ein Wegbereiter des afroamerikanischen Kinos. Mit seinem Kinodebüt "Boyz n the Hood - Jungs im Viertel" von 1991 (im Bild) hatte der damals erst 22-Jährige für Furore gesorgt. Der Film handelt von der Bandengewalt im Viertel South Central in Los Angeles, in dem Singleton aufgewachsen war. Für Aufsehen sorgte der Film auch durch seine Musik, die unter anderen von Ice Cube (r.), 2 Live Crew und Too Short kam. Der Soundtrack steigerte damals die Popularität des Rap-Genres.
Als erster Afroamerikaner und jüngster Regisseur überhaupt wurde Singleton damals für einen Regie-Oscar nominiert. Eine Nominierung bekam er auch für das beste Originaldrehbuch. Nach seinem frühen Erfolg inszenierte Singleton Filme wie "Poetic Justice", "Shaft", "Vier Brüder", "2 Fast 2 Furious" und "Atemlos - Gefährliche Wahrheit". Er starb am 29. April im Alter von nur 51 Jahren, knapp zwei Wochen nach einem schweren Schlaganfall.
Der Schauspieler Peter Mayhew wurde mit seiner "Star Wars"-Rolle als zotteliger Chewbacca berühmt. "Star Wars"-Schöpfer George Lucas hatte den über 2,20 Meter großen Darsteller 1977 für "Krieg der Sterne" gecastet.
Weitere vier Male schlüpfte Mayhew in das haarige Kostüm der beliebten Wookiee-Figur, zuletzt für den 2015 erschienenen Film "Star Wars: Das Erwachen der Macht". Mayhew starb am 30. April; er wurde 74 Jahre alt.
Singende Hollywood-Legende mit sauberem Sex-Appeal: die Sängerin und Schauspielerin Doris Day starb am 13. Mai im stolzen Alter von 97 Jahren. Als Doris Mary Ann Kappelhoff wurde sie 1922 im US-Bundesstaat Ohio geboren, ihre Vorfahren waren deutsche Einwanderer. Mit Songs wie "Day by Day" (von dem sie sich ihren Namen "borgte"), "Sentimental Journey" und "Que Sera, Sera" stürmte Day als junger Star die Hitparaden. Regisseur Michael Curtiz stellte sie 1948 für "Zaubernächte in Rio" erstmals vor die Kamera.
Ende der 50er-Jahre wurden Day und Rock Hudson nach "Bettgeflüster" (im Bild, 1959) als Leinwand-Traumpaar gefeiert. (Da war noch nicht offiziell bekannt, dass er schwul war.) Mit der harmlosen Sex-Komödie verdiente sich Day ihre einzige Oscar-Nominierung. (Sie bekam nie einen, einen Ehren-Oscar lehnte sie ab.) Es folgten Komödien und Thriller wie "Was diese Frau so alles treibt", "Der Mann, der zuviel wusste" und "Mitternachtsspitzen".
Ab Ende der 1970er-Jahre hatte sich Day in den Küstenort Carmel zurückgezogen. Dort engagierte sie sich bis ins hohe Alter als leidenschaftliche Tierschützerin. "Bei mir dreht sich alles um die Vierbeiner", hatte sie kurz vor ihrem 90. Geburtstag gesagt. Statt Geschenke wünschte sie sich Spenden für ihre Tierschutz-Organisation "Doris Day Animal Foundation".
Der Schriftsteller und Sänger Wiglaf Droste wurde vor allem als Satiriker bekannt. Er schrieb im Laufe seiner Karriere für mehrere Zeitungen, darunter seit 1994 regelmäßig für die "Junge Welt". Seit Januar 2011 hatte er in dem Blatt eine tägliche Kolumne. Von 2000 bis 2009 schrieb er zugleich für den Berliner "Tagesspiegel". Droste war Mitglied der Spaßpartei KPD/RZ. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, erst 2018 den Satirikerpreis "Göttinger Elch". Er starb am 15. Mai im Alter von 57 Jahren an den Folgen seiner Alkoholsucht.
Abstrakte Formen, sein Spiel mit dem Licht und scharfe, geometrische Designs machten den aus China stammenden Architekten Ieoh Ming Pei im Westen zum Star. Pei wurde 1917 in China geboren, 1935 ging er zum Architektur-Studium in die USA. Nach einem Abschluss am Massachusetts Institute of Technology studierte er in Harvard beim Bauhaus-Gründer Walter Gropius. 1955 eröffnete Pei sein eigenes Architekturbüro.
Er entwarf etwa den Erweiterungsbau der Nationalgalerie in Washington, den 72-stöckigen Wolkenkratzer der Bank of China in Hongkong und die Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland. Berühmt wurde der Pritzker-Preisträger unter anderem mit der Gestaltung der Glaspyramide am Louvre in Paris (im Bild).
In Deutschland kreierte Pei einen 2003 eröffneten Anbau für das Deutsche Historische Museum in Berlin mit einem spiralförmigen Treppenhaus aus Glas und Stahl (im Bild). Der Stararchitekt erreichte das stolze Alter von 102 Jahren; Pei starb am 16. Mai.
Am 20. Mai verlor die Formel-1-Welt eine ihrer größten Legenden: Niki Lauda starb nach langem Kampf im Krankenhaus mit 70 Jahren. Dreimal holte er die Fahrer-WM, 1976 überstand er einen schweren Unfall auf dem Nürburgring wie durch ein Wunder. Seitdem hatte der Mann mit der roten Kappe als Markenzeichen immer wieder Gesundheitsprobleme. Nur knapp hatte er damals das Flammeninferno überlebt. Nicht nur ...
... seine Kopfhaut wurde dabei durch schwere Verbrennungen gezeichnet. Lauda zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu und die Nieren wurden schwer geschädigt. Legendär wurde er, weil er nur 42 Tage nach dem Crash bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt ...
... kam 2013 mit dem Filmtitel "Rush" ins Kino, Daniel Brühl (l.), spielte Lauda. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. "Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist", sagte Lauda später. Ein Jahr nach dem Unfall gewann er seinen zweiten, 1984 seinen dritten WM-Titel. 1985 trat er zurück. Nahtlos schloss Lauda eine Laufbahn ...
... als Unternehmer an. Aus seiner Begeisterung für das Fliegen entwickelte er als Pilot seine eigene Airline. Ende der 1990er verkaufte er Lauda an Austrian Airlines. 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen Niki an den Start. Bei Niki stieg er 2011 aus. Air Berlin übernahm Niki. Mit der Firma Laudamotion stieg Lauda Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets ein. Nach den Pleiten von Air Berlin und Niki übernahm er die Führung bei Niki erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion wieder an den Start.
Die Schriftstellerin und Illustratorin Judith Kerr floh als Neunjährige mit ihrer jüdischen Familie 1933 aus Berlin. Ihr Vater Alfred Kerr war in der Weimarer Republik ein gefeierter Kritiker; die Nazis verbrannten seine Bücher. Kerrs Erfahrungen flossen in das halb-autobiografische Kinder- und Jugendbuch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" (1971) ein. Die Geschichte von Anna, die auf der Flucht ein Plüschkaninchen in Berlin zurücklassen muss, wurde zum preisgekrönten Bestseller. Kerr starb im Alter von 95 Jahren am 22. Mai.
Der Mord an dem CDU-Politiker und Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke am 2. Juni erschütterte die Menschen und die politische Landschaft in Deutschland. Er war in seinem Haus im Landkreis Kassel erschossen worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Lübcke war wegen seiner Haltung zu Flüchtlingen bedroht worden. Der Hauptverdächtige Stephan E. hatte die Tat zunächst eingeräumt, dann aber sein Geständnis widerrufen. Ende November kündigte sein Anwalt ein neues Geständnis an.
Am 1. Dezember wurde er posthum mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen geehrt. Ministerpräsident Volker Bouffier überreichte die Wilhelm-Leuschner-Medaille der Familie Lübckes. Dieser habe sich "aus voller Überzeugung für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eingesetzt", begründete Bouffier die Auszeichnung. Lübcke "pflegte das offene Wort, war mutig und stand zu seinen Überzeugungen". Für seine aufrichtige und unerschrockene Einstellung habe er mit seinem Leben bezahlen müssen. Lübcke wurde nur 65 Jahre alt.
Dr. John starb am 6. Juni mit 77 Jahren. Der Sänger, der es in die Rock and Roll Hall of Fame schaffte, wurde für seine Mischung aus Musikstilen wie Blues, Pop, Jazz oder Rock bekannt. Auch Voodoo und okkulte Mystik hatten es dem Musiker angetan, der auch abseits der Bühne einen abenteuerlichen Lebensstil pflegte: Drogenprobleme brachten Dr. John in jungen Jahren für einige Monate ins Gefängnis, bei einer Schießerei Anfang der 60er-Jahre verlor er einen Teil seines linken Ringfingers. Seine wohl berühmteste Single "Right Place, Wrong Time" schaffte es 1973 in die Top-Ten der US-Charts. In seiner jahrzehntelangen Karriere gewann er insgesamt sechs Grammys.
Von 1973 bis 1998 war Wilhelm Wieben Sprecher der "Tagesschau". Zuvor war der an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin ausgebildete Schauspieler am Theater aufgetreten und als Hörfunk-Sprecher sowie Ansager im Fernsehen im Einsatz. Wieben war auch Autor und Herausgeber verschiedener Bücher auf Plattdeutsch, er gab Lesungen und nahm Hörbücher auf. Für Schlagzeilen um ihn ...
... sorgte Schauspielerin Inge Meysel, als sie 1995 in einem "Stern"-Interview öffentlich seine Homosexualität ansprach: "Eigentlich habe ich nur schwule Freunde. Ich verreise zum Beispiel gerne mit Wilhelm Wieben", sagte sie. Die Reaktionen danach seien einhellig positiv gewesen, erzählte Wieben später und erklärte: "Inzwischen habe ich eigentlich kein Verständnis dafür, wenn jemand aus seiner Homosexualität ein Geheimnis macht." Er starb am 13. Juni mit 84.
Kaum ein anderer Regisseur hat die italienische Oper so opulent und glanzvoll in Szene gesetzt wie Franco Zeffirelli. Er arbeitete mit den ganz Großen des Fachs, von Riccardo Muti über Joan Sutherland bis Luciano Pavarotti. Aber auch im Kino konnte der gebürtige Florentiner Erfolge feiern ...
... und dafür Weltstars wie Liz Taylor und Richard Burton (hier beide 1966 in "Der Widerspenstigen Zähmung") verpflichten. Filmemachen sei eine wunderbare Kunstform, denn bei den Dreharbeiten habe er sowohl die Fakten als auch die Emotionen erneut durchleben können, schwärmte Zeffirelli in einem Interview. Den entscheidenden Anstoß für die Laufbahn bei Theater und Film hatte Luchino Visconti gegeben, der ihn nach dem Zweiten Weltkrieg zu seinem Assistenten machte.
Im April 2016 bestätigten Experten eine Vermutung, die schon lange über Zeffirellis Abstammung kursierte: Der Maestro war tatsächlich ein Nachfahre des Universalgenies Leonardo da Vinci. Der Welt hinterlässt Zeffirelli ein großes Erbe: Opulent und prächtig ist es, schön und kunstvoll - so wie das Italien, von dem Zeffirelli träumte. Er starb am 15. Juni im Alter von 96 Jahren.
Nach dem Sturz von Ägyptens Präsident Husni Mubarak im Februar 2011 hatte Mohammed Mursi als Kandidat der Muslimbruderschaft im Juni 2012 die Präsidentenwahl gewonnen. Nach nur einem Jahr wurde er nach Massenprotesten als erster demokratisch gewählter Führer des Landes wieder gestürzt. Seine Kritiker warfen ihm vor, die Interessen der Muslimbrüder an die erste Stelle zu setzen und eine religiöse Herrschaft errichten zu wollen.
Mursi wurde Dauergast als Angeklagter vor Gericht und mehrfach zu langen Haftstrafen verurteilt. Vorgeworfen wurde ihm unter anderem die Tötung von Demonstranten bei Protesten gegen seine Herrschaft und angebliche Spionage für Katar. Wegen eines Gefängnisausbruchs erhielt er zunächst sogar die Todesstrafe, die später jedoch in eine langjährige Haftstrafe umgewandelt wurde. Bis zu seinem Tod saß Mursi im Gefängnis. Er wurde während einer Gerichtsverhandlung ohnmächtig und starb am 17. Juni im Alter von 67 Jahren.
Geld, Schönheit und ein berühmter Nachname: Gloria Vanderbilt entstammte einer der großen US-Geldaristokratien, hatte viele berühmte Männer und Liebhaber und schockierte im hohen Alter noch mit einem Erotik-Buch. Das moderne Prinzessinnenleben der Millionenerbin mit all seinen Höhen und Dramen füllte die Boulevardblätter weltweit und machte die Nachfahrin der berühmten US-Eisenbahndynastie zu einem der bekanntesten Society-Lieblinge der USA. (Im Bild: 1955 zwischen Fotograf Richard Avedon und Regisseur Sidney Lumet) Bis zuletzt war sie ...
... das ultimative It-Girl der Stadt. Als sie mit weit über 80 ein Erotik-Buch veröffentlichte, sagte sie: "Das Einzige, was mir peinlich wäre, ist ein schlechtes Buch und das Einzige, über das ich mir wirklich Sorgen gemacht habe, waren meine Kinder. ... Aber meine sind sehr intelligent und unterstützen mich." Sohn Anderson Cooper, bekannter CNN-Moderator (l.), kommentierte: "Die sechs überraschendsten Wörter, die eine Mutter zu ihrem Sohn sagen kann, sind: 'Liebling, ich schreibe einen erotischen Roman'. Aber meine Mutter ist ziemlich einzigartig und nicht viel, was sie macht, überrascht mich noch." Am 17. Juni starb Gloria Vanderbilt mit 95 Jahren, ...
... einen Tag vor Rolf von Sydow. Die Karriere des Regisseurs umfasste mehr als 130 Film- und Fernsehproduktionen, Theaterinszenierungen, Kabarettprogramme und Hörspiele. Er galt als Grandseigneur unter den deutschen Unterhaltungs-Regisseuren, vom "Tatort" bis zu den legendären "Durbridge"-Krimis. Für mehr als ein Dutzend Rosamunde-Pilcher-Romane im TV zeichnete der Regisseur verantwortlich. Außerdem betreute er mit großem Erfolg in den 90er-Jahren die Serie "Praxis Bülowbogen". Er wurde 94.
Wibke Bruhns war eine Pionierin im Fernsehjournalismus, die Mediengeschichte geschrieben hat: Am 12. Mai 1971 trat sie in der "heute"-Spätausgabe vor die Kamera. Erstmals präsentierte eine Frau die Nachrichten im bundesdeutschen TV. Zwei Jahre blieb sie beim ZDF und beendete damit ein "schwachsinniges" Männermonopol, wie sie es später nannte. 1973 ging Bruns zum WDR. Dort produzierte sie Beiträge für das politische Magazin "Panorama", deckte soziale Missstände auf oder dokumentierte den "schönen Schein der Ware". Die "Bunte" kürte sie zur "Jeanne d'Arc der 68er".
Für den "Stern" ging die Reporterin 1979 als Nahost-Korrespondentin nach Israel, schrieb das Buch "Mein Jerusalem". 1984 bis 1988 berichtete sie für das Magazin aus Washington. Eine "Geo"-Reportage über das Vietnam-Denkmal dort brachte ihr den Egon-Erwin-Kisch-Preis ein. Nach einem Ausflug zum Sender Vox, wo sie wieder Nachrichten präsentierte, wurde Bruhns 1995 Leiterin der Kulturredaktion beim ORB. Im Februar 2000 wurde sie Sprecherin der Expo 2000 in Hannover, danach wieder freie Autorin. Bruns starb am 20. Juni im Alter von 80 Jahren.
Astrid North war die Sängerin der Band Cultured Pearls. Das Trio hatte in den 90er-Jahren Erfolge mit fünf Alben und Songs wie "Tic Toc" oder "Kissing The Sheets". Als Gastsängerin nahm sie mit der Band Soulounge drei Alben auf. North veröffentlichte 2012 und 2016 die beiden Soloalben "North" und "Precious Ruby". Zudem arbeitete sie mit vielen Künstlern zusammen, etwa bei dem Benefiz-Projekt "Home" 2004. Daneben lehrte North als Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Die Berliner Soul-Musikerin erlag am 25. Juni im Alter von 46 Jahren einem Krebsleiden.
Fernsehzuschauer in Deutschland kannten Max Wright wohl vor allem als Willie Tanner. Die Rolle als Serienvater in "Alf" machte ihn weltbekannt. Der US-Schauspieler starb am 26. Juni im Alter von 75 Jahren.
Bekannt war die Schauspielerin Lisa Martinek vor allem für ihre Rollen im Fernsehen. Zuletzt wirkte sie neben vielen anderen TV-Produktionen auch in der "Tatort"-Folge "Künstliche Intelligenz" aus München mit. In der Anfang September 2018 gestarteten ARD-Anwaltsserie "Die Heiland" spielte Martinek die Hauptrolle der blinden Strafverteidigerin Romy Heiland. Sie starb völlig unerwartet am 28. Juni. Die dreifache Mutter wurde nur 47 Jahre alt.
Die Bilder von Guillermo Mordillo kennt wohl jeder. Menschen und Tiere mit Knollennasen waren das Markenzeichen des argentinischen Zeichners. In seinen ersten Jahren als Künstler schlug er sich auch mit dem Zeichnen von Glückwunschkarten durch. Nach Stationen in Lima, New York und Paris gelang ihm Ende der 60er-Jahre der Durchbruch: mit der Veröffentlichung seiner Cartoons in "Paris Match" und dann auch im "Stern" und anderen großen Magazinen. Selbst in China fand Mordillo viele Fans. In den 70er-Jahren war er einer der meistveröffentlichten Zeichner weltweit.
"The Very Optimistic Pessimist" - der sehr optimistische Pessimist, so nannte sich Mordillo einmal selbst. Um fünf Uhr morgens saß er meist schon am Zeichentisch, fast täglich beendete er ein Bild, immer von Hand. Den Computer brauchte er nur, um die Bilder hochzuladen. Zuletzt publizierte Mordillo allerdings kaum noch in Medien. Über Kalender, Puzzles, Bücher für Groß und Klein, T-Shirts, Plüschtiere und Uhren fanden seine drolligen Figuren aber weiter viel Verbreitung. Mordillo starb am 29. Juni mit 86.
In Berlin und anderen Kommunen sind die öffentlichen Toiletten, Wartehäuschen und Info-Terminals der Wall AG allgegenwärtig. Hans Wall (r.) gründete die für Stadtmöblierung und Außenwerbung bekannte Firma vor mehr als 30 Jahren. Er war in Berlin auch für sein soziales Engagement bekannt. So übernahm er etwa jedes Jahr ...
... die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm und spendete 750.000 Euro für die Sanierung der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Im Jahr 2000 wurde Wall (M.) für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er starb mit 77 Jahren am 1. Juli, einen Tag vor ...
... Schlagerstar Costa Cordalis: Er wurde 1944 in Griechenland und kam mit 16 Jahren nach Deutschland. Seine erste Platte brachte er 1965 heraus - eine deutsche Version von Elvis Presleys "Crying in the Chapel" mit dem Titel "Du hast ja Tränen in den Augen". Der Durchbruch gelang in den 70er-Jahren mit Liedern über "Carolina", "Anna Lena" und "Anita" - der Ohrwurm wurde zu Cordalis' größtem Hit. Insgesamt verkaufte er mehr als zehn Millionen Tonträger.
Cordalis nahm 2004 an der ersten Ausgabe des RTL-Dschungelcamps teil - aus der er als Sieger hervorging. Auch sportlich feierte Cordalis Erfolge. So nahm er 1985 für sein Heimatland bei der Nordischen Ski-WM am Skilanglauf-Wettbewerb teil. Zwar kam er dort als Letzter ins Ziel, aber in Griechenland wurde er zweimal Landesmeister. Später ...
... gab es jedoch immer öfter gesundheitliche Probleme: Nach einer Bandscheiben-OP kollabierte er 2013 in Chemnitz auf der Bühne, 2017 brach er sich nach einem Sturz im Badezimmer den Knöchel.. Aber wieder kämpfte sich Cordalis ins Leben und ins Showbiz zurück. Er starb im Alter von 75 Jahren in seiner Wahlheimat Mallorca.
Am 4. Juli starb die Holocaust-Überlebende Eva Kor mit 85 Jahren. Ein großer Teil ihrer Familie war im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden. Kor und ihre Zwillingsschwester überlebten, wurden aber in grausamen medizinischen Experimenten vom berüchtigten Lagerarzt Josef Mengele missbraucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Kor nach Israel, später in die USA. Trotz ihrer bitteren Erfahrungen trat Kor immer wieder für Vergebung ein. In Deutschland sorgte sie 2015 im Prozess gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning für Schlagzeilen, als sie ihm im Gerichtssaal die Hand gab.
Der Journalist Michael Jürgs hatte in der Medienbranche den Ruf, ein ausgezeichneter Rechercheur und scharfer Beobachter zu sein, provozierte mit seinen Standpunkten aber auch. 1987 war er als Chefredakteur für das umstrittene "Stern"-Titelbild mit dem toten Uwe Barschel verantwortlich, der in einem Hotelzimmer in der Badewanne von einem "Stern"-Fotografen abgelichtet worden war. Jürgs blieb bis 1990 bei dem Magazin. Danach war er Chefredakteur des Magazins "Tempo" und Co-Moderator der NDR-"Talk Show", bevor er sich auf eigene Publikationen konzentrierte. 2019 wurde Jürgs der Theodor-Wolff-Preis der deutschen Zeitungen für sein Lebenswerk zuerkannt. Er starb am 4. Juli mit 74 Jahren.
Der legendäre brasilianische Sänger und Gitarrist João Gilberto galt als der Vater des Bossa Nova. Durch seine Interpretationen von "Das Mädchen aus Ipanema" und "Chega de Saudade" (Nie mehr Sehnsucht) machte er die moderne Mischung aus Samba und Jazz auf der ganzen Welt bekannt und gelangte selbst zu Weltruhm. Zuletzt lebte er Medienberichten zufolge schwer krank und hoch verschuldet in Rio de Janeiro. Er starb im Alter von 88 Jahren am 6. Juli.
Artur Brauner war einer der erfolgreichsten Filmproduzenten im Nachkriegsdeutschland. Er arbeitete mit Stars wie Romy Schneider, Curd Jürgens, Caterina Valente, Maria Schell, O.W. Fischer und Heinz Rühmann zusammen und verhalf dem deutschen Film nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu Ansehen. Brauner, der 49 jüdische Verwandte in den Konzentrationslagern der Nazis verlor, erinnerte außerdem mit vielen Filmen an das Schicksal der Holocaust-Opfer. Brauner überlebte ...
... den Holocaust versteckt in der Sowjetunion. 1946 kam er nach Berlin und gründete seine Filmgesellschaft. In den CCC-Filmstudios war Brauner zu Beginn gleichzeitig Produzent, Atelierchef, Dramaturg, Besetzungschef und Buchhalter. Er brachte Filme wie "Der brave Soldat Schwejk", "Der Tiger von Eschnapur", "Dr. Mabuse" und "Mädchen in Uniform" auf die Leinwand. Er verfilmte auch viele Abenteuerromane wie "Old Shatterhand" mit Lex Barker und Pierre Brice. Aufsehen erregte ...
... die nach einer wahren Geschichte entstandene Brauner-Produktion "Hitlerjunge Salomon" (1990). Darin gibt sich ein jüdischer Junge als Hitlerjunge aus, um zu überleben. Das Drama gewann einen Golden Globe und war in den USA im Gegensatz zu Deutschland ein großer Publikumserfolg. Insgesamt entstanden 700 Kinofilme und TV-Produktionen in Brauners CCC-Studios. Er starb im stolzen Alter von 100 Jahren am 7. Juli.
Ross Perot machte Milliarden Dollar im Elektronikgeschäft: Er war Gründer des Unternehmens Electronic Data Systems. Zum Volkshelden wurde er, als er eine Rettungsaktion für einige seiner Mitarbeiter organisierte, die im Iran festgehalten wurden. Der exzentrische Milliardär trat bei den Präsidentschaftswahlen 1992 und 1996 an: Zuerst als unabhängiger Kandidat, später als Bewerber der von ihm gegründeten Reformpartei. Er machte mit derben Sprüchen gegen Berufspolitiker und Karrieristen auf sich aufmerksam. Im Wahlkampf 2016 verglichen viele den heutigen Präsidenten Donald Trump mit Perot. Er starb am 9. Juli mit 89 Jahren.
Frieder Burda war ein Kunstsammler und Mäzen und der Gründer des nach ihm benannten Museums in Baden-Baden. Seine Eltern waren das Verlegerehepaar Franz und Aenne Burda. Zunächst absolvierte Frieder Burda eine Drucker- und Verlagslehre und später eine Ausbildung als Kaufmann im Konzern. Ende der 60er-Jahre begann er damit, Kunst zu sammeln. Sein jüngerer Bruder Hubert Burda übernahm den Druck- und Verlagsbereich. Frieder Burda starb am 14. Juli; er wurde 83 Jahre alt.
Rutger Hauer war einer der berühmtesten niederländischen Filmschauspieler mit einer großen Karriere in Hollywood. Bei seinem Namen denken viele zuerst an "Blade Runner" (1982, im Bild). In dem apokalyptischen Science-Fiction-Thriller, der im Jahr 2019 (!) spielt, war Hauer der "Replikant" Roy Batty, eine roboterähnliche Mordmaschine mit menschlichen Zügen, Held und Bösewicht in einem. "Blade Runner" wurde ein Kultfilm und der Durchbruch für Hauer in Hollywood. Im Gegensatz zu seinem damaligen Gegenspieler Harrison Ford wollte Hauer nicht beim Folgefilm "Blade Runner - 2049" (von 2017) mitspielen. Der Film sei "überflüssig", sagte er.
In den Niederlanden war er mit der populären TV-Serie "Floris" bekannt geworden. Sie war der Beginn der erfolgreichen Zusammenarbeit von Regisseur Paul Verhoeven, Drehbuchautor Gerard Soeteman und Hauer. Der nächste Erfolg des Trios war "Türkische Früchte" (im Bild, 1973), der erfolgreichste niederländische Kinofilm überhaupt. Die leidenschaftliche Liebesgeschichte des rebellischen Paares Olga und Erik traf das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Hollywood wurde auf den Niederländer mit dem Sex-Appeal aufmerksam - "Türkische Früchte" wurde für einen Oscar nominiert.
Nun wagte Hauer den Sprung nach Hollywood. Er spielte in über 100 Filmen mit, darunter, das bleibt nicht aus, auch in vielen B-Filmen. Gerade in den USA wollte man ihn häufig als den Bösen sehen - wie etwa im Action-Thriller "Nachtfalken" (1981) mit Sylvester Stallone oder in "Hitcher, der Highway Killer" (1986). Ihm sei es egal, sagte er einmal, ob er einen Bösewicht oder Helden spielen solle. "Mir geht es um den Charakter." Für seine Rolle in "Flucht aus Sobibor" wurde er 1988 mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Hauer starb am 19. Juli im Alter von 75 Jahren.
Art Neville (2.v.l.) gehörte dem Brüder-Quartett The Neville Brothers aus New Orleans an. Der Sänger und Keyboarder war einer der wichtigsten Vertreter des Funk und trug den Spitznamen "Poppa Funk" (Papa Funk). Neben den Neville Brothers war der zweifache Grammy-Gewinner Teil der Bands The Meters und The funky Meters. Ende der 1950er-Jahre trat Art Neville in die US-Marine ein, blieb der Musik aber treu. Er gründete die Band Neville Sounds, aus der später The Meters wurde. Die Gruppe gilt als einer der Pioniere des Funk und ging unter anderem mit den Rolling Stones auf Tour. In den 1970er-Jahren schlossen sich die Brüder zur Band Neville Brothers zusammen, ...
... die mit einer Mischung aus Country-Soul, Rhythm 'n' Blues, Jazz und Südstaaten-Funk Erfolg hatte. "Yellow Moon", "Brother's Keeper" und "Sister Rosa" gehörten zu ihren größten Hits. Die Neville Brothers nahmen im Jahr 2004 ihr letztes Album auf und gaben 2015 ein Abschiedskonzert. Neville selbst verkündete im Dezember 2018 seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft. Er starb am 22. Juli im Alter von 81 Jahren, am selben Tag wie ...
... der ehemalige chinesische Premierminister Li Peng. Er galt als einer der Hauptverantwortlichen für die blutige Niederschlagung der Proteste am Platz des Himmlischen Friedens in Peking am 4. Juni 1989. Das brachte ihm den Namen "Schlächter von Peking" ein.
Der einflussreiche, konservative Hardliner stand lange an der Spitze der konservativen Fraktion der Kommunistischen Partei. Li war elf Jahre Regierungschef, dann fünf Jahre Parlamentschef. Als Ministerpräsident (1987-1998) baute er China zur Weltmacht aus. Von 1998 bis 2003 war er Vorsitzender des Nationalen Volkskongresses. Er wurde 90 Jahre alt.
Mit Romanen wie "Frau Mühlenbeck im Gehäus", "Teufelsbrück" und "Der Scheik von Aachen" zählte Brigitte Kronauer zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen. 2005 wurde ihr von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung der Georg-Büchner-Preis verliehen, die renommierteste deutsche Literaturauszeichnung. Zu ihren weiteren Ehrungen zählen der Heinrich-Böll-Preis, der Joseph-Breitbach-Preis, der Jean-Paul-Preis und der Thomas-Mann-Preis. Kronauer starb am 22. Juli im Alter von 78 Jahren.
Der Schauspieler und Kabarettist Manfred Uhlig war eine Institution der DDR-Unterhaltung. Die Bekanntgabe seines Todes am 24. Juli war ungewöhnlich: Nicht die Familie oder ein Manager teilten es mit, sondern der Fußball-Regionalligist BSG Chemie Leipzig, dem Uhlig jahrzehntelang eng verbunden war. Uhligs Karriere begann beim Leipziger Kabarett "Pfeffermühle". Später moderierte er bei Radio DDR I die Sendung "Alte Liebe rostet nicht" und stand in den 1970er-Jahren in der TV-Sendung "Ein Kessel Buntes" vor der Kamera. Im Sachsenradio des MDR lief in den 1990ern Uhligs Kult-Rubrik "Städtenamen verrückt". Er wurde 91.
Tunesiens erster demokratisch gewählter Präsident Beji Caid Essebsi war einer der ältesten Präsidenten der Welt. Bei den ersten freien Wahlen nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Zine el-Abidine Ben Ali wurde er Ende 2014 an die Spitze des tunesischen Staates gewählt. 2011 war er im Alter von 84 Jahren der erste Premierminister Tunesiens nach dem Sturz Ben Alis. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte ihn als einen "großen Staatsmann", der entscheidende Weichen gestellt habe. Essebsi starb am 25. Juli im Alter von 92 Jahren, am selben Tag wie ...
... der dänische Familientherapeut und Bestseller-Autor Jesper Juul. Er galt als einer der führenden Familienexperten und verfasste viele Erziehungsratgeber wie "Dein kompetentes Kind". Er hatte 2004 die Organisation Familylab International gegründet, die sich auf die Beratung von Eltern in Erziehungsfragen spezialisiert hat. Juul wurde 71 Jahre alt.
Der österreichische Choreograf, Tänzer und Regisseur Johann Kresnik war ein Pionier des modernen Tanztheaters. Seine etwa 100 Tanz- und Theaterwerke riefen oft Skandale hervor, weil er grausame Bilder jenseits aller herkömmlichen Ballettästhetik schuf. Sie dienten dazu, seine politischen und gesellschaftskritischen Botschaften mit Vehemenz auf die Bühne zu bringen. Theater müsse politisch sein und wehtun, sagte Kresnik. Er starb im Alter von 79 Jahren am 27. Juli.
Rund ein halbes Jahrhundert lang klagte Toni Morrison den Rassismus in den USA an. 1993 brachte ihr das den Literaturnobelpreis ein - als erster Afroamerikanerin überhaupt. Morrison wurde zu einer der weltweit wichtigsten Schriftstellerinnen der Geschichte der USA und zum "Gewissen Amerikas", ihre Werke verkauften sich millionenfach. Am 5. August starb Morrisson im Alter von 88 Jahren.
Der US-Schauspieler Peter Fonda wurde 1969 als Motorradrocker "Captain America"(M.) in "Easy Rider" zum Idol der Hippie-Bewegung und zum Helden des Neuen Hollywoods. Der Kultfilm mit Fonda, Dennis Hopper (l.) und Jack Nicholson (r.) machte Kinogeschichte. Fonda erhielt als Drehbuchautor eine Oscar-Nominierung.
Peter Fonda kam aus einer Schauspielerfamilie - er war der Sohn von Henry (r.) und der jüngere Bruder von Jane (M.) sowie der Vater von Bridget Fonda, die als Fünfjährige in "Easy Rider" ihren ersten Filmauftritt hatte. Auch ...
... als Regisseur machte sich Peter Fonda (hier 2003 mit Bridget an seinem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame) mit Produktionen wie "Der weite Ritt" (1970) und dem Science-Fiction-Film "Expedition in die Zukunft" (1973) einen Namen. Eine weitere Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller brachte ihm das Drama "Ulee's Gold" (1998) ein. Peter Fonda starb am 16. August mit 79.
Am 25. August 2019 starb dann Ferdinand Piëch, der Volkswagen-Patriarch, die Manager-Legende, der Strippenzieher. Unter der Führung des Enkels von Ferdinand Porsche wurde der Autokonzern aus Wolfsburg zu einem Global Player. Unter seiner Führung kamen Marken wie Bentley und Bugatti in den Konzern, der Luxus-Schlitten Phaeton entstand, ebenso der Geländewagen Touareg und viele weitere Modelle.
2015 kam dann sein letzter großer Auftritt: Mit der Äußerung, er sei "auf Distanz" zum damaligen VW-Chef Martin Winterkorn löste er ein mittelschweres Beben in der Branche aus. Anschließend brach der Abgasskandal über Volkswagen herein - was Piëch wann und von wem wusste, wurde nie ganz geklärt.
Der Schauspieler und Kabarettist Helmut Krauss (r.) wurde bekannt mit seiner Rolle in der Kindersendung "Löwenzahn" - dort spielte er den immer etwas grummeligen Nachbarn Hermann Paschulke, von 1981 bis 2005 an der Seite von Peter Lustig (l.), der 2016 starb. Daneben ...
... war Krauss auch als Synchronsprecher bei zahlreichen US-Filmen und -Serien zu hören. Er lieh Schauspielern wie Marlon Brando und John Goodman seine Stimme. Er war zudem der Erzähler in der deutschen Fassung der Zeichentrick-Serie "Captain Future". Er starb am 26. August im Alter von 78 Jahren.
Tom Zickler war einer der erfolgreichsten deutschen Filmproduzenten der letzten 20 Jahre. Mit Til Schweiger produzierte er viele erfolgreiche Kinofilme, darunter "Knockin' on Heaven's Door", "Keinohrhasen", "Kokowääh" und "Honig im Kopf". 2017 gründete Zickler gemeinsam mit dem Studio Babelsberg die Produktionsfirma Traumfabrik Babelsberg mit dem Ziel, vermehrt deutsche Kinofilme in Potsdam-Babelsberg zu entwickeln und zu produzieren. Die erste Eigenproduktion war "Traumfabrik" (2019). Zickler starb am 2. September, er wurde nur 55.
Ob Supermodels oder Rockstars - sie ließen sich alle gern von Peter Lindbergh fotografieren, auch ungeschminkt. Er war einer der einflussreichsten Modefotografen der vergangenen 40 Jahre und prägte das sogenannte "Supermodel"-Phänomen der 90er-Jahre. Dabei kam es ihm gar nicht auf die äußere Schönheit an. Ihm ging es darum, was sich hinter einer Person verbarg. Man habe ihn zum Modefotografen erkoren, dabei habe er sich nie als solcher empfunden, ...
... sagte er in einem Interview. Ihm seien die Seelen der Menschen wichtig, in die er versuche so tief wie möglich zu blicken. Auch waren es seine Natürlichkeit, Offenheit und Fröhlichkeit, die ihn zum Lieblingsfotografen vieler Models machte. Für Lindbergh war schlechte Laune eine Art Zeitverschwendung. Er habe keine Gründe gehabt, sich über irgendetwas in seinem Leben aufzuregen, sagte er. "Ich habe wirklich sehr viel Glück gehabt". Der Star-Fotograf starb am 3. September im Alter von 74 Jahren.
Francisco Toledo starb mit 79 Jahren am 5. September. Er galt als Mexikos bedeutendster zeitgenössischer Maler und Bildhauer. Toledo gehörte dem Volk der Zapoteken an. Seine Werke sind geprägt von Tierbildern und mythologischen Figuren. Er setzte sich künstlerisch aber auch mit der Gewalt in Mexiko auseinander. Vor einigen Jahren schenkte Toledo seiner Heimat ein Museum. Das Institut für Grafische Kunst Oaxaca beherbergt mehr als 125.000 Objekte. Zu der Schenkung gehörten zwei Häuser und eine Bibliothek mit Bildern, Videos und Tonbandaufnahmen.
Einer der bekanntesten afrikanischen Langzeitherrscher, Robert Mugabe aus Simbabwe, galt lange als Befreiungsheld. Zuletzt regierte er das heruntergewirtschaftete Land mit harter Hand. Als Guerillachef hatte Mugabe gegen die Herrschaft der weißen Minderheit in dem südafrikanischen Land gekämpft und danach ...
... Simbabwe seit der Unabhängigkeit 1980 regiert - zuletzt mit harter Hand. Im Jahr 2017 war er nach insgesamt rund 37 Jahren an der Macht gestürzt worden. Zuvor hatte es Proteste gegen die wirtschaftliche Misere im Lande gegeben, für die Mugabe westliche Sanktionen verantwortlich machte. Er starb im Alter von 95 Jahren am 6. September.
Robert Frank war einer der größten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Viele seiner Bilder stellten in direkter Weise soziale Missstände dar. Berühmt wurde Frank durch seinen Ende der Fünfzigerjahre veröffentlichten Bildband "The Americans", in dem er Filmstars und einfache Bürger porträtierte. Damit wollte Frank den damals weitverbreiteten Verklärungen der USA entgegentreten. Das Buch wurde bahnbrechend und beeinflusste viele andere Dokumentarfotografen. Frank starb am 9. September mit 94.
Der Sänger der US-Rockgruppe The Cars, Ric Ocasek, starb am 15. September im Alter von 75 Jahren. Die New-Wave-Band wurde in den 70er- und 80er-Jahren mit Songs wie "Just What I Needed" und "My Best Friend’s Girl" bekannt. Ihre Alben verkauften sich Millionen Mal. Nach der Auflösung 1988 machte Ocasek solo weiter. 2018 zog die Band in die Rock and Roll Hall of Fame ein. Danach versuchte sie ein kurzzeitiges Comeback.
Luigi Colani war Vorbild für Generationen junger Designer. Sein Markenzeichen war der runde Schwung, die organische Form. Ecken und Kanten waren ihm verhasst. So entwickelte Colani Autos und Rennwagen mit geschwungenen Kotflügeln, Flugzeuge mit gebogenem Rundbug und Lkw mit delfinähnlichem Führerhaus. Der Universaldesigner entwarf aber auch Möbel, Geschirr, Fernseher, Kleidung, Klos und Küchen.
Colani war einer der ersten Designer, die ihre Produkte unter eigenem Namen vermarkteten. Mit manchen Ideen verdiente er viel Geld und erregte großes Aufsehen: Die ergonomisch geformte Spiegelreflexkamera Canon T90 nannte er sein vielleicht bestes Produkt. Auch seine Brillen verkauften sich gut. In den 70er- und 80er-Jahren wurde Colani zum Medienstar. Auf Schmähungen der Fachwelt reagierte er ...
... mit umso größerem Geltungsdrang und einer zur Schau getragenen Arroganz. Laut und mit drastischen Worten schimpfte er auf seinen Berufsstand und inszenierte sich als Enfant terrible. Viele seiner Entwürfe, nach eigenen Angaben etwa 70 Prozent, blieben Skizzen oder wurden nie mehr als ein Prototyp. Insgesamt bezifferte Colani seine zu Papier gebrachten Ideen auf rund 4000. Er starb im Alter von 91 Jahren am 16. September.
Tunesiens Ex-Präsident Zine el Abidine Ben Ali starb mit 83 Jahren am 19. September. Er war der erste Herrscher, der im Zuge der arabischen Aufstände 2011 gestürzt wurde. Tunesien war das Land, in dem die arabischen Aufstände ausbrachen. Lange hatte Ben Ali es geschafft, auf internationaler Bühne den Ruf eines skrupellosen Diktators zu vermeiden. Er galt als Wirtschaftsreformer. Unter ihm hatte Tunesien den Ruf, mit den gut ausgebildeten Frauen und dem Wirtschaftswachstum ein Vorzeigemodell in Nordafrika zu sein.
Sigmund Jähn flog am 26. August 1978 als erster Deutscher ins All. Gemeinsam mit dem sowjetischen Kosmonauten Waleri Bykowski (oben) war er 7 Tage, 20 Stunden und 49 Minuten an Bord des Raumschiffs "Sojus 31" im Weltraum. Der Kosmonaut war in der DDR ein Volksheld und genoss große Popularität. Trotz seines Ruhmes ...
... blieb er immer bescheiden und wurde deshalb besonders verehrt. Nach der Wende wurde Jähn zunächst arbeitslos. Später arbeitete er für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Europäische Weltraumorganisation und bildete europäische Astronauten im russischen Sternenstädtchen aus. Jähn starb im Alter von 82 Jahren am 21. September.
Günter Kunert war einer der großen Dichter der Gegenwart. Sein Leben berührte viele Epochen - von der Weimarer Republik über die Nazizeit, die DDR bis zum vereinigten Deutschland. Kunerts Werk war vielfältig: Er schrieb Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, Essays, Märchen, Hörspiele, Drehbücher, Kinderbücher und Romane. Sein Blick auf die Welt war nüchtern, desillusioniert, ohne Hoffnung - auch wegen des Raubbaus an der Erde, des Klimawandels und wachsender Überbevölkerung. Die Menschheit steuere auf einen Endpunkt hin, sagte er bei seinem 90. Geburtstag im März. Am 21. September starb Kunert.
Jacques Chirac prägte Frankreichs Politik über vier Jahrzehnte mit. Er zog von 1995 bis 2007 als machtbewusster Staatspräsident die Fäden im Élyséepalast. International blieb er mit seinem Protest gegen den US-amerikanischen Irakkrieg in Erinnerung. An der Seite von Bundeskanzler Gerhard Schröder (l.) stemmte er sich 2003 gegen die Angriffspläne des damaligen US-Präsidenten George W. Bush. Als erster französischer Staatschef erkannte Chirac die Mitschuld seines Landes an der Verfolgung der Juden während der deutschen Besatzungszeit an.
Front-National-Chef Jean-Marie Le Pen bescherte Chirac 2002 eine Wiederwahl mit 82 Prozent der Stimmen - weil der Rechtsextreme zum Schreck vieler Franzosen in die Stichwahl ums Präsidentenamt einzog, stimmten auch Linke für Chirac. Zu den Tiefpunkten seiner Karriere gehörte das Nein der Franzosen im Referendum über die geplante EU-Verfassung 2005. Nach dem Abschied von der Macht wurde Chirac zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen Untreue und Unterschlagung öffentlicher Gelder verurteilt. Vom Rathaus bezahlte Mitarbeiter hatten in Wahrheit für Chiracs Partei gearbeitet. Chirac starb am 26. September, er wurde 86.
Die US-Sopranistin Jessye Norman war einer der größten Opernstars der Gegenwart und eine der ersten dunkelhäutigen Künstlerinnen, die in der Opernwelt Erfolge feierte. Sie begeisterte Fans auf der ganzen Welt und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Norman gewann vier Grammys für ihre Aufnahmen und einen für ihr Lebenswerk, zudem die Ehrenmedaille ...
... National Medal of Arts (überreicht von US-Präsident Barack Obama, 2010). Norman war vor allem als Interpretin von Opern Richard Wagners bekannt. Zu ihrem großen Repertoire gehörten aber auch Werke unter anderem von Béla Bartók, Giuseppe Verdi, Richard Strauss oder Arnold Schönberg. Sie wurde auch als Jazz-Interpretin geschätzt. Norman starb im Alter von 74 Jahren am 30. September, einen Tag vor ...
... der "goldenen Stimme aus Prag": Karel Gott war einer der größten Stars der Schlagerwelt. Mit der Titelmelodie zur Zeichentrickserie "Biene Maja" wurde Gotts Stimme für Generationen deutschsprachiger Kinder bekannt. Auch unter den Erwachsenen hatte der Tscheche ein Millionenpublikum und landete viele Hits, etwa "Lady Carneval" (1969), "Einmal um die ganze Welt" (1970), "Babicka" (1979) oder "Fang das Licht" (1985).
In seinem Heimatland war Karel Gott eine Legende. Insgesamt 42 Mal gewann er dort den Publikumspreis "Goldene Nachtigall". Er stand fast 60 Jahre auf der Bühne und veröffentlichte fast 300 Plattenalben und CDs, die Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Mal verkauft wurden. Erst im September hatte Gott öffentlich gemacht, dass er an akuter Leukämie litt. Eine erste Krebserkrankung am Lymphsystem hatte er wenige Jahre zuvor überstanden. Am 1. Oktober verlor er den Kampf.
Karel Gott wurde 80 Jahre alt. Tschechien verabschiedete sich am 11. Oktober mit einem Staatsakt, einem nationalen Trauertag und einem Gottesdienst im Prager Veitsdom von Karel Gott. Vor dem Sarg mit seiner aufgebahrten Leiche bildeten sich kilometerlange Schlangen, Zehntausende erwiesen ihm die letzte Ehre.
Ginger Baker galt als einer der besten Schlagzeuger der Welt. Zusammen mit Gitarrengott Eric Clapton (M.) gründete der temperamentvolle Virtuose die Superband Cream. Das ging nur zwei Jahre lang gut. Bis zu ihrer Auflösung 1968 verkaufte das gefeierte Trio mehrere Millionen Platten mit Klassikern wie "Sunshine Of Your Love", "White Room" und "Crossroads". Nach dem Aus von Cream gründete Baker mit Clapton die kurzlebige Superband Blind Faith und das Jazz-Rock-Kollektiv Ginger Baker's Air Force.
Im afrikanischen Superstar Fela Kuti fand er eine verwandte musikalische Seele, baute ein Aufnahmestudio in Lagos auf, steckte sein Geld in den Polosport. Später spielte er in der Band Public Image Ltd des früheren Sex-Pistols-Sängers John Lydon. Damals war er schon mehrfach für tot erklärt worden, denn seine Heroinsucht war legendär. Die überwand er 1981, ließ die Drogen hinter sich und baute in Italien Oliven an. 2005 kam Cream in Originalbesetzung wieder zusammen; 2006 erhielt die Band einen Grammy für ihr Lebenswerk. Baker brachte 2014 das Soloalbum "Why?" heraus. Er starb am 6. Oktober mit 80 Jahren.
Thomas Lück war einer der bekanntesten Schlagersänger in der DDR. Eine Krebserkrankung hatte ihn Anfang 2019 zum endgültigen Karriere-Ende gezwungen. Zum Repertoire von Lück zählten Hunderte Songs, darunter viele Hits, wie "Hallo Fräulein Sonnenschein", "Hobbykosmonaut", "Kurschatten" oder "Wo kommt der Schnee auf dem Kilimandscharo her". Lück starb mit 76 Jahren am 10. Oktober, einen Tag vor ...
... dem US-Schauspieler Robert Forster (l.). Mehr als fünf Jahrzehnte stand er vor der Kamera. Sein Filmdebüt gab er 1967 an der Seite von Marlon Brando und Elizabeth Taylor in John Hustons Romanverfilmung "Spiegelbild im goldenen Auge". Bekannt wurde er später durch Hauptrollen in dem Science-Fiction-Hit "Das schwarze Loch" (1979) und dem Horror-Schocker "Alligator" (1980, im Bild). Für seine Rolle ...
... in Quentin Tarantinos Film "Jackie Brown" (1997, im Bild, mit Pam Grier) war Forster für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Danach erhielt Forster viele Rollenangebote. Gus Van Sant castete ihn für "Psycho", David Lynch für "Mulholland Drives" und für die Serie "Twin Peaks" (2017). Mit Jim Carrey drehte er die Komödie "Ich beide & sie", mit Gerard Butler den Action-Streifen "London Has Fallen". 2018 war er bei der Berlinale im Western "Damsel" zu sehen. Er spielte auch in "Breaking Bad" mit. Forster wurde 78.
Der russische Kosmonaut Alexej Leonow ging in die Geschichtsbücher ein, als er 1965 aus dem Raumschiff "Woschod-2" ausstieg und zehn Minuten frei im All schwebte. Das hatte vor ihm noch niemand geschafft. Bei seiner Rückkehr in die Raumkapsel war es zu Komplikationen gekommen: Leonow passte nicht mehr durch die Luke, weil sich sein Raumanzug wie ein Ballon aufgebläht hatte, wie er später schilderte. Er behielt die Nerven, ließ vorsichtig Luft ab und gelangte schließlich wieder in die Kapsel.
1975 war Leonow Kommandant einer gemeinsamen Weltraummission der Sowjetunion und der USA - "Sojus-Apollo". Er erhielt zweimal die Auszeichnung "Held der Sowjetunion" und war Autor mehrerer Bücher. Zudem zeichnete er leidenschaftlich gern. Leonow starb im Alter von 85 Jahren am 11. Oktober.
Die SPD-Politikerin Anke Fuchs starb am 14. Oktober im Alter von 82 Jahren. Sie wurde 1982 Bundesgesundheitsministerin. Ihre Amtszeit währte jedoch nur wenige Monate, dann brach die sozialliberale Koalition auseinander. Danach hatte Fuchs zunächst wenig politisches Glück. Mehrere Anläufe auf Spitzenämter scheiterten. 1990 trat sie bei der Landtagswahl in Sachsen gegen Kurt Biedenkopf an, dessen CDU sich letztlich mit der absoluten Mehrheit durchsetzte. 1998 bis 2002 war Fuchs Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, 2003 bis 2010 stand sie an der Spitze der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Die kubanische Tänzerin Alicia Alonso starb am 17. Oktober mit 98 Jahren. Nach Studien in ihrer Geburtsstadt Havanna und an der School of American Ballet in New York hatte Alonsos Profikarriere 1939 in George Balanchines Ensemble "Caravan" begonnen. 1940 wechselte sie zum American Ballet Theatre, dem sie mit Pausen bis 1959 als Solistin treu blieb. Nach dem Sieg der Revolution auf Kuba in dem Jahr wurde Alonsos eigene Kompanie in Ballet Nacional de Cuba umbenannt. Als Gast tanzte sie weiter an den besten Häusern der Welt, darunter an der Pariser Oper und dem Moskauer Bolschoi-Theater.
Bei ihrer Beerdigung am 19. Oktober in Havanna nahmen mehr als 20.000 Kubaner Abschied von der "Primaballerina Assoluta".
Erhard Eppler war ein Urgestein der Sozialdemokraten und Vordenker aus den großen Zeiten der SPD. Er übernahm dort im Laufe der Jahrzehnte eine Vielzahl an Ämtern und Funktionen, war Mitglied im Bundesvorstand und Landesvorsitzender in Baden-Württemberg, saß im Bundestag und später im Stuttgarter Landtag. Unter Kanzler Willy Brandt wurde er 1968 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Knapp sechs Jahre später legte er den Posten im Streit mit Brandts Nachfolger Helmut Schmidt nieder.
Eppler war Vorsitzender der SPD-Grundwertekommission und zweimal auch Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Zweimal trat er zudem erfolglos als Spitzenkandidat der SPD im Südwesten an. Schon früh vertrat Eppler Positionen im Bereich Umweltschutz und Ökologisierung oder in der Friedensbewegung, die heute eher von den Grünen eingenommen werden - und stand damit nicht selten im Widerspruch zur Parteilinie. Er starb im Alter von 92 Jahren am 19. Oktober.
Abu Bakr Al-Bagdadi war der meistgesuchte und gefürchtetste Terrorist weltweit, auf den die USA ein Kopfgeld von 25 Millionen US-Dollar ausgesetzt hatten. Der Chef der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) starb am 26. Oktober. US-Militärs hatten ihn im Nordwesten Syriens aufgespürt. Dort zündete er US-Angaben zufolge eine Sprengstoffweste und starb. US-Präsident Donald Trump persönlich verkündete, der Kopf der Terrororganisation sei "winselnd und weinend und schreiend, wie ein Hund, wie ein Feigling" gestorben.
Der britische Fotograf Terry O'Neill wurde mit Aufnahmen der Beatles und der Rolling Stones aus den 1960er-Jahren berühmt. Er galt als Chronist der "Swinging Sixties" in London, wo er sich in der Welt von Musikern, Models und anderen Berühmtheiten bewegte. Er porträtierte Schauspieler wie Michael Caine, Sean Connery, Audrey Hepburn, Elizabeth Taylor und ...
... Brigitte Bardot (im Bild) und machte berühmte Aufnahmen von Frank Sinatra. Später arbeitete er mit Musikern wie Elton John, David Bowie und Amy Winehouse zusammen. Seine Werke sind heute in vielen Museen und Galerien weltweit zu sehen. 2019 wurde O'Neill 'mit dem Orden "Commander of the British Empire" für Verdienste um die Fotografie ausgezeichnet. O'Neill starb am 16. November mit 81 Jahren.
Gute Laune hatte er eigentlich immer: Walter Freiwald. Der einstige Moderator der RTL-Show "Der Preis ist heiß" starb am 16. November im Alter von 65 Jahren an Krebs.
Freiwald erlangte als Moderator des Teleshopping-Senders QVC einen gewissen Kultstatus. 2015 ging er ins RTL-Dschungelcamp.
Mariss Jansons war in den großen Musiksälen der Welt zu Hause. Der Lette zählte zu den bedeutendsten Dirigenten weltweit. Seit 2003 leitete er das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. 2015 hätte er vielleicht die Möglichkeit gehabt, Chef der Berliner Philharmoniker zu werden. Doch er blieb am Ende seinem Münchner Orchester treu, mit dem ihn so etwas wie eine Liebes- und Lebensbeziehung verband. 2018 wurde sein Vertrag bis 2024 verlängert. Jansons starb im Alter von 76 Jahren am 30. November.
Marcus Schloussen war bis zuletzt Bassist in der Band Renft, die bereits 1958 in Deutschland von dem damals 16-jährigen Klaus Jentzsch gegründet wurde. Sie zählte zu einer der bekanntesten Bands der DDR. Dort bekam sie jedoch aufgrund systemkritischer Texte immer wieder Auftrittsverbote. Marcus Schloussen stieß später, im Jahr 1999, zu der Band dazu und war seitdem von den Fans nicht mehr wegzudenken. Schloussen starb am 1. Dezember; er wurde 65.
Der Schauspieler Wolfgang Winkler ermittelte von 1996 bis 2013 im Duo mit Jaecki Schwarz im MRD-Sonntagskrimi "Polizeiruf 110" in Halle. Zuletzt war der gebürtige Görlitzer als "Rentner-Cop" in der gleichnamigen ARD-Vorabendserie zu sehen. Der gelernte Lokführer stand neben seinen TV-Rollen auch lange auf der Theaterbühne. Er starb am 7. Dezember mit 76.
Der US-Rapper Juice Wrld hatte seinen Durchbruch 2018 mit dem Song "Lucid Dreams". Großen Erfolg hatte er auch 2019 mit seinem Album "Death Race for Love". Er zählte zur Generation der sogenannten SoundCloud Rapper, die zuerst auf Streaming-Plattformen im Internet Berühmtheit erlangen. Juice Wrld starb am 8. Dezember durch eine Überdosis von Opioiden. Die Autopsie habe ergeben, dass der Tod des 21-Jährigen versehentlich durch die Einnahme von Schmerzmitteln verursacht worden sei, teilte die Gerichtsmedizin in Chicago im Januar 2020 mit.
Marie Fredriksson bildete gemeinsam mit Songwriter Per Gessle die Band Roxette. Die beiden Schweden feierten ab den 90er-Jahren auf der ganzen Welt Erfolge. Bereits 1986 machte ihr Debütalbum "Pearls of Passion" die beiden zu Stars in Schweden. Mit dem Welthit "The Look" folgte 1989 der internationale Durchbruch. Es war Roxettes erster Nummer-eins-Hit in den Billboard-Charts.
"Joyride", "Listen To Your Heart", "How Do You Do" oder die Ballade "It Must Have Been Love" aus dem Soundtrack zum Kult-Film "Pretty Woman" gehören zu den großen Roxette-Songs der 90er-Jahre. Insgesamt verkaufte das Pop-Duo nach Angaben ihres Managements mehr als 80 Millionen Platten. 2002 stellten Ärzte bei Fredriksson ...
... einen Hirntumor fest. Doch sie erholte sich, stand nach einigen OPs wieder auf der Bühne und bestritt Welttourneen. Nach langem Kampf und einer Comeback-Tournee zog sie sich 2016 nach 30 Jahren endgültig aus dem Musikgeschäft zurück, als Ärzte ihr von weiteren Strapazen durch Touren und Auftritte abrieten. Nachdem sie 17 Jahre lang gegen Krebs gekämpft hatte, musste sie am 9. Dezember aufgeben. Fredriksson wurde 61 Jahre alt.
Er drehte Gangsterstreifen und Liebeskomödien: Der Italoamerikaner Danny Aiello war als Charakterdarsteller in Hollywood gefragt. Er spielte in Filmen wie "Der Pate 2", "Mondsüchtig" und "Do the right thing" mit. Aiello wurde 86 Jahre alt. Er starb am 12. Dezember.
Der Schauspieler Gerd Baltus war vor allem durch seine vielen Auftritte in beliebten TV-Formaten bekannt. Er war bisweilen einer der meistbeschäftigten Schauspieler der TV-Branche. Für frühere Serien wie "Der Kommissar" oder "Derrick" stand er ebenso vor der Kamera wie später für "Unser Lehrer Doktor Specht", "Ein Bayer auf Rügen" oder "Zwei Männer am Herd". Auch im ...
... "Tatort" war er (2.v.l., 1995) mehrmals dabei. Seine Karriere hatte Baltus am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg begonnen. Für seine erste größere Filmrolle in "Wälsungenblut" erhielt er 1965 den Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsdarsteller. Da hatte er bereits an Theatern zwischen Hamburg und München Erfahrungen gesammelt. Ab Mitte der 1970er-Jahre konzentrierte er sich vor allem auf Film und Fernsehen. Auch als Hörspielsprecher war er gefragt. Baltus starb am 13. Dezember mit 87.
Anna Karina war ein Nouvelle-Vague-Star, bekannt vor allem durch Filme des Regisseurs Jean-Luc Godard, mit dem sie von 1961 bis 1965 auch verheiratet war. Die aus Dänemark stammende Schauspielerin, die mit 17 nach Paris ging, hatte in den 1960er-Jahren sieben Filme mit Godard gedreht, darunter "Eine Frau ist eine Frau" (im Bild, mit Jean-Paul Belmondo) und "Elf Uhr nachts". Karina arbeitete unter anderem auch mit Jacques Rivette und Rainer Werner Fassbinder. Sie starb am 14. Dezember im Alter von 79 Jahren.
Seine majestätische Eleganz brachte ihm den Spitznamen "Schwimm-Mozart" ein, für viele war Roland Matthes der "Rolls Royce des Schwimmens". Für seinen außergewöhnlichen Schwimm-Stil wurde Matthes sogar von der Konkurrenz bewundert. Der viermalige Olympiasieger galt als bester Rücken-Spezialist seiner Zeit und ist der erfolgreichste deutsche Schwimmer. Sieben Jahre blieb Matthes über die Rückenstrecken unbesiegt - von April 1967 bis August 1974 schlug er immer als Erster an ...
... und erzielte 21 Weltrekorde. Bei seinen insgesamt drei Olympia-Teilnahmen für die DDR holte er neben vier goldenen Medaillen noch je zwei Mal Silber und Bronze. Zudem wurde er dreimal Welt- und fünfmal Europameister. Sieben Mal wurde er in der DDR zum "Sportler des Jahres" gewählt. 1981 wurde er in die International Swimming Hall of Fame in Fort Lauderdale/Florida aufgenommen. 2004 zeichnete ihn die Stiftung Deutsche Sporthilfe mit der "Goldenen Sportpyramide" aus. Seit 2006 ist er Teil der Ruhmeshalle des deutschen Sports.
Für Aufsehen sorgte 1978 die Heirat mit Kornelia Ender, dem zweiten sportlichen DDR-Schwimm-Aushängeschild der damaligen Zeit (hier beide 1976). Als die Ehe vier Jahre später geschieden wurde, fiel Matthes bei der sportlichen und politischen Führung in Ungnade. Kurz nach dem Mauerfall ging er in den Westen. Er kam später zur Fechttrainer-Legende Emil Beck und kümmerte sich dort um physiologische Trainingssteuerung. Franziska van Almsick und anderen stand er mit Rat und Tat zur Seite. Matthes starb mit 69 am 20. Dezember, ...
... am Tag vor Emanuel Ungaro. Der französische Modedesigner galt in Paris als ein Couturier der alten Schule. Ungaro zeichnete keine Skizzen, sondern arbeitete den Stoff direkt auf den Körper der Models. Er hörte in seinen Ateliers Opern von Verdi, Beethoven oder Mozart. Ungaro kleidete Stars wie Gena Rowlands, Catherine Deneuve oder Isabelle Adjani ein. 1965 (im Bild) hatte er das Modehaus mit seinem Namen gegründet.
So kühn und opulent wie er mischte kaum ein anderer die Muster, drapierte mit ähnlichem Schwung. Die mediterrane Leidenschaft prägte Ungaros Mode bis zuletzt. In den 1990er-Jahren schien sein Stern aber zu sinken. Die von Purismus und Sport geprägte Epoche ließ seine Muster plötzlich altbacken wirken. Er brauchte finanzielle Unterstützung und verkaufte 1996 die Mehrheitsanteile an das italienische Modeunternehmen Salvatore Ferragamo, blieb aber zunächst Herr im Haus, bis er es 2004 ganz verließ. Ungaro starb im Alter von 86 Jahren.
Die Reporterin und Nachrichtenmoderatorin Manina Ferreira-Erlenbach (hier 1999 mit Harald Juhnke) starb am 23. Dezember. Sie war für Prosieben, den ORB und den SFB (später RBB) tätig, auch für n-tv, zudem als TV-Coach und Interviewtrainerin. Ab 1993 arbeitete sie für den RBB. 2015 war sie aus Krankheitsgründen dort ausgeschieden. Ferreira-Erlenbach wurde nur 54 Jahre alt.
Peter Schreier war einer der gefragtesten Tenöre für Oper und Konzert des 20. Jahrhunderts, wurde weltweit gefeiert. Mit acht Jahren kam Schreier, in einem Dorf bei Meißen geboren, zum Dresdner Kreuzchor. Dort bekam er das Rüstzeug für den beruflichen Erfolg. Ihm war in der DDR ein Leben ohne Einschränkungen möglich. Für ihn kam es trotz Angeboten nie infrage, im Westen zu bleiben, er war in der Heimat verwurzelt. "Mir würde etwas fehlen, wenn ich nicht in Dresden leben könnte", sagte er. Hier studierte er 1956-59 Gesang und Dirigieren und stand im Abschlussjahr erstmals auf der Opernbühne, in Beethovens "Fidelio".
Auch nach seinem Abschied von der Bühne mit 65 Jahren war sein musikalischer Rat als Dirigent und Lehrer weiter gefragt. In den letzten Jahren war es still um ihn geworden, er musste immer wieder sein Zuhause am Dresdner Elbhang mit dem Krankenhaus tauschen. Am ersten Weihnachtsfeiertag starb Schreier mit 84 Jahren.
Der SPD-Politiker Manfred Stolpe war der erste Ministerpräsident von Brandenburg nach der Wiedervereinigung, im Kabinett Schröder war er Verkehrsminister. In der DDR galt er als Vordenker einer Kirchenpolitik, die sich als "Kirche im Sozialismus" verstand. In den 1980er-Jahren war er als Konsistorialpräsident der Ostregion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg auch im Westen bekannt. 1990 wurde Stolpe SPD-Mitglied, trat als Spitzenkandidat an und wurde im November ...
... von einer Koalition aus SPD, FDP und Bündnis 90 zum ersten Ministerpräsidenten Brandenburgs gewählt. Einen Namen machte sich Stolpe dabei als Vertreter der Interessen Ostdeutschlands. Vor allem wegen seiner früheren Kontakte zur Stasi war er auch immer umstritten. Stolpe starb im Alter von 83 Jahren am 29. Dezember, einen Tag vor ...
... Jan Fedder. Er war ein Mann mit Herz und Schnauze, ein echter Hamburger Jung. Der Schauspieler starb im Alter von 64 Jahren in Hamburg. Die erste große Rolle hatte Fedder auf der Leinwand: In Wolfgang Petersens Klassiker "Das Boot" (1981) war er Bootsmaat Pilgrim. Ausflüge ins Kino unternahm er ...
... später selten - das Fernsehen wurde zu seinem Metier. Vor allem die Vorabendserie "Großstadtrevier" hatte Fedder bekannt gemacht: Seit 28 Jahren spielte er in dem ARD-Dauerbrenner den Hamburger Polizisten Dirk Matthies.
Harry Kupfer gehörte zu den wichtigsten deutschen Opernregisseuren. Seine Inszenierungen prägten die Opernlandschaft über Jahrzehnte. Kupfer, der von 1981 bis 2002 Chefregisseur an der Komischen Oper Berlin war, hatte mit seinen Inszenierungen unter anderem bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth großen Erfolg. Er starb am 30. Dezember im Alter von 84 Jahren. (abe)