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"Will ein wenig Last ablegen" Gérard Depardieu trennt sich von Kunstsammlung

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Depardieu im Januar bei einer Kinopremiere.

Depardieu im Januar bei einer Kinopremiere.

(Foto: IMAGO/Future Image)

Überschattet von Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs gegen Gérard Depardieu kommt in Paris seine Kunstsammlung unter den Hammer. Der Auktionator erklärt, der Schauspieler habe viel erlebt und wolle sich entlasten. Bis zu fünf Millionen Euro sollen die 250 Werke einbringen.

Der wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe in die Kritik geratene französische Filmstar Gérard Depardieu trennt sich von einem Großteil seiner Kunstsammlung. Ende September sollen 250 Werke in Depardieus Eigentum aus dem 20. Jahrhundert im Hotel Drouot in Paris versteigert werden, wie David Nordmann vom französischen Auktionshaus Ader mitteilte. Beim Verkauf der Bilder und Statuen wird mit einem Erlös zwischen drei bis fünf Millionen Euro gerechnet.

Die Sammlung des Schauspielers enthält laut dem Auktionshaus unter anderem Bronzestatuen von Auguste Rodin sowie Werke von Alexander Calder und Hans Hartung. Das Kernstück der Versteigerung sei eine auffällige Statue von Germaine Richier im Wert zwischen 500.000 und 800.000 Euro.

Warum Depardieu die Kunstwerke nun abgeben will, konnte Nordmann nicht abschließend beantworten. Der Filmstar sei 74 Jahre alt, er habe mehrere Herzoperationen und Motorradunfälle überstanden, sagte er. "Er ist ein Mensch, der viel erlebt hat und das Bedürfnis hat, ein wenig Last abzulegen", fügte er hinzu. Nordmann sagte, er habe noch nie jemanden getroffen, der wie Depardieu mit seiner Kunst umgehe. In dessen Haus hingen keine Gemälde an den Wänden. Sie seien in Stapeln gegen die Wände gelehnt und je nach Laune würde eins von ihnen nach vorne gebracht.

Vorwürfe von 13 Frauen

Depardieu ist derzeit wegen der Anschuldigungen von 13 Frauen in den Schlagzeilen, die ihm im April in einem Bericht des französischen Online-Portals "Mediapart" sexuelle Übergriffe und Gewalt während Dreharbeiten vorgeworfen haben. Seit 2021 ermittelt die französische Justiz zudem gegen ihn wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung. "Wir würden es vorziehen, wenn es diese juristischen Probleme nicht gäbe", sagte Nordmann. "Ich hoffe, dass die Menschen zwischen der (juristischen) Aktualität und der Qualität dieser Sammlung unterscheiden können."

Depardieu ist einer der bekanntesten französischen Schauspieler und dreht auch mit 74 Jahren immer noch Filme. Besonders erfolgreich war er in seinen Rollen als Cyrano von Bergerac und Obelix.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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