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15 Jahre nach seinem Tod Robert Enkes Witwe Teresa öffnet ihr Herz

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Heute betreibt sie eine Stiftung, die sich unter anderem für Menschen mit Depressionen einsetzt: Teresa Enke.

Heute betreibt sie eine Stiftung, die sich unter anderem für Menschen mit Depressionen einsetzt: Teresa Enke.

(Foto: picture alliance/dpa)

Einst galt Robert Enke als aussichtsreicher Anwärter auf den Posten des Fußball-Nationaltorwarts. Doch dann scheidet der an Depressionen leidende Sportler aus dem Leben. 15 Jahre ist das inzwischen her. Nun gibt seine Witwe Teresa Enke einen Einblick in ihr Seelenleben.

Am 10. November 2009 stand die Fußballwelt still. Der damalige Nationaltorwart Robert Enke nahm sich im Alter von 32 Jahren das Leben. Seine Ehefrau Teresa Enke entschied sich nach diesem Schicksalsschlag für den Weg an die Öffentlichkeit. Mehrfach sprach sie über die schweren Depressionen, unter denen ihr Ehemann seit Jahren gelitten hatte. Jetzt gibt sie - 15 Jahre nach Robert Enkes Tod - im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Einblicke in ihr eigenes Seelenleben.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Auch sie habe sich nach dem Tod ihrer herzkranken Tochter im Jahr 2006 und dem Suizid ihres Mannes in Behandlung begeben müssen, sagt die heute 47-Jährige. "Es war der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr konnte." Sie habe sich damals Hilfe geholt und sei für zweieinhalb Monate in eine Klinik gegangen, um wieder Freude am Leben zu finden. Dieser Aufenthalt habe ihr sehr geholfen, ihre Seele gesunden zu lassen.

Man müsse nicht alles mit sich ausmachen, da es Hilfsangebote gebe, so Teresa Enke weiter. Die eigene Stärke habe Grenzen. Es sei wichtig, dass man sich das eingestehe. Nun gehe es ihr aber wieder gut. Sie habe erneut geheiratet und mit ihrem neuen Mann auch ein weiteres Kind bekommen. Auch finanziell sei sie "dank Robert" abgesichert: "Ich hatte ganz schwere Zeiten, aber nun führe ich wieder ein glückliches Leben."

Vorbild Kurt Krömer

Generell sei sie der Meinung, dass man aus Depressionen kein Geheimnis machen solle, erklärt Teresa Enke: "Ich sage ganz klar: Je mehr Menschen sich zu dieser Krankheit bekennen, desto hilfreicher ist es für andere Betroffene." Als positives Beispiel empfinde sie die offenen Worte von Komiker Kurt Krömer, der sein Leiden ebenfalls öffentlich machte: "Wie er es aus diesem Tief geschafft hat, ist unglaublich und ein tolles Beispiel dafür, dass diese Krankheit zu besiegen ist." Krömer sei auch mit ihrer Robert-Enke-Stiftung verbunden, die sich für an Depressionen erkrankte Menschen und für herzkranke Kinder sowie deren Eltern engagiert.

Der in Jena geborene Robert Enke spielte in seiner Karriere unter anderem für Borussia Mönchengladbach, Benfica Lissabon, den FC Barcelona und Hannover 96. Nach den Karriereenden von Jens Lehmann und Oliver Kahn galt Enke als einer der aussichtsreichsten Anwärter für die Nachfolge im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Insgesamt stand er achtmal für den DFB zwischen den Pfosten.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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