Unterhaltung

"Wer wird Millionär?" Teure Panne: Rechtschreibfehler "verrät" falsche Antwort

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Justus Will und Günther Jauch - der Kandidat hatte Glück.

Justus Will und Günther Jauch - der Kandidat hatte Glück.

Der Kandidat hat "Trinkwassser" fast schon eingeloggt, da fällt ihm was auf. Jauch verrät sein Outfit fürs "Berghain" und ein 20-Jähriger schmiert in bester Finance-Bro-Manier ab. Der Kapitän weiß hingegen um den Wert des Geldes.

Es war vielleicht der wertvollste Rechtschreibfehler in der Geschichte von "Wer wird Millionär?" Der Berliner Gastronom Justus Will hatte die falsche Antwort am Montagabend eigentlich bereits eingeloggt. Da fiel dem Überhangkandidaten etwas auf, das sowohl der Regie als auch dem Adlerblick Günther Jauchs entgangen war. Kurios und profitabel: Dieser Lapsus kostete RTL 15.500 Euro.

Für 32.000 Euro wollte Jauch wissen, was bundesweit wegen zu beanstandender Inhalte auf eine sogenannte Störstoffquote von fast fünf Prozent kommt. "Ich nehme B, Trinkwasser", meinte Will, nachdem sein Telefonjoker ihm keine Hilfe gewesen war. Dann aber bemerkte der Berliner: "Trinkwasser" war mit drei S geschrieben.

Teure Panne bei "Wer wird Millionär?"

Der Kandidat hatte Glück, dass die "Wer wird Millionär?"-Regie seine falsche Antwort nicht sofort eingeloggt hatte. Seine Theorie: Wäre "Trinkwasser" die korrekte Antwort, wäre da stärker auf die korrekte Schreibweise geachtet worden. "Das wäre wirklich ein Argument für mich, zu sagen: Ich lass' es vielleicht doch bleiben", machte Will einen Rückzieher und ließ sich auch von dem "Drogen oder Rechtschreibfehler"-Zuruf aus der Regie nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Der Gastronom stieg mit 16.000 Euro aus und verhinderte dadurch seinen Absturz auf 500 Euro. Korrekte Antwort war "Biotonne". "Unser Kölner Analphabetenkeller da unten hat Sie mit seinen drei S davor bewahrt, dass Sie die falsche Antwort genommen haben", bilanzierte Jauch. Pläne für den Gewinn konnte Will nicht teilen. Er habe nur mit größeren Summen geplant. "Nehmen Sie die Mütze ab, lassen Sie es sich in bar hinter der Bühne geben", gab Jauch dem Kandidaten noch eine Stilkritik mit auf den Weg, die sich möglicherweise nicht nur auf die gestrickte Kopfbedeckung bezog.

Vielleicht war Jauch dadurch ja vorgewarnt. Denn beim dritten Kandidaten des Abends, Denis Zidin, schien der Moderator gleich so eine Ahnung zu haben. Der 20-Jährige verkauft Finanzprodukte. "Wir hatten letzte Woche einen 19-Jährigen da - sehr weit kam er nicht", begrüßte Jauch den Kandidaten. Der entschied sich für die Sicherheitsvariante, um ab 16.000 Euro zu zocken. Jauch schien Zidin genau zu mustern. "Müssen aber erst mal bis 16.000 kommen", mahnte er und sollte recht behalten.

Denkt vermutlich nur groß - und war vielleicht auch deswegen beim Millimeterpapier ratlos: Denis Zidins.

Denkt vermutlich nur groß - und war vielleicht auch deswegen beim Millimeterpapier ratlos: Denis Zidins.

Zidins geschneiderter Jogginganzug mit bunten Schmetterlingen (Kostenpunkt: "ein paar Hundert Euro") schien Jauch zwar noch ganz gut zu gefallen. Mit seinem Wissen konnte der 20-Jährige aber nicht überzeugen. Weil ihm Millimeterpapier nichts sagte, brauchte er bei 500 Euro den ersten Joker. Nach der 4000-Euro-Frage waren alle Hilfestellungen weg. In der folgenden Runde hatte er ebenfalls keine Ahnung, aber auch keinen soliden Gewinnplan.

"Keine hohen Summen": Jauch wird sarkastisch

Zur Frage nach einem über 90-jährigen Filmregisseur (gesucht wurde Clint Eastwood) verkündete Zidin: "Ich habe keine Ahnung, aber ich werde auf jeden Fall zocken." Das Risiko sei es ihm wert und ein Absturz auf 500 Euro für ihn kein Problem: "Es sind eh keine hohen Summen, wo wir aktuell stehen." Diese fragwürdige Finanzstrategie stieß bei Jauch auf Sarkasmus. "Nein, keine hohen Summen", stimmte er scheinbar zu und riet: "Verkaufen Sie einfach noch mal 2000 Abos, dann haben Sie es wieder drin."

Als der 20-Jährige dann aber seine Zeit bei "Wer wird Millionär?" trotz völliger Unwissenheit verlängern wollte ("Jetzt baue ich die Spannung auf"), hielt Jauch mit seiner Meinung nicht mehr so hinter dem Berg. Auf seine Frage "Sie sind noch da?" erwiderte der Kandidat, er horche auf seine innere Stimme. "Da kam aber nichts", bilanzierte Jauch unter dem Gelächter von Studiozuschauern. Zidin entschied sich für Al Pacino und wurde mit 500 Euro zum Verlierer des Abends.

Es ging auch anders. "Das sind einfach 16.000 Euro. Ich hatte noch nie so viel Geld", hatte sich zuvor Anja Schlosser aus Augsburg gefreut. Dabei sah es auch bei der Sozialpädagogin am Anfang nicht gut aus. "Herr Jauch, das ist Schwangerschaftsdemenz", erklärte Schlosser bei der 500-Euro-Frage, hatte aber tatsächlich noch nie etwas vom Flächenmaß Ar gehört. "Was soll es denn mal werden?", erkundigte sich der Moderator nach dem Nachwuchs und wies die Antwort "Ein Junge, vielleicht Günther" umgehend als Notlüge zurück.

"Ein Junge, vielleicht Günther"

"Ein Junge, vielleicht Günther"

Allerdings zauberte Schlosser aus der Brusttasche ihrer Latzhose eine Autogrammkarte von Jauch aus dessen ARD-Ära hervor. "Um Gottes willen, ist ja meine dunkelste Zeit", kommentierte der Moderator. Er verhalf der Kandidatin trotzdem nach Leibeskräften zur korrekten Antwort. "Erster und letzter Gnadenakt", warnte Jauch.

Jauchs Outfit fürs Berghain

Als auskunftsfreudig erwies sich der Gastgeber von "Wer wird Millionär?" außerdem bei der Frage, wie der berühmteste Technoclub Berlins heißt. Allerdings ging es dabei um das Outfit, das die notorisch anspruchsvollen Türsteher des "Berghain" seiner Meinung nach sehen wollen. "Ledermaske, Ozelot-Unterhose und schwarze Seidenstrümpfe als Mann - dann hätten Sie 'ne Chance", so Jauchs Theorie.

Dass selbst 8000 Euro eine hohe Summe sind, daran ließ auch der Seelotse und Kapitän Philipp Crotogino aus Achterwehr bei Kiel keinen Zweifel. Er hatte zwar eine Ahnung, dass in der 16.000-Euro-Runde nach der Trockenbeerenauslese gefragt wurde. Der Vater zweier Töchter sicherte seiner Familie aber lieber einen schönen Gewinn. "8000 Euro sind so viel Geld, dass ich nicht auf die Idee komme, das zu jetzt zu riskieren", sagte Crotogino und strahlte geradezu, als Jauch seine Gewinnsumme offiziell machte.

"An Chancen mangelt es nicht", kommentierte der Moderator schließlich, als in der letzten Auswahlrunde des Abends lediglich drei Anwärter übrig waren. Nur Melisa Topkaya aus Hannover konnte die korrekte Antwort liefern. Die Juristin, die als Sachbearbeiterin bei der Bundesagentur für Arbeit tätig ist, stolperte aber bereits bei der zweiten Frage und musste von Jauch ausgiebig über Rammler aufgeklärt werden.

Bei 2000 Euro ließ die Regie erneut Gnade walten. Denn Topkaya hatte zunächst im Brustton der Überzeugung "Goldgurken" als beliebten Bestandteil von Mixed Pickles verortet (gesucht wurden Silberzwiebeln). Sie kehrt nächsten Montag mit der 4000-Euro-Frage zurück.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen