Panorama

Freundin aus Habgier enthauptetFrau in London zu lebenslanger Haft verurteilt

28.10.2022, 19:54 Uhr
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Die 38-jährige Angeklagte nahm das Urteil regungslos entgegen. (Foto: picture alliance / empics)

Im Juni 2021 ermordet Jemma Mitchell ihre 67-Jährige Freundin, nachdem diese sich geweigert hatte, für Reparaturen an ihrem Haus aufzukommen. Für die grausame Tat wird sie jetzt von einem Londoner Gericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Einige Fragen bleiben weiter unbeantwortet.

Ein Gericht in London hat eine Osteopathin zu lebenslanger Haft verurteilt, die eine Freundin ermordet und enthauptet hatte, um an ihr Geld zu kommen. In einem für ein britisches Strafgericht ungewöhnlichen Schritt wurde das Urteil live vom Fernsehen übertragen. Laut Anklage hatte Jemma Mitchell im Juni 2021 die 67-jährige Witwe Deborah Chong ermordet, nachdem diese sich geweigert hatte, für die Reparaturen an Mitchells baufälligem Haus in Höhe von 200.000 Pfund (rund 230.000 Euro) aufzukommen.

Sie versteckte die Leiche ihres Opfers zunächst in ihrem Garten und behauptete, Chong sei zu Verwandten "irgendwo ans Meer" gereist. Gleichzeitig setzte sie sich in einem gefälschten Testament als Haupterbin ihres Opfers ein, deren Vermögen auf rund 700.000 Pfund geschätzt wurde. Zwei Wochen nach dem Mord fuhr Mitchell mit der Leiche dann in die 320 Kilometer entfernte südwestenglische Kleinstadt Salcombe, wo Urlauber sie später neben einem Waldweg entdeckten. Bei der Polizeisuche wurde kurz darauf in der Nähe auch der Kopf des Opfers gefunden.

"Hinterhältige Tat" schockiert zutiefst

Die grausame Tat hatte in Großbritannien für Erschütterung gesorgt. Die 38-jährige Angeklagte hatte sich im Internet ihrer Sezierkünste gerühmt, eine Verwicklung in den Mord aber bis zuletzt bestritten. Überführt wurde sie unter anderem durch Aufnahmen von Überwachungskameras, die zeigten, wie sie mit einem blauen Koffer vor dem Haus ihres Opfers ankam und es vier Stunden wieder verließ, wobei sie sichtlich mit dem Gewicht des Koffers zu kämpfen hatte.

Richter Richard Marks nannte die "hinterhältige" Tat "zutiefst schockierend" und verwies darauf, dass Mitchell während des gesamten Verfahrens keine Reue gezeigt habe. Die 38-Jährige nahm das Urteil regungslos entgegen, während Angehörige ihres Opfers per Video aus Malaysia zugeschaltet waren. Chefermittler Jim Eastwood bedauerte nach dem Urteil, dass viele Fragen unbeantwortet geblieben seien. So hätte er gerne gewusst, warum Mitchell ihr Opfer enthauptet und zwei Wochen bei sich aufbewahrt habe, um die Leiche dann hunderte Kilometer weiter abzulegen.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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