Panorama

Zufall hilft den Ermittlern Mordfall in Spanien kurz vor Verjährung aufgeklärt

Bei den Ermittlungen half der Polizei auch der Zufall.

Bei den Ermittlungen half der Polizei auch der Zufall.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Anfang der 2000er verschwindet in Madrid eine Frau. Lange Zeit tappt die Polizei im Dunkeln. Erst vor wenigen Jahren findet ein Wanderer die sterblichen Überreste der Vermissten. Kurz bevor der Fall verfährt, gelingt den Beamten der entscheidende Durchbruch bei den Ermittlungen.

Der mutmaßliche Mörder einer vor knapp 20 Jahren in Spanien spurlos verschwundenen Frau ist wenige Monate vor Ablauf der Verjährungsfrist geschnappt worden. Der damalige Lebensgefährte des Opfers, der erst am Mittwoch in Madrid als Verdächtiger festgenommen worden war, habe nun die Tat gestanden, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien unter Berufung auf einen Sprecher der spanischen Kriminalpolizei. Die Tat wäre nach spanischem Gesetz im Februar 2023 verjährt.

Zur Aufklärung des Falles, der landesweit für Aufsehen und monatelange Suchaktionen gesorgt hatte, trug der Zufall entscheidend bei. Die Marktverkäuferin Juana Canal war am 22. Februar 2003 im Alter von 38 Jahren in Madrid spurlos verschwunden. Erste Teile ihrer vergrabenen Überreste wurden erst 2019 zufällig von einem Wanderer in einem ländlichen Gebiet nahe der Gemeinde Navalacruz in der Provinz Ávila gut 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt gefunden.

Der Fund führte zur Wiederaufnahme der Ermittlungen. Der damalige Lebensgefährte des Opfers wurde daraufhin in den Kreis der Verdächtigen aufgenommen und monatelang beobachtet. Unter anderem auch deshalb, weil der heute 53-Jährige aus Ávila stammt und in der Nähe der Fundstelle eine Finca besitzt. Sein Handy sei abgehört worden. Beim Gespräch mit einem Bekannten habe sich der Täter jüngst verplappert und unter anderem die Beteiligung einer weiteren Person beim Transport der Leiche von Madrid nach Navalacruz angedeutet, hieß es.

Die Polizei geht davon aus, dass die Frau nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten in ihrer eigenen Wohnung, in der damals auch ihre zwei Kinder aus einer früheren Beziehung lebten, ermordet wurde. Der Verdächtige brach den Berichten zufolge während des Verhörs zusammen und gestand den Mord. Er habe die Leiche zerstückelt und die Überreste an verschiedenen Orten vergraben. Er wolle die Polizei nun zu den Stellen führen, an denen er weitere Teile der Leiche vergraben habe, hieß es.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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