Tragisches Unglück am Mont Blanc Leichen der vermissten Bergsteiger gefunden
10.09.2024, 21:20 Uhr Artikel anhören
Der Mont Blanc liegt an der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Er ist der höchste Berg der Alpen.
(Foto: picture alliance / Hans Lucas)
Seit Samstag sind mehrere Bergsteiger aus Italien und Südkorea am Mont Blanc vermisst. Am Sonntag konnten zwei Südkoreaner gerettet werden. Für die vier anderen Vermissten gibt es traurige Gewissheit: Die Rettungskräfte können sie nur noch tot bergen.
Die vier seit Samstag am Mont Blanc vermissten Bergsteiger aus Italien und Südkorea sind tot. Eine Rettungsmannschaft, die per Hubschrauber landen konnte, habe die Leichen am Dienstag ganz in der Nähe des Gipfels gefunden, teilte die Präfektur Haute-Savoie mit.
Die Alpinpolizei von Chamonix fand demnach die Leichen im Bereich der Mur de la Cote, einem steilen eisigen Hang, der auf französischer Seite zum Gipfel des Mont Blanc führt, schreibt die "Frankfurter Rundschau". Die Leichen wurden geborgen und ins Tal gebracht. "Die vier Bergsteiger sind wahrscheinlich an Müdigkeit und Erschöpfung gestorben", berichtete der Sender TF1 unter Verweis auf die Gendarmerie. Ihre Familien seien bereits benachrichtigt.
Am Samstag waren insgesamt drei Seilschaften unter schlechten Wetterbedingungen als vermisst gemeldet worden. Die Bergsteiger aus Italien sollen ohne Bergführer unterwegs gewesen sein. Zwei Südkoreaner konnten am Sonntag unter hohem Aufwand in Sicherheit gebracht werden. Die Rettungsarbeiten wurden durch das schlechte Wetter stark behindert.
Zu den beiden italienischen Bergsteigern hatte es am Samstag einen letzten Telefonkontakt gegeben, als diese sich in etwa 4600 Höhenmetern auf der Nordseite des Mont Blanc befanden.
Ein Sommer voller Unglücke
In diesem Sommer ereigneten sich auf dem Mont Blanc, dem höchsten Berg Westeuropas, bereits mehrere Todesfälle - insbesondere im Couloir du Goûter auf dem Weg zum Gipfel. Vor einer Woche war ein 35-jähriger Bergsteiger im Mont-Blanc-Massiv ums Leben gekommen. Der Mann aus Rumänien sei aufgrund eines technischen Fehlers im Couloir du Goûter, der manchmal auch "Todeskorridor" genannt wird, rund 200 Meter in die Tiefe gestürzt, teilte die Bergrettung in Chamonix mit.
Anfang August waren zwei deutsche Bergsteiger nach einem Absturz von Gletschereis am Fuße des Mont-Blanc-Massivs als vermisst gemeldet worden. Die Suche nach ihnen wurde später erfolglos beendet. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass der Permafrost zurückgeht und sich immer häufiger große Felsbrocken lösen.
Quelle: ntv.de, rwe/dpa/AFP