"Ein Knall und dann der Abgang" Gletschereis tötet Bergsteiger am Mont Blanc
05.08.2024, 15:11 Uhr Artikel anhören
Bergrettung am Mont Blanc. Schwere Unglücke sind am höchsten Berg der Alpen keine Seltenheit.
(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)
Mehrere Bergsteiger sind in der Nacht am Mont Blanc unterwegs, als es offenbar einen lauten Knall gibt. Gletschereis-Blöcke lösen sich und erfassen Teile der Gruppe. Mindestens eine Person kommt dabei ums Leben.
Am Mont Blanc ist ein Mensch durch herabstürzendes Gletschereis gestorben. Vier Menschen wurden bei dem Unglück am höchsten Berg der Alpen verletzt, wie die zuständige Präfektur mitteilte. Einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr, schrieb der französische Politiker Xavier Roseren auf X. Gegen drei Uhr morgens lösten sich nach Behördenangaben im Gebiet des Mont Blanc du Tacul auf 4100 Metern über dem Meeresspiegel Gletschereis-Blöcke.
Solche Eistürme werden Sérac genannt. Eine Gruppe aus 15 Bergsteigern war in der Nähe, als die Massen aus Eis, Schnee und Geröll herunterfielen. Beim Todesopfer handelt es sich Medienberichten zufolge um einen französischen Staatsbürger. Zur Gruppe gehörten zudem Bergsteiger aus Spanien und der Schweiz. Ein Krisenstab wurde eingerichtet.
"Wir waren gerade vorbeigekommen. Es war dunkel, wir hörten nur das Geräusch. Ein Knall und dann der Abgang von Schnee in Richtung Tal", sagte Paolo Comune, Direktor der Alpinrettung des italienischen Aostatals, der Zeitung "La Repubblica". Er habe sich zu Trainingszwecken in dem Gebiet befunden, in dem sich das Gletschereis löste.
Ersten Informationen zufolge gab es für den Sérac-Sturz eine natürliche Ursache. In der Nacht soll auf dem Berg ein Schneesturm getobt haben. Der Mont Blanc liegt an der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Er ist wegen seiner Höhe von mehr als 4800 Metern den Wetterbedingungen extrem ausgesetzt, immer wieder kommt es zu schweren Unglücken.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa