Grausames Liebesdrama in Spanien Polizei findet mutmaßlichen Stückel-Mörder bei Google Maps
18.12.2024, 16:32 Uhr Artikel anhören
Auf diesem Bild soll zu sehen sein, wie die Leiche des Mordopfers in den Kofferraum eines Autos gelegt wird.
(Foto: © Google 2024 )
Im Norden Spaniens entdeckt die Polizei die zerstückelte Leiche eines jungen Kubaners, der seit mehr als einem Jahr vermisst wird. Wenig später nehmen die Beamten zwei Mordverdächtige fest. Den Wendepunkt in dem grausamen Fall liefert ein Foto bei Google Street View.
Ein Schock durchfuhr das nordspanische Dorf Tajueco, als in der 58-Seelen-Gemeinde am 11. Dezember eine zerstückelte Leiche entdeckt wurde. Nach der Verhaftung von zwei Mordverdächtigen wurde klar: Der grausame Fund dürfte das letzte Puzzleteil in einem mehr als ein Jahr anhaltenden Vermisstenfall gewesen sein. Den entscheidenden Wendepunkt lieferte letztlich ein Bild bei Google Street View, wie das kubanische Nachrichtenmagazin "Cibercuba" berichtet.
Die Hintergründe des Falls gehen auf den November 2023 zurück, als ein in Spanien lebender Kubaner seinen Bruder bei der Polizei als vermisst gemeldet hatte. Dieser war in die nordspanische Provinz Soria gereist, um dort nach seiner Ehefrau zu suchen. Die beiden Männer hatten während der Reise regelmäßigen Handy-Kontakt. Doch der brach plötzlich ab, der Bruder des Mannes verschwand spurlos.
Die Polizei leitete das Ermittlungsverfahren ein, monatelang wurden in Soria Durchsuchungen durchgeführt, Wohnhäuser inspiziert und Ausgrabungen vorgenommen. Die Suche lief zunächst allerdings ins Leere - bis Beamte ein Jahr später im Internet ein beunruhigendes Bild entdeckten, das von einem Google-Maps-Fahrzeug aufgenommen worden war.
Das Foto, das noch immer bei Google Street View verfügbar ist, zeigt einen Mann, der einen großen weißen Plastiksack in den Kofferraum eines roten Autos legt. Die Form des Sacks deutet darauf hin, dass er eine menschliche Leiche enthält.
Der Wolf und seine Geliebte
Zusammen mit früheren Verdachtsmomenten führte die Entdeckung die Polizei zu einem Mann, der in Soria als el Lobo de Tajueco (der Wolf von Tajueco) bekannt ist. Er hatte eine Bar im Nachbarort Bayubas de Arriba betrieben und unterhielt - wie die Ermittler herausfinden konnten - eine Affäre mit der Ehefrau des Opfers. Mit Hilfe von Abhörgeräten konnten die Beamten ein Gespräch zwischen den beiden aufzeichnen, aus dem hervorging, dass sie in das Verbrechen verwickelt waren. Am 12. November wurden der Wolf von Tajueco und seine Geliebte schließlich festgenommen.
Nach weiteren Ermittlungen fanden die Ermittler wenige Monate später dann die zerstückelten Überreste des kubanischen Staatsbürgers auf dem romanischen Friedhof von Andaluz, einem kleinen Bergdorf in Soria.
Laut der Polizei hatte das Opfer bei seiner Ankunft in Spanien festgestellt, dass seine Frau ein Verhältnis mit dem Verdächtigen hatte. Diese Situation soll der Auslöser für den Mord gewesen sein, der angeblich von beiden Personen geplant und ausgeführt wurde.
Die Festgenommenen wurden in Untersuchungshaft genommen und des Mordes angeklagt. Der Untersuchungsrichter stellte den Fall unter Geheimhaltung, da die Ermittlungen zur Klärung aller Einzelheiten des Vorfalls noch andauern.
Anwohner stehen unter Schock
Die kleinen ländlichen Gemeinden Andaluz, Tajueco und Bayubas de Arriba stehen noch immer unter Schock. "Niemand hätte gedacht, dass so etwas hier passieren könnte. Es ist so eine ruhige Gegend", berichtet ein Anwohner.
Angesprochen auf den Wolf von Tajueco berichten andere Anwohner von einem einsamen Mann, der sein Leben in Einsamkeit verbrachte und "viele persönliche Probleme" hatte.
Quelle: ntv.de, apr