Kriminalität kennt keine GrenzenPolizei-Bündnis soll Einbrecher stoppen

Nationale Grenzen spielen für Einbrecherbanden längst keine Rolle mehr. Um die Aufklärung zu verbessern und mehr Täter zu fassen, vereinbaren die belgischen, deutschen und niederländischen Polizeibehörden jetzt eine engere Zusammenarbeit.
Im Kampf gegen international agierende Einbrecherbanden haben deutsche, niederländische und belgische Polizeibehörden eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Einzelheiten regelten die zuständigen Minister von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen sowie Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit ihren belgischen und niederländischen Kollegen in der "Aachener Erklärung".
Die Kooperation sieht vor, den Informationsaustausch zu international agierenden Tätergruppen zu verbessern. Außerdem sollen gemeinsame Ermittlungsgruppen und Kontrollen organisiert werden. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger soll die Zusammenarbeit schon im November beginnen. Er sprach vorab von "Kriminaltouristen, die heute in Düsseldorf eine Wohnung ausräumen und morgen in Amsterdam einen Bruch machen".
In Deutschland steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche seit rund zehn Jahren kontinuierlich. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit mehr als 167.000 Einbrüche und Einbruchsversuche registriert, fast zehn Prozent mehr als im Jahr 2014. Ähnlich hohe Zahlen gab es zuletzt in den späten 1990er Jahren. Ermittler führen den Anstieg zu großen Teilen auf kriminelle Banden aus dem Ausland zurück.
Eine sehr enge Zusammenarbeit wegen Einbrecher- und Diebesbanden gibt es bereits zwischen Brandenburg und Polen. Die dortigen Polizeibehörden hatten vor knapp anderthalb Jahren einen Polizeivertrag unterzeichnet, um die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen. Im polnischen Swiecko ist gar eine gemeinsame Dienststelle geplant.