Panorama

Batman-Statue zersägt Proteste für Aborigines begleiten australischen Nationalfeiertag

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Demonstranten marschieren über die Victoria Bridge in Brisbane im australischen Bundesstaat Queensland.

Demonstranten marschieren über die Victoria Bridge in Brisbane im australischen Bundesstaat Queensland.

(Foto: IMAGO/AAP)

Jedes Jahr am 26. Januar feiert Australien die Ankunft der ersten Europäer auf dem Kontinent. Für die indigene Bevölkerung ist der "Australia Day" jedoch ein Trauertag, steht er doch für den Beginn der Kolonialherrschaft. Zehntausende gehen zur Unterstützung der Aborigines auf die Straße.

Beim australischen Nationalfeiertag hat es in mehreren Städten Demonstrationen zur Unterstützung der Aborigines gegeben. In Sydney gingen nach Schätzungen der Polizei rund 15.000 Menschen auf die Straße, in Melbourne waren es demnach 25.000. Der Australia Day erinnert jedes Jahr am 26. Januar an die Ankunft der europäischen Siedler in Australien im Jahr 1788. Er wird mitten im australischen Sommer traditionell mit Partys und Großveranstaltungen begangen.

Viele Vertreter der indigenen Bevölkerung sehen keinen Grund zum Feiern, sondern zum Trauern, weil der Tag für den Beginn der britischen Kolonisierung des Kontinents steht. Bei den Protestaktionen wurde auf anhaltende Probleme der Aborigines hingewiesen, die unter anderem überdurchschnittlich oft Opfer von Polizeigewalt seien. Im Vorfeld des Nationalfeiertags wurde in Melbourne laut Polizei und Medienberichten die Statue des Kolonialherren John Batman in zwei Teile zersägt.

Mehr zum Thema

Batman, einer der Gründer von Australiens zweitgrößter Stadt, war in die Tötung von Ureinwohnern verwickelt. Ein Denkmal für die australischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gekämpft haben, wurde mit roter Farbe beschmiert und mit dem Slogan "Land zurück" versehen. Am Donnerstag hatten Unbekannte zudem bereits Statuen von James Cook und Queen Victoria in Melbourne beschädigt. Der britische Seefahrer und die britische Königin stehen symbolisch für die Einnahme Australiens im 18. Jahrhundert und die folgenden Jahre britischer Kolonialherrschaft.

Oppositionsführer Peter Dutton rief die Australier in den sozialen Medien auf, sich nicht vom Feiern ihres Landes abschrecken zu lassen. Im Herbst 2023 war Ministerpräsident Anthony Albanese mit dem Versuch gescheitert, per Volksabstimmung mehr Rechte für die Aborigines durchzusetzen. Das als historisch eingestuften Referendum scheiterte damals mit deutlicher Mehrheit.

Quelle: ntv.de, lar/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen