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Helfer verteilen Wasserflaschen Rom pulverisiert eigenen Hitzerekord

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In Italiens Hauptstadt lechzen die Menschen angesichts von mehr als 40 Grad nach Wasser.

In Italiens Hauptstadt lechzen die Menschen angesichts von mehr als 40 Grad nach Wasser.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

In Rom überschreitet die Tageshöchsttemperatur den bisherigen Allzeitrekord um mehr als ein Grad. Helfer verteilen Wasser an Menschen in Not. Auch in Spanien, Frankreich und Griechenland werden Rekorde aufgestellt.

Italien stöhnt unter der aktuellen Hitzewelle. In Rom wurde nach Daten des Wetterdienstes der Region Latium zur Mittagszeit eine Höchsttemperatur von 41,8 Grad im Schatten gemessen. Damit überbietet die Hauptstadt den bisherigen Höchstwert von 40,7 Grad deutlich. Das Hochdruckgebiet "Caronte" beschert dem Mittelmeerland sehr hohe Temperaturen.

Für 20 größere Städte hatte das italienische Gesundheitsministerium am heutigen Dienstag indes die höchste Alarmstufe für Hitze ausgerufen, für Mittwoch gar für 23. Das bedeutet, dass dort auch für gesunde Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen können.

In Rom hat der Zivilschutz Freiwillige auf die Straße geschickt, um Menschen, die mit der Hitze kämpfen, zu unterstützen. An gut besuchten Orten mit Attraktionen wie dem Kolosseum verteilen sie Wasserflaschen an die zahlreichen Touristen. Abkühlung holen sich viele Menschen in Rom auch an den zahlreichen Brunnen - an den kleinen "Nasoni" aber auch unter dem Wasserstrahl größerer Brunnen. Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri stellte aber klar: Baden ist in den Brunnen weiterhin tabu. Über eine App ("Waidy WOW") lassen sich in der Stadt 50.000 Trinkwasserstellen finden.

44 Grad auf Sardinien

In Teilen der süditalienischen Regionen Apulien, Basilikata sowie Kalabrien wurde die 40-Grad-Marke geknackt. Auch auf den großen Mittelmeerinseln Sardinien und Sizilien hatte das aktuelle Hochdruckgebiet Auswirkungen auf die Temperaturen. Im Landesinnern Siziliens wurden in bestimmten Gegenden 43 Grad gemessen, in Teilen des Südens Sardiniens gar 44 Grad. Im Vergleich ein wenig erträglicher war es in den Gebieten rund um die Städte Florenz und Bologna mit 37 bis 38 Grad.

Auch in anderen Ländern Südeuropas macht die Hitze den Menschen derzeit zu schaffen. In den spanischen Regionen Katalonien und Aragonien sowie auf den Balearen gilt etwa seit dem heutigen Dienstag die höchste Alarmstufe. In der Hauptstadt Madrid klagte die 27-jährige Lidia Rodriguez: "Man kann sich nicht auf der Straße aufhalten, es ist furchtbar."

Es ist bereits die dritte Hitzewelle in Spanien in diesem Jahr - und zugleich die intensivste. Sie führte bereits am Montag in der Mitte und im Süden des Landes zu extremen Temperaturen, mit einem Spitzenwert von 44,9 Grad im andalusischen Andujar. Das Innenministerium warnte wegen der mit der Hitze einhergehenden Trockenheit vor einer "sehr hohen bis extremen" Waldbrandgefahr im ganzen Land, insbesondere aber auf der Kanareninsel La Palma. Dort kämpft die Feuerwehr bereits seit Samstag gegen einen großen Waldbrand.

Fast 30 Grad in Wintersportort

Der staatliche französische Wetterdienst meldete für den Wintersportort Alpe d'Huez in einer Höhe von 1860 Metern den Rekordwert von 29,5 Grad Celsius. In Verdun, am Fuß der Pyrenäen, wurde erstmals eine Temperatur von 40,6 Grad Celsius gemessen. In sieben Départements gilt die zweithöchste Hitzewarnstufe, am Mittwoch sollen drei weitere Départements hinzukommen.

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Laut Robert Vautard vom französischen Klimainstitut Pierre-Simon Laplace handelt es sich bei den Hitzewellen "nicht um ein einzelnes Phänomen, sondern um viele, die gleichzeitig auftreten". Sie alle würden jedoch "von einem Faktor verstärkt: dem Klimawandel".

In Griechenland wirkt sich die Hitze auf das touristische Angebot des Landes aus. Das Sicherheitspersonal der Akropolis in Athen und anderer archäologischer Sehenswürdigkeiten kündigte beispielsweise Arbeitsniederlegungen an. Weil die Mitarbeiter in den vergangenen Tagen unter den "extremen" Bedingungen gelitten hätten, würden sie von Donnerstag bis Sonntag für jeweils vier Stunden nicht arbeiten, erklärte die Gewerkschaft Peyfa. Der Zugang zur Akropolis war in den vergangenen Tagen bereits von den Behörden beschränkt worden. Die Maßnahmen wurden am Montag angesichts sinkender Temperaturen aufgehoben. Ab Donnerstag ist eine weitere Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad Celsius vorhergesagt.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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