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Alarmstufe Rot in 20 Städten So bereitet sich Italien auf den Hitze-Höhepunkt vor

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Auch die Kleinsten suchen in Bergamo angesichts der Rekord-Temperaturen nach Erfrischung.

Auch die Kleinsten suchen in Bergamo angesichts der Rekord-Temperaturen nach Erfrischung.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Italien litt 2022 wie kaum ein anderes Land in Europa unter den hohen Temperaturen. Die Folge: Allein 18.000 Menschen starben an den Folgen der Hitze. Für die kommenden Tage drohen neue Temperatur-Rekorde. Für Risikogruppen werden nun entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen.

Italienische Behörden geben angesichts neuer Rekord-Temperaturen Hitzewarnungen raus. Für 20 Städte - von Bozen in Südtirol bis Palermo auf Sizilien - gilt aktuell die Alarmstufe Rot. Die Warnung betrifft auch beliebte Urlaubsorte wie Venedig, Florenz, Rom, Bologna oder Neapel.

In der Hauptstadt Rom wird mit einem Temperaturanstieg auf 42 Grad gerechnet. Dies wäre ein Hitzerekord. In Rom schickte der Zivilschutz Freiwillige auf die Straße, um Menschen, die mit der Hitze kämpfen, zu unterstützen. An gut besuchten Orten mit Attraktionen wie dem Kolosseum verteilen sie Wasserflaschen an die zahlreichen Touristen. Nach Daten des Wetterdienstes der Luftwaffe wurden zur Mittagszeit bereits 41 Grad gemessen.

Am 11. August 2021 wurde auf Sizilien mit 48,8 Grad Europas Hitzerekord aufgestellt. Die Insel Sardinien dürfte sich noch am Dienstag diesem Rekord annähern - oder ihn möglicherweise sogar überschreiten.

Alarmstufe Rot bedeutet nach Angaben des italienischen Gesundheitsministeriums eine "Notsituation, in der die Gesundheit von Menschen gefährdet sein könnte". Dies gelte auch für "gesunde und aktive Menschen"; besonders betroffen aber seien "ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke".

Vielerorts wurden für die drei Risikogruppen Schutzmaßnahmen getroffen. "Wir lassen unsere Kleinen keinen Sport treiben und verbringen abwechselnd drei Tage am Meer und drei Tage im Wald", erzählt Morgana Cucca, die Leiterin eines Ferienzentrums in Lanusei auf Sardinien.

2022 gab es 18.000 Hitze-Tote in Italien

In der Inselhauptstadt Cagliari empfiehlt die Apothekerin Teresa Angioni ihren Kunden vor allem, einer Dehydrierung vorzubeugen. Ihre Kunden kauften "hauptsächlich Magnesium- und Kaliumpräparate und lassen sich ihren Blutdruck messen, der oft niedrig ist", sagt sie.

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Und in einem Altenheim der Gemeinde Samugeho im Zentrum Sardiniens bekommen die Bewohner "mehr Eis als gewöhnlich", wie Betreuerin Franca berichtet. Ihre Schützlinge gehen demnach nur morgens raus, "den Rest ihrer Zeit verbringen sie in klimatisierten Räumen".

Im vergangenen Jahr waren in Italien 18.000 Menschen durch die Hitze gestorben. Es war damit laut einer vor kurzem in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" veröffentlichten Studie das am stärksten betroffene Land in Europa.

Quelle: ntv.de, psc/AFP/dpa

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