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Für Bewältigung der Krise Berlin und Paris sagen Libanon Millionen Euro Hilfe zu

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Durch die Kämpfe zwischen Hisbollah und israelischem Militär im Südlibanon ist die Zerstörung dort groß. Die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung ist enorm schwierig, die Infrastruktur liegt vielfach in Trümmern. Frankreich und Deutschland sichern Millionenhilfe zu. Präsident Macron macht aber einen weiteren Vorschlag.

Deutschland hat dem Libanon bei einer internationalen Hilfskonferenz in Paris insgesamt 96 Millionen Euro an Unterstützung zugesagt. Das Bundesentwicklungsministerium stellt davon nach eigenen Angaben vom Donnerstag 60 Millionen zur Verfügung, das Auswärtige Amt 36 Millionen Euro. Die Unterstützung solle durch UN-Organisationen wie das Welternährungsprogramm oder Nichtregierungsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz verteilt werden.

Ziel sei es, "die Binnenvertriebenen zu erreichen und die gesellschaftliche, wirtschaftliche und institutionelle Stabilität im Libanon zu sichern", erklärte das Entwicklungsministerium. Zahlreiche weitere Geber hätten sich mit "substanziellen Zusagen an der Bewältigung der Krise im Libanon" beteiligt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherte dem von Krieg und Krisen erschütterten Libanon 100 Millionen Euro an humanitärer Soforthilfe zu. "Der Krieg muss so schnell wie möglich enden, wir brauchen einen Waffenstillstand im Libanon", sagte Macron bei einer internationalen Hilfskonferenz. Er sicherte dem Land und den Menschen Unterstützung in der Not und beim Wiederaufbau "eines freien, souveränen Libanon" zu. Die Vereinten Nationen haben die unmittelbar benötigte Soforthilfe für das Land auf 400 Millionen Euro beziffert.

Macron sagte, es sei bedauerlich, dass der Iran die Hisbollah gegen Israel einsetze. Er beklagte auch, dass Israel seinen Militäreinsatz im Libanon fortsetze und die Zahl der zivilen Opfer weiter steige. Israel führt im Libanon Krieg gegen die mit dem Iran verbündete Hisbollah. Die Leidtragenden des Konflikts sind die Zivilisten.

Macron fordert mehr UN-Soldaten

Der geschäftsführende Ministerpräsident des Libanon, Nadschib Mikati, sagte in Paris, die Angriffe Israels bedrohten die Existenz des Landes und verursachten neben der Vertreibung Hunderttausender Menschen massive Schäden an der Infrastruktur und Wirtschaft. "Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand."

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In diesem Zusammenhang will sich Macron dafür einsetzen, dass der UN-Mission UNIFIL im Libanon weitere 6000 Soldaten zur Verfügung gestellt werden. Der Einsatz der Vereinten Nationen im Libanon müsse der aktuellen Lage angepasst werden, Angriffe auf die Truppe seien inakzeptabel, betont er. Zudem müsse die libanesische Armee besser ausgestattet werden.

Einen Waffenstillstand mahnte auch UN-Generalsekretär António Guterres an, sowohl für den Libanon als auch für Gaza. Guterres, der umstrittener Weise am BRICS-Gipfel im russischen Kasan teilnahm, verurteilte in einer in Paris übertragenen Ansprache Angriffe auf UN-Friedenstruppen im Libanon. Diese könnten ein Kriegsverbrechen darstellen.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP/rts

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