Politik

Darunter Schiff nach Deutschland Drei weitere Getreidefrachter verlassen Ukraine

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Nach den Drohnenangriffen auf die russische Schwarzmeerflotte setzt Russland das Getreide-Abkommen mit der Ukraine bis auf Weiteres aus. Nachdem gestern trotzdem zwölf Schiffe ukrainische Häfen verlassen haben, folgen nun drei weitere. Ein mit Mais beladener Frachter soll nach Deutschland gehen.

Trotz Russlands Aussetzung des Getreide-Exportabkommens mit der Ukraine haben am Vormittag drei weitere Frachtschiffe mit Getreide ukrainische Häfen verlassen. Die Schiffe seien auf dem Weg zu dem sogenannten humanitären Seekorridor im Schwarzen Meer, teilte das Gemeinsame Koordinierungszentrum (JCC) in Istanbul mit. Unter den Schiffen ist laut UN-Daten auch die mit Mais beladene "SSI Challenger" mit dem Ziel Deutschland.

Die Fahrten der drei Getreidefrachter seien von der ukrainischen, der türkischen und der UN-Delegation gebilligt worden, erklärte das JCC. "Die Delegation von Russland wurde informiert", hieß es weiter. Am Montag hatten bereits zwölf Frachter mit Getreide und anderen landwirtschaftlichen Produkten ukrainische Häfen verlassen.

Die Inspektion von Schiffen in Istanbul werde von Vertretern der UN und der Türkei vorgenommen, hieß es. Am Montag wurden demnach 46 Untersuchungen abgeschlossen. Die Schiffe werden inspiziert, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Ähnliches geladen haben.

UN-Koordinator: zivile Frachtschiffe keine Geiseln

Das Getreideabkommen war am 22. Juli unter Vermittlung der Türkei und der UNO unterzeichnet worden und galt als zentraler Beitrag zur Milderung der vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelösten globalen Ernährungskrise. Zur Umsetzung wurde das Gemeinsame Koordinierungszentrum in Istanbul eingerichtet, in dem Vertreter der Ukraine und Russlands sowie der Türkei und der UNO die Einhaltung des Abkommens und die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf festgelegten Routen überwachten.

Als Reaktion auf massive Drohnenangriffe auf die russische Schwarzmeerflotte auf der Halbinsel Krim hatte Russland am Wochenende die Vereinten Nationen und die Türkei informiert, dass es das Abkommen auf unbestimmte Zeit aussetze. Moskau machte die Ukraine für die Angriffe verantwortlich. Am Montag hatte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York gesagt, Moskau könne "eine ungehinderte Passage von Schiffen ohne unsere Inspektion nicht zulassen". Der UN-Koordinator für die Getreideinitiative, Amir M. Abdulla, kritisierte Moskaus Entscheidung scharf: Zivile Frachtschiffe dürften weder als "militärisches Ziel noch Geisel" missbraucht werden, erklärte er auf Twitter.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP/dpa

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