Fotos zeigen großen Krater Explosion nahe Militärflugplatz im russischen Krasnodar
02.07.2023, 20:06 Uhr Artikel anhören
Russische Militärblogger sind überzeugt: Für eine Drohne ist der Krater zu groß.
(Foto: Telegram: Baza)
Die Stadt Primorsko-Achtarsk am Asowschen Meer ist nicht weit von der Ukraine entfernt. Von einem angrenzenden Flugplatz startet die russische Armee Berichten zufolge nachts Drohnenangriffe. Jetzt schlägt die Ukraine womöglich zurück.
Im südrussischen Gebiet Krasnodar hat sich Medienberichten zufolge eine größere Explosion unweit eines Militärflugplatzes ereignet. Im sozialen Netzwerk Telegram wurden Fotos von einem etwa vier Meter tiefen Krater veröffentlicht, der einen Durchmesser von etwa 30 Metern haben soll. Der Krater sei in der Nähe des Flugplatzes der Stadt Primorsko-Achtarsk entstanden. Videos aus der Region zeigen eine hohe Rauchsäule. Der Militärflugplatz soll sich nur etwa 200 Meter vom Krater entfernt befinden.
Der Gouverneur von Krasnodar, Weniamin Kondratjew, teilte mit, der "Vorfall" werde untersucht. Es gebe keine Opfer, schrieb er. Auch Wohnhäuser und andere Objekte seien ersten Erkenntnissen zufolge nicht beschädigt worden.
Die Region Krasnodar befindet sich im Süden von Russland und grenzt im Westen an die Krim. Die gleichnamige Hauptstadt befindet sich nur etwa 250 Kilometer von der 2014 von Russland annektierten Halbinsel entfernt und ist über die Kertsch-Brücke an sie angeschlossen. Im Nordwesten der Region schließt das Asowsche Meer an, im Südwesten liegt das Schwarze Meer.
Startplatz für Drohnenangriffe?
Die Stadt Primorsko-Achtarsk liegt etwa zwei Autostunden nördlich der Stadt Krasnodar am Asowschen Meer. Auf der gegenüberliegenden Seite des Nebenmeeres befinden sich von Russland besetze Gebiete der Ukraine. Vom Militärflughafen der Stadt soll die russische Armee unbestätigten Berichten zufolge die meisten ihrer iranischen Drohnen starten, mit denen sie vor allem nachts ukrainische Städte angreift.
Wodurch der Krater entstanden ist, ist unklar. Spekuliert wird, dass die Ukraine mit einer Kamikaze-Drohne versucht haben könnte, den angrenzenden Militärflughafen zu treffen. In Telegram-Kanälen russischer Militärblogger wird dagegen ein Angriff mit einer umgebauten Flugabwehrrakete des Typs S-200 vermutet, mit denen die Ukraine demzufolge bereits Ziele auf der Krim angegriffen hat. Auch der Einsatz der ukrainischen Kurzstreckenrakete Sapsan, die auch als Hrim-2 bekannt ist und aus ukrainischer Eigenproduktion stammt, wird für möglich gehalten. Einen Drohnenangriff halten die Blogger dagegen für ausgeschlossen, weil der Krater dafür zu groß sei.
Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kommt es seit Monaten immer wieder auch zu Beschuss auf russische Grenzregionen. Opferzahlen und Schäden stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.
Quelle: ntv.de, chr/dpa