Erstmals seit zwölf Tagen Russland greift Kiew aus der Luft an
02.07.2023, 09:46 Uhr Artikel anhören
Die letzten Luftangriffe hatte es vor einigen Tagen gegeben.
(Foto: AP)
Die Nacht zum Sonntag nutzt Russland für neue Drohnenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Lokalen Behörden zufolge wird ein Mann durch herabfallende Trümmer verletzt.
Die ukrainische Luftabwehr hat in der Nacht auf Sonntag nach eigenen Angaben auf den ersten russischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew seit zwölf Tagen erfolgreich reagiert. Die Luftabwehr habe vorläufigen Erkenntnissen zufolge alle Ziele getroffen. "Ein weiterer Angriff auf Kiew", schrieb der Militärverwaltungschef von Kiew, Serhij Popko, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. "Zurzeit gibt es keine Informationen über mögliche Opfer oder Schäden."
Der Leiter der regionalen Militärverwaltung Kiews, Ruslan Kravchenko, berichtete laut ukrinform.net auf Telegram, drei Privathäuser in zwei Bezirken der Region Kiew seien durch herabfallende Trümmer der abgeschossenen Drohnen beschädigt worden. Dabei habe ein Mann eine Beinverletzung erlitten. Den Eigentümern der beschädigten Gebäude werde die nötige Hilfe gewährt, versicherte Kravchenko.
Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Reuters-Zeugen hörten Explosionen, die dem Geräusch von Flugabwehrsystemen ähnelten, die Ziele treffen. Für Kiew, seine Umgebung und eine Reihe von Regionen in der Zentral- und Ostukraine waren in der Nacht für etwa eine Stunde Luftangriffswarnungen ausgegeben worden. Von Russland lag dazu zunächst keine Stellungnahme vor.
Erbitterte Kämpfe
Zuletzt hatte das Russland in der Nacht zum 20. Juni mehrere Städte in der Ukraine, darunter Kiew und das etwa 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernte Lwiw, aus der Luft angegriffen. Die Luftabwehr hatte damals ersten Angaben zufolge 28 von 30 Drohnen abgeschossen.
Ukrinform zufolge konzentrierten die russischen Truppen ihre Hauptanstrengungen weiterhin auf die Richtungen Lyman, Bachmut und Marinka. Es tobten erbitterte Kämpfe. In den letzten 24 Stunden sei es dort zu 46 Gefechten gekommen. Die ukrainische Luftwaffe habe in den letzten 24 Stunden zehn Angriffe auf feindliche Truppenverbände geflogen, zwei auf russische Flugabwehrraketensysteme und einen auf einen feindlichen Kommandoposten. Auch Raketen- und Artillerieeinheiten beschossen russische Kommandoposten, Personal-, Munitions- und Militärausrüstungsgruppen sowie Artilleriesysteme.
Quelle: ntv.de, sba/rts