Politik

Zu wenig Klimaschutz Grüne Jugend kritisiert Ampel-Pläne

Die Bundessprecher der Jugendorganisation: Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus.

Die Bundessprecher der Jugendorganisation: Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus.

(Foto: dpa)

In der Nachwuchsorganisation der Grünen regt sich Unmut: Ihr gehen die Vorschläge von SPD, FDP und ihrer Mutterpartei für eine mögliche Ampel-Regierung nicht weit genug. Die Kritik der Jugend zielt auf das grüne Kernthema: die Klimapolitik. Auch die Aktivisten von Fridays for Future melden sich zu Wort.

Die Grüne Jugend hat sich kritisch zu den bisherigen Vorschlägen der Ampel-Verhandlungspartner zum Klimaschutz geäußert. "Im bisherigen Verhandlungsstand der Ampel kommt der Klimaschutz zu kurz", schrieb die Nachwuchsorganisation von Bündnis 90/Die Grünen auf Twitter. Den Forderungen der Klima-Aktivisten von Fridays vor Future schließe sich die Organisation an, heißt es dort weiter.

Die Grüne Jugend fordert SPD, Grüne und FDP in ihrem Tweet dazu auf, die Emissionen von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) so zu begrenzen, dass eine Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad verhindert wird. Außerdem fordert die Nachwuchsorganisation einen Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas bis spätestens 2035 und einen "konsequenten und sozialverträglichen" Kohleausstieg bis spätestens 2030.

Die Organisation Fridays for Future hatte SPD, Grüne und FDP zuvor ermahnt, einen deutlich ambitionierteren Klimaschutz in ihren anstehenden Verhandlungen zur Bildung einer künftigen Bundesregierung festzuschreiben. Dazu stellte sie ihre Forderungen für die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung vor. "Wir sprechen nicht von der Begrünung der Regierungsarbeit, wir sprechen von vollumfänglichen Systemveränderungen, die anstehen. Ein 'Weiter so' in ökoliberal ist zum Scheitern verurteilt", sagte Aktivistin Luisa Neubauer.

Unter den Forderungen sind ein Einbaustopp für fossile Verbrennermotoren ab 2025 sowie ein sofortiger Neu- und Ausbaustopp für Autobahnen und Bundesstraßen. Für die internationale Klimafinanzierung sollten demnach jährlich mindestens 14 Milliarden Euro festgelegt werden. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, will Fridays for Future an diesem Freitag erneut in Berlin auf die Straße gehen. Erwartet werden Aktivisten aus ganz Deutschland.

Derweil ging der größte Verband der deutschen Biobauern hart mit den Verhandlungsergebnissen ins Gericht und wertet sie als Rückschritt gegenüber den Landwirtschaftszielen der EU. "Was in dem Sondierungspapier zu den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt aufgeschrieben wurde, fällt im Grunde genommen hinter das zurück, was bereits auf der realpolitischen Tagesagenda ist", sagte Bioland-Präsident Jan Plagge der "Augsburger Allgemeinen".

Quelle: ntv.de, mbe/dpa/AFP

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