Politik

350.000 zusätzliche Streitkräfte London: Armee-Aufstockung wird schwierig für Russland

Russland gehe davon aus, dass noch viele Jahre eine verstärkte militärische Bedrohung bestehen werde, hieß es in London.

Russland gehe davon aus, dass noch viele Jahre eine verstärkte militärische Bedrohung bestehen werde, hieß es in London.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP)

Bis 2026 will Russland seine Truppenstärke von 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten erhöhen und neue militärische Strukturen schaffen. Laut dem britischen Geheimdienst wird der Kreml jedoch Schwierigkeiten haben, genug Streitkräfte und Ausrüstung aufzutreiben.

Russland wird die angekündigte deutliche Aufstockung seines Militärs nach britischer Einschätzung nur schwer umsetzen können. "Russland wird höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten haben, Personal und Ausrüstung für die geplante Erweiterung aufzutreiben", teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Briefing mit.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte vor kurzem unter anderem angekündigt, die Truppenstärke von 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten erhöhen zu wollen - 11 Prozent mehr als die zunächst angekündigte Erweiterung auf 1,35 Millionen Soldaten. Die Rekrutierung der 350.000 zusätzlichen Streitkräfte und die Erneuerung der Strukturen soll im Zeitraum zwischen 2023 und 2026 abgeschlossen werden. "Schoigus Pläne signalisieren, dass die russische Führung höchstwahrscheinlich davon ausgeht, dass eine verstärkte konventionelle militärische Bedrohung noch viele Jahre über den aktuellen Ukraine-Krieg hinaus bestehen wird", hieß es in London.

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Neben der Aufstockung der Truppen kündigte Schoigu an, dass zwei große Territorialeinheiten geschaffen werden sollen, die mehrere Waffengattungen vereinen; der Moskauer und der Leningrader Wehrkreis. In den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten sollen ebenfalls selbstständige Militäreinheiten aufgebaut werden. Zudem kündigte Schoigu die Aufstellung eines Armeekorps in der nordrussischen Teilrepublik Karelien an.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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