Politik

Truppenstärke soll erhöht werden Schoigu kündigt Umbau der russischen Armee an

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Sergej Schoigu ist seit 2012 Verteidigungsminister in Russland.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP)

Russland will seine Truppenstärke deutlich erhöhen, laut Verteidigungsminister Schoigu sind dafür strukturelle Veränderungen in der russischen Armee notwendig. Der 67-Jährige nennt Details zum geplanten Umbau. Auch Gebiete in der Ukraine sollen davon direkt betroffen sein.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat einen Umbau der russischen Armee angekündigt, um die vom Kreml geforderte Aufstockung der Truppenstärke umzusetzen. Nur durch strukturelle Veränderungen der Streitkräfte sei es möglich, Russlands Sicherheit zu gewährleisten, sagte Schoigu bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs hatte Kremlchef Wladimir Putin kurz vor Silvester angekündigt, die Zahl der Soldaten von 1,15 auf 1,5 Millionen zu erhöhen.

Laut Schoigu sollen dazu nun zwei große Territorialeinheiten geschaffen werden, die mehrere Waffengattungen vereinen; der Moskauer und der Leningrader Wehrkreis. In den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten sollen ebenfalls selbstständige Militäreinheiten aufgebaut werden.

Russland will Flotte, Luftwaffe und Raketenstreitkräfte stärken

Daneben kündigte Schoigu die Aufstellung eines Armeekorps in der nordrussischen Teilrepublik Karelien an. Dies könnte eine Reaktion auf den geplanten NATO-Beitritt der skandinavischen Länder Schweden und Finnland sein. Gestärkt werden solle auch die Kampfkraft der Flotte, der Luftwaffe und der Raketenstreitkräfte, so Schoigu.

Die Erneuerung der Strukturen soll demnach im Zeitraum zwischen 2023 und 2026 abgeschlossen werden. Wegen einer Vielzahl von Niederlagen im Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Militärführung in Moskau mit zahlreichen Problemen und Unzulänglichkeiten konfrontiert, die künftig behoben werden sollen.

Schoigu besucht offenbar Hauptquartier von Armee-Einheit

Nach russischen Angaben besuchte Schoigu zudem das Hauptquartier einer in der Ukraine stationierten Armee-Einheit. Der Kommandeur der Wostok-Gruppe und Befehlshaber anderer Einheiten hätten Schoigu über den "Fortschritt bei der Erfüllung der Kampfziele" informiert, erklärte das Verteidigungsministerium. Ob das Hauptquartier der Wostok-Gruppe in der Ukraine oder in Russland liegt, blieb offen.

Ein vom Ministerium gemeinsam mit der Erklärung veröffentlichtes Video zeigt Schoigu im Gespräch mit militärischen Befehlshabern, von denen einige per Video zugeschaltet sind. Per Video zugeschaltet war auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, der erst kürzlich zum obersten Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine ernannt worden war.

Auf dem Video war zudem zu sehen, wie Schoigu Soldaten auszeichnete. "Sie dienen mit Würde, schützen unser Vaterland, helfen denen, die Hilfe brauchen, und tun alles, um den Tag des Sieges näher zu bringen", sagte Schoigu.

Nach Angaben des Ministeriums war Schoigu im Dezember zweimal in von Russland besetztes Gebiet in der Ukraine gereist und hatte unter anderem Truppen an der Front besucht.

Quelle: ntv.de, jda/dpa/AFP

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