Politik

Selenskyj und Trump gesprochen Macron glaubt nicht an Bruch zwischen Kiew und Washington

Macron war erst Anfang der Woche im Weißen Haus. Auch er widersprach Trump, das nahm dieser aber hin.

Macron war erst Anfang der Woche im Weißen Haus. Auch er widersprach Trump, das nahm dieser aber hin.

(Foto: dpa)

Nach dem Eklat im Weißen Haus telefoniert Frankreichs Präsident sowohl mit Selenskyj als auch Trump. Danach äußert er sich zuversichtlich, dass die Beziehung zwischen den beiden Staaten noch zu kitten ist.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron glaubt nicht an einen Bruch zwischen seinen amerikanischen und ukrainischen Amtskollegen. In einem Interview mit "La Tribune Dimanche" bezeichnete er den Disput zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj am Freitag im Weißen Haus als "schief gelaufene Pressekonferenz".

"Ich denke, jenseits der angespannten Nerven müssen sich alle beruhigen, Respekt und Dankbarkeit zeigen, damit wir konkret vorankommen können, denn das, was auf dem Spiel steht, ist zu wichtig", sagte Macron in dem Interview. Er habe nach dem Eklat am Freitagabend sowohl mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert als auch mit dem US-Präsidenten Donald Trump. Selenskyj habe ihm gesagt, er sei bereit, den Dialog mit den USA wieder aufzunehmen, einschließlich eines Abkommens, das den USA Zugang zu den Einnahmen aus den ukrainischen Bodenschätzen verschafft. Über den Inhalt seines Gesprächs mit Trump äußerte Macron sich nicht.

Macron baut auf Tradition

Wie er der Zeitung weiter sagte, sei es vorzuziehen, eine strategische und vertrauliche Diskussion zu führen, um voranzukommen und Missverständnisse zu klären, jedoch nicht vor Zeugen. Macron ist überzeugt, dass auch die Vereinigten Staaten langfristig keine andere Wahl haben, als die Ukraine weiterhin zu unterstützen. "Das offensichtliche Schicksal der Amerikaner besteht darin, auf der Seite der Ukrainer zu stehen, daran habe ich keinen Zweifel", sagte er. Zudem erklärte er, dass das bisherige Engagement der USA in der Ukraine im Einklang mit ihrer diplomatischen und militärischen Tradition stehe.

Ähnlich äußerte er sich bei einem Besuch in Lissabon gegenüber dem portugiesischen Nachrichtensender RTP. "Meine Hoffnung ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihrer Geschichte und ihren Prinzipien treu bleiben", sagte er. "Wann immer wir große Konflikte hatten, standen die Vereinigten Staaten von Amerika auf der richtigen Seite der Geschichte und der Freiheit." Die Vorwürfe Trumps an Selenskyj wies Macron zurück: "Wenn irgendjemand einen dritten Weltkrieg riskiert, ist sein Name Wladimir Putin."

Macron war am Montag als erster europäischer Staatschef von Trump in seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus empfangen worden. Der Franzose drang bei dieser Gelegenheit unter anderem darauf, dass die bei den jüngsten Gesprächen amerikanischer und russischer Vertreter außen vor gelassenen Europäer stärker in Verhandlungen einbezogen werden.

Quelle: ntv.de, ino/AP/dpa/rts

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