Politik

"Siegestour" zur KZ-Gedenkstätte "Nachtwölfe" wollen Dachau besuchen

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Trotz annullierter Visa und Kritik in Europa sind sie nun in Deutschland. Das Ziel der kremlnahen "Nachtwölfe" ist am 9. Mai Berlin, nächster Stopp das frühere KZ Dachau.

Mitglieder des kremlnahen russischen Motorradclubs "Nachtwölfe" sind auf ihrer von der Bundesregierung kritisierten "Siegestour" zum 70. Jahrestag des Kriegsendes in Deutschland eingetroffen. Nach einem Stopp in München wollen sie die KZ-Gedenkstätte Dachau besuchen, wie ein Sprecher ankündigte.

Die "Nachtwölfe" auf ihrem Weg von Moskau nach Berlin.

Die "Nachtwölfe" auf ihrem Weg von Moskau nach Berlin.

(Foto: REUTERS)

Die "Nachtwölfe" sind nach eigenen Angaben etwa 50 Kilometer vor München auf der Autobahn von der Polizei angehalten worden. Die rund 30 Beamten, auch mit Hunden, hätten ungefähr zwei Stunden lang die Dokumente kontrolliert, sagte der Sprecher der Gruppe, Alexander Schapowalow, der Agentur Tass. Die Biker seien in Autos unterwegs gewesen, in den auch russische Diplomaten saßen.

Gut eine Woche nach dem Start ihrer Tour von Moskau nach Berlin waren erste Mitglieder der Vereinigung am Sonntagabend mit ihren Maschinen in Bayern eingereist. Eine kleine Gruppe passierte von Wien kommend den deutsch-österreichischen Grenzübergang Bad Reichenhall, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte. Es handle sich um "grob geschätzt zehn Personen". 

Schwierige Reise

Die Tour der Rocker soll am 9. Mai in Berlin enden - an dem Tag begeht Russland den Tag des Sieges über Hitlerdeutschland. Mehrere EU-Staaten hatten das Projekt auch im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt kritisiert. Die Gruppe, deren Präsident Alexander Saldostanow mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet ist, unterstützt massiv Position prorussischer Kräfte in der Ukraine.

Polen hatte "Nachtwölfen" an der Grenze die Einreise verweigert. Deutschland hatte erklärt, die Tour leiste "keinen Beitrag zur Stärkung der deutsch-russischen Beziehungen", und die Visa einiger Biker annulliert. Mindestens drei Rocker wurden am Flughafen in Berlin-Schönefeld abgewiesen. Der Kreml protestierte dagegen und forderte von der Bundesregierung eine Erklärung. 

Die "Nachtwölfe" wollen aus Anlass des Sieges über Hitler-Deutschland vor 70 Jahren den 6000 Kilometer langen Weg der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg von Moskau quer durch Ost- und Mitteleuropa nachfahren. Am 9. Mai, der in Russland als Kriegsende gefeiert wird, soll die Tour in Berlin enden.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/AFP

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