Politik

Lob von und für Putin Republikaner schämen sich für Trump

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"Wenigstens ist er ein Führer": Donald Trump über Wladimir Putin.

(Foto: REUTERS)

Russlands Präsident Putin lobt den Republikaner Trump. Der revanchiert sich mit einem Kompliment: Anders als der US-Präsident sei Putin wenigstens "ein Führer". Und die politischen Morde in Russland? "Naja, unser Land tötet auch sehr viel."

Wieder einmal ist Präsidentschaftsbewerber Donald Trump der republikanischen Parteispitze peinlich – doch dieses Mal ist es besonders extrem. Der Milliardär hatte sich im US-Fernsehen begeistert darüber gezeigt, dass der russische Präsident Wladimir Putin ihn öffentlich gelobt hatte.

"Donald Trump ist wie ein streunender Hund, der jedem nachläuft, der ihn streichelt", sagte Stuart Stevens, ein früherer Berater des republikanischen Ex-Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, der Nachrichtenseite Politico. "Putin lobt ihn, also liebt er Putin. Das ist peinlich und traurig. Er ist eine wirklich beschädigte Person, die sehr unsicher ist und Aufmerksamkeit und Lob braucht. Woher es kommt, ist ihm egal."

Putin hatte Trump in seiner jährlichen Pressekonferenz einen "brillanten Mann voller Talent" genannt. "Es ist nicht an uns, Trumps Wert zu beurteilen, aber er ist der unbestrittene Favorit beim Rennen um die Präsidentschaftsbewerbung", so Putin.

Trump zeigte sich daraufhin gebauchpinselt. Es sei immer gut, von Leuten brillant genannt zu werden, "vor allem, wenn die Person Russland führt", sagte Trump dem Sender MSNBC. Auf die Frage des Moderators, was Trump über die Morde an Putin-kritischen Journalisten in Russland denke, sagte er: "Er regiert Russland, und wenigstens ist er ein Führer, anders als das, was wir in diesem Land haben." Auf eine Nachfrage des Moderators zu politischen Morden entgegnete Trump: "Naja, ich glaube, unser Land tötet auch ziemlich viel."

Politico zufolge haben diese Äußerungen das republikanische Establishment aufgeschreckt. Die Seite zitiert einen Republikaner mit den Worten, es sei "schockierend, abstoßend und widerwärtig", dass Trump die Morde an Journalisten in Russland mit irgendeiner Sache vergleiche, die die USA machten. Damit habe Trump eine Grenze überschritten. Romney, der im Wahlkampf 2012 gegen US-Präsident Barack Obama verloren hatte, reagierte auf Twitter: "Wichtiger Unterschied: Der Verbrecher Putin tötet Journalisten und Widersacher; unser Präsident tötet Terroristen und feindliche Kämpfer." Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush twitterte, ein "wahrer Führer" würde gegen Despoten aufstehen und sich nicht bei ihnen "einschleimen". Trump nannte Bush daraufhin "dumm wie einen Stein".

In einer Kandidaten-Debatte Anfang November hatte Trump gesagt, er habe Putin mal bei einer Talkshow getroffen. Sie seien "Stallgefährten" gewesen und er habe ihn "sehr gut kennengelernt". Diese Behauptung war ein typischer Trump: Putin war in Moskau interviewt worden, Trump in New York; die beiden haben sich nie persönlich getroffen. Dennoch zeigte sich der Milliardär mehrfach sicher, dass er mit Putin gut klarkommen würde. "Wenn er Isis bombardieren will, dann soll er Isis bombardieren", sagte er im Oktober bei CNN, während andere republikanische Kandidaten kritisierten, dass Putin nicht den Islamischen Staat attackierte, sondern Rebellengruppen, die von den USA unterstützt werden. Er als Präsident würde mit Putin jedenfalls "sehr viel mehr zusammenarbeiten", als es derzeit geschehe, so Trump.

Quelle: ntv.de, hvo

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