"Der nächste logische Schritt" Reservistenverband fordert "Leopard"-Lieferung
10.01.2023, 01:01 Uhr
Ein "Leopard 2" während einer Übung.
(Foto: IMAGO/Sven Eckelkamp)
Nach der "Marder"-Zusage Berlins werden Stimmen lauter, die auch die Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine befürworten. Der Forderung schließt sich auch der Reservistenverband der Bundeswehr an. Im Zusammenspiel mit dem "Leopard" sei der "Marder" am wirksamsten, heißt es.
Der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, Patrick Sensburg, hat sich für die Lieferung von "Leopard"-Panzern an die Ukraine ausgesprochen. "Als Schützenpanzer bietet der 'Marder' die Möglichkeit, Soldaten schnell von einem zum anderen Ort zu verlegen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf die Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von "Mardern".
"Im Verbund entfaltet er seine größte Wirksamkeit - idealerweise natürlich mit dem Kampfpanzer 'Leopard'. Darum ist die Unterstützung mit Kampfpanzern der nächste logische Schritt." Denkbar sei auch die Lieferung von Kampfpanzern eines anderen Typs aus einem anderen Land.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte mit US-Präsident Joe Biden vereinbart, erstmals Schützenpanzer westlicher Bauart in die Ukraine zu liefern. Diese Panzer werden von der Ukraine seit Monaten gefordert. Die Bundesregierung erklärte sich bereit, der Ukraine 40 Schützenpanzer "Marder" zu überlassen. Politiker von Grünen und FDP verlangen nun, dass Scholz nachlegt und der Ukraine auch die schlagkräftigeren Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2" liefert. Der grüne Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ließ am Sonntagabend erkennen, dass eine Lieferung von "Leopard-1"- oder "Leopard-2"-Panzern nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist.
Vom Kampfpanzer "Leopard 2" wurden insgesamt mehr als 3.600 Stück gebaut, darunter mehr als 2000 in der älteren Version "Leopard 2A4". Sie werden in zahlreichen Ländern genutzt. Die Bundeswehr selbst hat für das Jahr 2025 einen Zielbestand von 320 Kampfpanzern "Leopard 2A7V", aber selbst alle älteren Modelle wie die Version 2A4 abgegeben.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa