Politik

Einreise über Estland FSB: Ukrainer bereitete Dugina-Mord vor

Westliche Experten zweifeln die Kreml-Version der Ermordung von Darja Dugina an, da sie grundsätzlich Russlands Präsident Putin besser in die Hände spielt als andere Theorien zu dem Mordfall.

Westliche Experten zweifeln die Kreml-Version der Ermordung von Darja Dugina an, da sie grundsätzlich Russlands Präsident Putin besser in die Hände spielt als andere Theorien zu dem Mordfall.

(Foto: dpa)

Der russische Inlandsgeheimdienst baut seine Theorie zum Mordfall Dugina aus. Demnach soll ein 1978 geborener Ukrainer bei der Vorbereitung der Tat involviert gewesen sein und Russland dann wieder verlassen haben.

Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina haben die russischen Ermittler nach eigenen Angaben einen weiteren mutmaßlichen Beteiligten identifiziert. Dabei handele es sich um einen 1978 geborenen Ukrainer, der am 30. Juli über Estland eingereist sei, teilte der Inlandsgeheimdienst FSB der Staatsagentur Tass zufolge mit. Der Mann soll bei der Vorbereitung der Tat geholfen und Russland wieder verlassen haben.

Das Auto mit der Tochter des Rechtsnationalisten Alexander Dugin am Steuer explodierte am 20. August in der Nähe von Moskau. Die Ermittler beschuldigten bereits kurz nach der Tat eine aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, die zur Fahndung ausgeschrieben wurde.

Die Verdächtige soll eine Wohnung im Haus Duginas gemietet haben für die Beobachtung, hatte das Ermittlungskomitee kurz nach dem Mord an der 29-jährigen Journalistin mitgeteilt. Dort und in einer von der gesuchten Frau angemieteten Garage werde ebenfalls nach Spuren gesucht, hieß es weiter. Es seien Zeugen befragt worden. Zudem würden nun Aufnahmen von Videoüberwachungskameras ausgewertet.

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Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew weist jegliche Beteiligung zurück. Westliche Experten zweifeln die Kreml-Version der Ermordung von Darja Dugina rasch an. So sagte etwa der Politikwissenschaftler Thomas Jäger im ntv-Interview, dass es nicht überraschend sei, dass bei der Untersuchung Ermittlungsergebnisse herauskämen, die dem russischen Präsidenten gefielen.

Aus Sicht von Wladimir Putin habe schnell eine eigene Sichtweise des Kreml herbei gemusst, da zunächst eine "angebliche Partisanengruppe Russlands" den Anschlag für sich reklamiert hatte, die sich den Sturz Putins zum Ziel gemacht hat. Dies dürfe aus Sicht der russischen Führung jedoch nicht sein, sodass eine andere Erzählung der Geschehnisse nötig wurde, so Jäger.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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