Politik

Kein Mitgefühl, nur Propaganda Russland nutzt Anschlag auf Trump für eigene Zwecke

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Sicherheitskräfte vor Trumps Golfklub in New Jersey. Dort verbringt der Ex-Präsident die Nacht. Morgen fliegt er zum Nominierungsparteitag der Republikaner nach Milwaukee.

Sicherheitskräfte vor Trumps Golfklub in New Jersey. Dort verbringt der Ex-Präsident die Nacht. Morgen fliegt er zum Nominierungsparteitag der Republikaner nach Milwaukee.

(Foto: REUTERS)

In einer Reaktion auf den Anschlag gegen Ex-Präsident Trump zieht die Sprecherin des russischen Außenministeriums eine Parallele zu Anschlagsversuchen gegen Putin. Die Republikaner ruft sie auf, keine Ukraine-Hilfen mehr zu genehmigen.

Nur Stunden nach dem versuchten Mordanschlag auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat Russland den Vorfall für eigene Zwecke benutzt. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, rief die US-Regierung auf, "ihre Politik der Aufstachelung zum Hass" zu überprüfen.

Diese Politik richte sich gegen "politische Gegner, Länder und Völker", sagte Sacharowa und versuchte damit, den Anschlag auf Trump mit der Unterstützung der Ukraine durch die USA gleichzusetzen. Der Ukraine warf sie zugleich vor, Attentate gegen den russischen Präsidenten zu unterstützen.

Tatsächlich hatte der ukrainische Militärgeheimdienst gerade erst mitgeteilt, dass es mehrere erfolglose Attentatsversuche gegen Putin gegeben habe. Allerdings hinkt der Vergleich: Russland überzieht die Ukraine mit Krieg. Das Attentat auf Trump wurde, soweit bislang bekannt, vermutlich von einem 20-jährigen Einzeltäter verübt. US-Präsident Joe Biden sowie zahlreiche hochrangige Demokraten in den USA haben den Anschlag scharf verurteilt.

Die für ihre scharfen Hetzreden bekannte Sprecherin wandte sich direkt an "die, die in den USA ihre Stimme für die Waffenlieferung an Selenskyj abgeben" - also in erster Linie wohl an die republikanischen Politiker im US-Kongress. Sacharowa sagte, das Geld für die Ukraine solle "vielleicht besser zur Finanzierung der Polizei und anderer Dienste genutzt werden, die Recht und Ordnung in den USA sicherstellen sollen". Worte des Bedauerns oder Genesungswünsche für Trump gab es von offizieller russischer Seite zunächst nicht.

Dass Sacharowa kaum verhüllt die Republikaner anspricht, dürfte einen Grund haben: Deren Blockade der Hilfen für die Ukraine im Repräsentantenhaus hatte Russland im Frühjahr einen massiven Vorteil im Krieg gegen die Ukraine gegeben. Trump hatte diese Blockade organisiert, um Biden politisch unter Druck zu setzen. Die Freigabe der Mittel im April brachte keine Wende, aber eine spürbare Entlastung der Ukraine an der Front.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen